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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sagte Silas, plötzlich schüchtern. »Du hast dich kein bisschen verändert.« In Wahrheit hatte sich Morwenna ziemlich verändert. Seit ihrer letzten Begegnung hatte sie ordentlich zugelegt. Heute wäre Silas nicht mehr im Stande, sie hochzuheben und aus einem Kreis geifernder Wolverinen zu tragen.
    »Du auch nicht, Silas Heap. Wie ich sehe, hast du immer noch diesen Wahnsinnsblondschopf und diese hübschen dunkelgrünen Augen. Was kann ich für dich tun? Ich habe lange darauf gewartet, dass ich mich für deine Gefälligkeit erkenntlich zeigen kann. Eine Wendronhexe vergisst nie.«
    Silas wurde noch nervöser. Er wusste nicht recht, warum, doch es hatte damit zu tun, dass Morwenna immer näher kam. Er konnte nur hoffen, dass es kein Fehler war, sich mit ihr zu treffen.
    »Ich ... äh ... Erinnerst du dich an meinen ältesten Sohn, Simon?«
    »Nun ja, ich weiß noch, dass du ein Kind namens Simon hattest. Du hast mir von ihm erzählt, während ich auftaute. Wenn ich mich recht erinnere, hat er damals gezahnt. Und du hast nicht viel Schlaf bekommen. Wie geht es seinen Zähnen heute?«
    »Seinen Zähnen? Oh, gut, soviel ich weiß. Er ist jetzt achtzehn Jahre alt, Morwenna. Und vorgestern Nacht ist er im Wald verschwunden.«
    »Oh. Das ist nicht gut. Im Wald gehen neuerdings Wesen um. Wesen, die aus der Burg kommen. Wesen, die wir noch nie gesehen haben. Für einen Jungen ist es hier draußen zu gefährlich. Und für einen Zauberer auch, Silas Heap.« Morwenna legte ihm die Hand auf den Arm. Er zuckte zusammen.
    Morwenna senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Wir Hexen sind empfindsam, Silas.«
    Als Antwort brachte Silas nur ein leises Quieken heraus. Morwenna war wirklich ziemlich überwältigend. Er hatte vergessen, was für starke Persönlichkeiten erwachsene Wendronhexen waren.
    »Wir wissen, dass dunkle Kräfte ins Herz der Burg eingezogen sind. In den Zaubererturm. Möglich, dass sie deinen Jungen geholt haben.«
    »Ich hatte gehofft, du hättest ihn vielleicht gesehen«, sagte Silas verzweifelt.
    »Nein«, erwiderte Morwenna. »Aber ich werde nach ihm Ausschau halten. Wenn ich ihn finde, bringe ich ihn dir wohlbehalten zurück, keine Sorge.«
    »Danke, Morwenna.«
    »Es ist nichts gegen das, was du für mich getan hast, Silas. Ich bin sehr froh, dass ich dir helfen kann. Wenn ich kann.«
    »Wenn ... wenn du etwas erfährst, findest du uns in Galens Baumhaus. Ich wohne dort mit Sarah und den Jungs.«
    »Hast du noch mehr Söhne?«
    »Ah, ja. Noch fünf. Wir hatten insgesamt sieben, aber ...«
    »Sieben! Ein Geschenk des Himmels. Ein siebter Sohn des siebten Sohns. Wirklich wundervoll.«
    »Er ist gestorben.«
    »Oh. Das tut mir Leid, Silas. Ein großer Verlust. Für uns alle. Wir könnten ihn jetzt gut gebrauchen.«
    »Ja.«
    »Ich verlasse dich nun, Silas. Ich werde das Baumhaus und alle, die darin sind, unter unseren Schutz stellen, was immer das gegen die vordringenden dunklen Kräfte nützen mag. Und für morgen lade ich alle aus dem Baumhaus zu unserem Mittwinterfest ein.«
    Silas war gerührt. »Herzlichen Dank, Morwenna, das ist sehr freundlich.«
    »Bis zum nächsten Mal, Silas. Ich wünsche dir viel Glück und morgen einen schönen Feiertag.« Damit verschwand die Hexe im Wald, und Silas stand wieder allein unter der Ulme.
    »Auf Wiedersehen, Morwenna«, flüsterte er in die Dunkelheit und machte sich im Schnee auf den Weg zurück zum Baumhaus, in dem Sarah und Galen auf Nachricht warteten.
    Am nächsten Morgen war Silas überzeugt, dass Morwenna Recht hatte. Simon musste in die Burg verschleppt worden sein. Eine innere Stimme sagte ihm, dass Simon dort war.
    Sarah hatte ihre Zweifel.
    »Ich verstehe nicht, warum du so viel darauf gibst, was diese Hexe sagt, Silas. Sie weiß doch auch nichts Genaues. Angenommen, Simon ist im Wald und du wirst gefangen genommen. Was dann?«
    Aber Silas ließ sich nicht umstimmen. Er schlüpfte in den kurzen grauen Kapuzenmantel eines Arbeiters, verabschiedete sich von Sarah und den Jungen und kletterte vom Baumhaus. Die Wohlgerüche, die aus der Küche der Wendronhexen herüberwehten, wo der Festschmaus für die Mittwinternacht vorbereitet wurde, bewogen ihn fast zum Bleiben, aber nur fast.
    »Silas!«, rief Sally von oben, als er fast den Waldboden erreicht hatte. »Fang!«
    Sie warf den Talisman herunter, den ihr Marcia gegeben hatte. Silas fing ihn auf. »Danke, Sally.«
    Sarah sah zu, wie Silas die Kapuze über die Augen zog und die Richtung zur Burg

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