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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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auf.
    »Oh, hallo, Septimus«, rief er überrascht. »Sieh mal an, du übst schon das Teleportieren? Ist ein ganz Patenter, mein Jüngster«, sagte er zu Gringe, und nicht zum ersten Mal. »Er ist Lehrling bei der Außergewöhnlichen Zauberin!«
    »Ach, tatsächlich? Was Sie nicht sagen!«, grummelte Gringe und tauchte den Arm bis zum Ellbogen ins Wasser, um seine Figur aus dem Fluss zu fischen. Nur hatte er vergessen, dass Silas eine Luxusausgabe des Spieles besaß, die mit Minikrokodilen ausgestattet war.
    »Autsch!«, heulte Gringe.
    »Dad, Dad!«, rief Septimus. »Es geht um Jenna! Simon hat sie mitgenommen. Sie kommen gleich hier vorbei. Gringe soll die Zugbrücke hochziehen. Schnell!«
    »Was?«
    Silas sah, dass Septimus die Lippen bewegte, konnte aber nicht hören, was er sagte. Septimus war noch immer nicht ganz da.
    »Ihr sollt die Zugbrücke hochziehen, Dad!« Erst beim letzten Wort erlangte Septimus seine Stimme wieder.
    »Ja, was gibt’s, mein Sohn? Wieso schreist du denn so?«
    Hinter ihnen ertönte Hufgetrappel, und da wusste Septimus, dass es zu spät war. In einem letzten verzweifelten Versuch, Pferd und Reiter aufzuhalten, sprang er mitten auf den Weg, doch Silas packte ihn und riss ihn zurück.
    »Vorsicht! Sonst wirst du niedergetrampelt.«
    Simons Pferd preschte vorbei. Jenna rief ihnen etwas zu, doch das Trommeln der Hufe und das Rauschen des Luftzugs, den der mächtige Rappe verursachte, verschluckten ihre Worte.
    Septimus, Silas und Gringe sahen ihm nach, wie er mit seinen zwei Reitern über die Zugbrücke donnerte. Drüben, auf dem Feldweg angekommen, bog er scharf rechts ab, wobei er auf der trockenen Erde in der Kurve leicht wegrutschte, und galoppierte in Richtung Nordstraße davon. Wie Septimus aus seinen Kartenstudien bei der Jungarmee wusste, führte die Nordstraße am Fluss entlang zur Einwegbrücke und von dort weiter in Richtung Grenzland oder Ödlande, wie diese Gegend in der Burg oft genannt wurde. Wenn man zügig ritt, konnte man an einem Tag dort sein.
    »Unerhört!«, rief Silas aus und schaute dem Pferd nach. »Ein solcher Fall von grob fahrlässigem Reiten ist mir noch nie untergekommen. Und nur um vor seiner Freundin anzugeben! Wenn ihr mich fragt, sollte man jungen Männern schnelle Pferde verbieten. Die kennen nur eins, Tempo, Tempo, Tempo, ohne Rücksicht auf die anderen ...«
    »Dad!«, schrie Septimus verzweifelt, um endlich zu Wort zu kommen. »Das war Simon!«
    »Simon?« Silas blickte verwirrt. »Was für ein Simon? Unser Simon?«
    »Ja, Simon, und er hat Jenna mitgenommen!«
    »Mitgenommen? Wohin denn? Und wozu? Was geht hier vor? Warum sagt mir denn nie jemand, was los ist?« Silas sank auf seinen Stuhl. Der Tag nahm eine unerfreuliche Wendung, und er wusste nicht genau, warum.
    »Ich versuche es dir ja schon die ganze Zeit zu sagen«, rief Septimus gereizt. »Das eben war Simon, und er hat...« Er wurde abermals unterbrochen. In der Tür des Torhauses war Lucy Gringe erschienen, ein hübsches Mädchen mit dunkelbraunen Augen und hellbraunem Haar, das ihr, zu zwei Zöpfen geflochten, bis zur Taille herabhing. Sie trug ein einfaches langes weißes Sommerkleid, das sie selbst mit einer seltsamen Auswahl an Blumen bestickt hatte, und schwere braune Stiefel, die mit rosa Bändern geschnürt waren. Lucy war für ihre eigenwillige Art sich zu kleiden bekannt.
    »Simon?«, fragte Lucy, ganz blass unter ihren Sommersprossen. »Hast du gesagt, das sei Simon gewesen?«
    »Lucy, ich dulde nicht, dass du diesen Namen in den Mund nimmst«, knurrte Gringe, starrte auf das Spielbrett und fragte sich, wie aus einem schönen Morgen plötzlich ein solcher Alptraum werden konnte. Aber ich hätte es wissen müssen, dachte er zerknirscht. War das mit den Heaps nicht immer so? Mit denen gab es nichts als Ärger.
    »Ja, das war Simon«, antwortete Septimus tonlos. Die Dringlichkeit war aus seiner Stimme gewichen, denn mittlerweile war es zu spät, um etwas zu unternehmen. »Er hat Jenna mitgenommen.«
    »Aber«, stammelte Silas, »ich verstehe nicht...«
    Lucy Gringe verstand. Sie verstand nur zu gut.
    »Warum?«, schrie sie. »Warum hat er mich nicht mitgenommen?«

* 7 *
    7.  Das Gewächshaus

    » E r ist geritten wie ein Verrückter, Sarah«, berichtete Silas außer Atem. Er hatte seine Frau im Gewächshaus des Palastes hinter dem Gemüsegarten gefunden, wo sie mit ihrer Freundin Sally Mullin gerade Kräuter in Töpfe pflanzte. »Er hätte Septimus glatt über den Haufen geritten,

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