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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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vertreten.«
    »Wir heften uns an Jennas Fersen und holen sie zurück. Das müssen wir tun.«
    Sarah ließ den Spatel fallen, mit dem sie Löcher für die Setzlinge gestochen hatte. Er landete scheppernd auf Althers Fuß. Der Geist prallte zurück.
    »Septimus«, rief Sarah, »du wirst nirgendwo hingehen. Es ist schon schlimm genug, dass Jo-Jo, Sam, Edd und Erik sich im Wald herumtreiben, wo sie weiß der Himmel was anstellen, und überhaupt nicht daran denken, ihre Mutter zu besuchen. Und Nicko ist mit dem jungen Rupert Gringe immer noch auf dieser Probefahrt mit dem neuen Boot, obwohl er schon letzte Woche zurück sein wollte und mir fest versprochen hat, Jenna zu Tante Zelda zu bringen ... Ich darf gar nicht daran denken, was ihm alles zugestoßen sein kann. Ich bin ja so in Sorge. Und jetzt auch noch Simon und Jenna ...« Sie brach in lautes Schluchzen aus.
    Silas nahm sie in die Arme. »Nicht doch, mein Schatz«, beruhigte er sie. »Du musst dir keine Sorgen machen. Alles wird gut.«
    »Ich hole dir eine schöne Tasse Tee und ein großes Stück Gerstenkuchen«, schlug Sally vor, »dann fühlst du dich gleich besser, du wirst sehen.« Damit eilte sie fort, Richtung Palastküche.
    Aber Sarah war untröstlich. »Simon und Jenna fort«, jammerte sie. »Warum? Warum sollte Simon so etwas tun? Warum sollte er Jenna verschleppen?«
    Alther legte Septimus einen Geisterarm um die Schultern.
    »Komm, mein Junge«, sagte er. »Lassen wir deine Eltern eine Weile allein. Du kannst mich zu Marcia bringen.«
    Septimus und Alther verließen den Palast und bogen in die Straße namens Schlangenhelling ein, die zum Burggraben hinunterführte.
    Die Burg war vollständig von Wasser umschlossen, auf drei Seiten vom Fluss, da sie in einer weiten Flussbiegung lag, und auf der vierten von einem Graben, der beim Bau der Ringmauer ausgehoben worden war. Der Graben war breit und tief und wurde mit Wasser aus dem Fluss gespeist, in den er an beiden Enden mündete. Er war ein beliebter Platz zum Angeln und, im Sommer, zum Baden. Unlängst hatte man für die Kinder aus der Burg einen großen Holzsteg ins Wasser hinaus gebaut, und seit kurzem vermietete der rührige Rupert Gringe kleine, von ihm selbst erfundene Rupert-Paddelboote an Leute, die sich ein oder zwei Stunden auf dem Wasser vergnügen wollten. Dieser Zeitvertreib war bei allen Bewohnern der Burg sehr beliebt, nur nicht bei Weasal Van Klampff und seiner Haushälterin Una Brakket, die das Pech hatten, neben dem neuen Badesteg und direkt über dem Bootshaus zu wohnen, in dem die Paddelboote lagen.
    Septimus kannte den Weg zu Professor Van Klampffs Haus besser, als ihm lieb war. Praktisch seit Beginn seiner Lehrzeit schickte ihn Marcia jeden Samstagmorgen dorthin, um eines der vielen komplizierten Bauteile für den Schattenfang abzuholen. Doch selbst wenn der Professor ein Teil fertig hatte, was selten genug der Fall war, und es ihm tatsächlich auch aushändigte, lauerte ihm Una Brakket an der Tür auf und nahm es ihm wieder ab. Und zwar mit der Begründung, dass man einem Bengel etwas so Wertvolles nicht anvertrauen könne. Marcia müsse sich schon persönlich herbemühen, sagte sie. Darauf war zwischen Marcia und Una ein Fernduell entbrannt, bei dem Septimus wie ein Federball hin und her geschlagen wurde. Samstag für Samstag musste er vor dem Haus des Professors warten und sich von Jungen aus dem Übergangsheim der Jungarmee auslachen und verspotten lassen, die ständig am Steg herumlungerten und um die Wette ins Wasser sprangen.
    Zu seiner Erleichterung hatte Alther schließlich Marcia geraten, nachzugeben und die Bauteile selbst abzuholen. Una Brakket habe vielleicht gar nicht so Unrecht, gab er zu bedenken. Der Schattenfang sei in der Tat eine komplizierte und hoch magische Vorrichtung, und sie tue unrecht daran, Septimus die Verantwortung dafür aufzuladen. Nur um Una zu ärgern, war Marcia daraufhin dazu übergegangen, immer wieder unangemeldet in den frühen Morgenstunden beim Professor hereinzuplatzen.
    Eine halbe Stunde zuvor hatten die Jungen auf dem Steg beobachtet, wie die Außergewöhnliche Zauberin mit großen Schritten die Schlangenhelling herunterkam und hämisch an dem Klingelzug zog, der neben Professor Van Klampffs dicker Holztür hing. Sie wartete auf der Straße, tippte mit ihren lila Pythonschuhen ungeduldig auf das Pflaster und lauschte gereizt dem Murmeln und Schlurfen im Haus, bis Una Brakket – die an dem langen und aufdringlichen Läuten erkannt hatte,

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