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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dass es Marcia war – endlich die Tür geöffnet hatte.
    Und jetzt stand Septimus wieder vor der gefürchteten Tür. Alther bot ihm keinen Schutz, denn als Geist konnte er selbst entscheiden, wem er erschien und wem nicht, und aus verständlichen Gründen zog er es vor, sich einer Bande frecher Lümmel lieber nicht zu zeigen. Septimus in seiner hellgrünen Lehrlingstracht mit dem silberglänzenden Gürtel hatte diese Wahl nicht. Und natürlich ließen die Spottrufe nicht lange auf sich warten:
    »Wohl zu hochnäsig, um mit uns zu reden, wie?«
    »Grasaffe, Grasaffe!«
    »He, Raupen-Junge! Was willst du denn schon wieder hier?«
    Und so weiter und so fort. Am liebsten hätte Septimus die ganze Bande in Raupen verwandelt, aber so etwas verstieß gegen den Ehrenkodex der Zauberer, und das wussten die Jungs.
    »Hier ist es«, sagte er zu Alther, fasste nach dem Klingelzug und ruckte kräftig daran. Unhörbar für die beiden Besucher und sehr zum Ärger der Haushälterin schlug weit, weit entfernt eine kleine Glocke an. Septimus wusste, dass nun eine längere Wartezeit folgte, und so wandte er sich an den Geist, der hinter ihm schwebte und am Haus hinaufblickte.
    »Und? Was glauben Sie?«, fragte er hoffnungsvoll. »Kommen Sie hinein?«
    »Hmmm ... ich bin mir nicht sicher«, antwortete Alther. »Es kommt mir bekannt vor. Ich weiß, dass ich hier unten am Burggraben mal auf einem Fest war. Es ging ziemlich hoch her, und am Ende landeten wir alle im kühlen Nass. Ich glaube, es war dieses Haus, aber ... nun ja, wir werden es gleich erfahren, wenn wir hineingehen.«
    Septimus nickte. Er wusste, dass ein Geist wie Alther nur Orte aufsuchen konnte, an denen er zu seinen Lebzeiten gewesen war. Alther hatte alle Straßen und Gassen in der Burg benutzt, und als Außergewöhnlicher Zauberer kannte er auch die meisten öffentlichen Gebäude von innen. Aber die Häuser der Bewohner waren etwas anderes. Alther war zu seiner Zeit zwar ein beliebter junger Mann gewesen, aber nicht einmal er hatte es geschafft, in jedes einzelne Haus in der Burg eingeladen zu werden.
    Plötzlich flog die Tür auf.
    »Ach, du schon wieder«, sagte Una Brakket, eine große, kratzbürstig aussehende Frau mit sehr kurzem schwarzen Haar.
    »Ich muss die Außergewöhnliche Zauberin sprechen«, sagte Septimus. »Bitte.«
    »Sie ist beschäftigt«, raunzte Una.
    »Es ist aber sehr dringend«, beharrte Septimus. »Es geht um Leben und Tod.«
    Die Haushälterin beäugte ihn argwöhnisch. Einen Moment lang stand sie in der Tür und überlegte, ob sie den Bengel ins Haus lassen oder ob sie ihn wegschicken sollte, was ihr jedoch den Unmut der Außergewöhnlichen Zauberin eingetragen hätte. Das eine war beinahe so unangenehm wie das andere.
    »Na schön. Komm rein.« Sie hielt die Tür auf, und Septimus folgte ihrer Aufforderung. Alther schlüpfte hinter ihm hinein, doch kaum war er über der Schwelle, fegte ein kräftiger Luftzug durch das Haus und warf ihn zurück auf die Straße.
    »Schockschwerenot«, brummte Alther und rappelte sich vom Kopfsteinpflaster hoch. »Jetzt fällt es mir wieder ein. Das Fest war nebenan.«
    »Merkwürdig «, wunderte sich Una, »wie windig es draußen auf einmal ist.«
    Grimmig schlug sie dem Geist die Tür vor der Nase zu und drehte sich zu Septimus um, der im dunklen Flur stand und sich wünschte, er wäre noch draußen in der Sonne bei Alther.
    »Am besten«, sagte sie, »du kommst mit runter ins Laboratorium.«

* 8 *
    8.  Das Laboratorium
     

    S e ptimus stieg über eine große Papiertüte voller Karotten und ging hinter Una Brakket durch den dunklen Flur. Bisher hatte sie ihn immer nur in das kleine Wohnzimmer gelassen, das zur Straße hin lag, und als er ihr jetzt in den hinteren Teil des Hauses folgte, stellte er mit Verwunderung fest, dass der Flur kein Ende nehmen wollte.
    Schließlich blieb die Haushälterin vor einer niedrigen Tür stehen und entzündete eine Kerze, und gleich darauf stieg Septimus hinter ihr eine steile Holztreppe hinunter in einen feuchten und modrig riechenden Keller. Es war ein länglicher, schmaler Raum mit gewölbter Decke, und Geräusche von Paddelbooten, die aus dem Bootshaus gezogen wurden, hallten unheimlich durch die Wände. Außerdem war er voll gestopft mit Plunder, der sich offenbar im Lauf der Jahre hier angesammelt hatte: Berge von rostigen Dreibeinen, Bunsenbrennern und kaputten wissenschaftlichen Instrumenten, Stapel von Holzkisten voller vergilbter alter Papiere, und an der Wand

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