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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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war die ganze Zeit um sie herumgeschwirrt wie eine lästige Fliege und Marcia hatte sich nur mit Mühe verkneifen können, nach ihr zu schlagen.
    »Sie ist fort«, schrie Septimus, der die Außergewöhnlichen Zauberin erreichte, bevor Una ihn packen konnte. Er schlüpfte hinter Marcia, so dass sie zwischen ihm und der erbosten Haushälterin stand.
    »Schön, das freut mich zu hören«, sagte Marcia, verdutzt über den Tanz, den Septimus und Una um sie herum aufführten. »Ich finde, Sarah hätte sie früher zum Drachenboot schicken können. Bis Mittsommer sind es nur noch zwei Tage.«
    »Nein!«, rief Septimus. »Sie ist nicht auf dem Weg zu Tante Zelda. Sie ist entführt worden!«
    »Was?« Marcia ließ das Reagenzglas, das sie in der Hand hielt, fallen. Dem Professor und Una Brakket stockte vor Entsetzen der Atem, denn das Glas enthielt das Amalgam für den Schattenfang.
    »Soll das ein Scherz sein?«, fragte Marcia und starrte auf den glänzenden schwarzen Fleck, der jetzt ihre lila Schlangeniederschuhe verunzierte – und auf den Professor, der vor ihr auf den Knien herumrutschte und verzweifelt versuchte, sein kostbares Amalgam zusammenzukratzen.
    »Nein«, erwiderte Septimus geknickt. »Leider nicht.«
    »Ach, es ist bestimmt nur ein Scherz, oder vielmehr eine Flunkerei«, sagte Una erbittert. Sie kniete sich neben den Professor und machte Anstalten, mit einem Eisenspachtel Marcias Schuhe abzukratzen.
    »Finger weg von meinen Schuhen, verstanden?«, rief Marcia frostig. »Ich möchte nicht, dass dieses Zeug ins Leder gerieben wird.« Sie funkelte Una an. »Im Übrigen sagt Septimus immer die Wahrheit.«
    »Haha!«, erwiderte Una Brakket und schnaubte wutentbrannt. »Sie sehen doch, was passiert ist. Da lässt man einen Jungen ins Laboratorium, und schon geht etwas kaputt. Ich hab’s gewusst.«
    »Jenna entführt?«, fragte Marcia, die beiseite treten wollte und dabei feststellte, dass ihre Füße am Boden festklebten. »Wie? Von wem?«
    »Von Simon«, antwortete Septimus, der so schnell wie möglich fort wollte. »Simon hat sie auf seinem Pferd verschleppt. Wir müssen ihnen nach. Wir müssen ein paar Fährtenleser losschicken und ...«
    »Sie sollen das lassen, Una!«, rief Marcia. »Was für ein Simon?«
    »Simon, mein Bruder. Kommen Sie, Marcia, bitte beeilen Sie sich.«
    »Simon Heap?«
    »Ja. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten. Ich habe sein Pferd erstarren lassen, aber dann ...«
    »Tatsächlich? Ein ausgewachsenes Pferd?«, rief Marcia, erfreut über ihren Lehrling. »Bravo! Wenn du ein Pferd erstarren lassen kannst, kannst du alles erstarren lassen. Aber er hat dich bezwungen?«
    »Nein ... das heißt, ja, irgendwie wohl schon«, erwiderte Septimus. »Aber das ist jetzt doch egal.« Er hob die Stimme zu einem verzweifelten Schreien. »Jenna ist entführt worden, und wir stehen hier herum und tun nichts!«
    Marcia legte ihm den Arm um die Schultern. »Immer mit der Ruhe, Septimus. Simon ist Jennas Bruder, bei ihm ist sie sicher. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Ich fürchte, der Spinnenbiss hat dich etwas nervös gemacht. Das gehört nämlich zu den Nebenwirkungen von Dunkelspinnengift. Aber du hast Recht, es wird Zeit zu gehen.«
    Marcia wandte sich an den Professor, der kummervoll die schwarze Pampe betrachtete, die Una Brakket sorgfältig abkratzte und in einem Glas sammelte. »Ich muss jetzt gehen, Weasal. Ich erwarte das Teil heute Abend.«
    »Heute Abend?«, stieß der Professor hervor. »Aber Marcia, ich dachte, Sie hätten verstanden, wie kompliziert das alles ist. Die Herstellung der Gussform ist schwierig ...«
    »Aber die Gussform ist doch schon fertig, Weasal. Sie haben sie mir ja eben gezeigt. Sie brauchen nur noch etwas mehr von diesem Zeug herzustellen und hineinzugießen. Ich verstehe nicht, was dieser ganze Zirkus soll.«
    Der Professor wirkte nervös. »Aber Una geht heute Abend aus«, sagte er. »In ihre Volkstanzgruppe.«
    »Wie schön für Una«, erwiderte Marcia barsch. »Und jetzt hören Sie einfach auf, sich einen Kopf zu machen, und gehen wieder an die Arbeit.«
    Der Professor blickte sorgenvoll zu Una Brakket, die ein verdrießliches Gesicht zog. »A... aber«, stammelte er, »wenn wir ... ich meine ... äh ... wenn ich das Amalgam zu schnell herstelle, kann es passieren, dass hier ein Schatten erscheint.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Hier im Laboratorium ...«
    »Una wird schon aufpassen«, erwiderte Marcia knapp. »Ich komme heute Abend wieder und

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