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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Alther gerade.
    »Das sagen Sie, Alther. Aber Sie haben keinen Beweis, nicht? Immerhin ist er ein Heap. Ich weiß, das ist eine merkwürdige Familie, und der eine oder andere von ihnen hat eindeutig nicht alle Tassen im Schrank, aber es sind ehrliche Leute. Schließlich entstammen sie einer uralten Zauberersippe.«
    »Nicht alle Zauberer sind gute Zauberer, Marcia«, gab Alther zu bedenken, »das wissen Sie aus eigener Erfahrung. Mich würde interessieren, was Simon im letzten Jahr getan hat und warum er so plötzlich hier auftaucht, unmittelbar vor Mittsommer. Ich glaube immer noch, dass es Simon war, der euch in den Marram-Marschen verraten hat.«
    »Unsinn. Warum hätte er das tun sollen? Es war diese Nervensäge von Botenratte. Einer Ratte kann man nie trauen, Alther, schon gar nicht einer Ratte, die sich gern reden hört. Und da wir schon bei Nervensägen sind: Der Mann, den sie mir empfohlen haben, hat mich noch nicht überzeugt. Der gute Weasal Van Klampff ist ein alter Nörgler, und seine Haushälterin ist mir nicht ganz geheuer. Ständig schleicht sie um einen herum und steckt in alles ihre Nase. Er braucht eine Ewigkeit für den Schattenfang, und jedes Mal, wenn ich ein Bauteil bekomme, wird das Montieren zum reinsten Alptraum. Ich habe es noch immer nicht geschafft, das letzte Bauelement so anzufügen, dass es richtig sitzt.«
    »So ein Schattenfang ist eine komplizierte Sache, Marcia. Und eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Weasals Familie stellt sie seit Generationen her. Sie haben das Amalgam erfunden, und keiner außer ihnen kennt die Formel. Otto, sein Vater, hat mich von einem besonders boshaften Gespenst befreit, und er hat zwei Jahre dafür gebraucht. Das dauert eben seine Zeit, Marcia. Sie müssen Geduld haben.«
    »Vielleicht«, erwiderte Marcia spitz. »Aber vielleicht sollte ich mir auch im Manuskriptorium etwas Einfacheres besorgen.«
    »Nein«, widersprach Alther sehr entschieden. »Nur ein Schattenfang kann Sie ein für alle Mal von dem Schatten befreien, und im Manuskriptorium ist man einer solchen Aufgabe nicht gewachsen. Außerdem kommt mir der Obermagieschreiber irgendwie nicht geheuer vor.«
    »Ich muss schon sagen, Alther, Sie haben heute wirklich Ihren misstrauischen Tag. Man könnte meinen, die Spinne hätte auch Sie gebissen.«
    Alther sah ein, dass das Gespräch zu nichts führte. Er wusste aus Erfahrung, wie stur Marcia sein konnte. Früher, als er noch Außergewöhnlicher Zauberer und sie sein Lehrling war, hatten sie sich so manche Schlacht geliefert, und schon damals hatte er keineswegs immer die Oberhand behalten. Nun, da er ein Geist war, hatte er gar keine Chance mehr. Marcia war jetzt Außergewöhnliche Zauberin, und wenn sie glaubte, etwas besser zu wissen, und das glaubte sie natürlich immer, musste er sich fügen.
    »Dann darf ich mich jetzt empfehlen«, sagte er leicht eingeschnappt. Im selben Moment bemerkte er, dass Septimus ihnen nicht mehr folgte. »Wo ist denn der Junge hin?«, fragte er.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass er heute frei hat«, antwortete Marcia unwirsch. »Ich nehme an, er besucht seine Mutter. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich habe zu arbeiten. Wir sehen uns später, Alther.«
    »Vielleicht«, grummelte Alther und blickte ihr nach, wie sie mit großen Schritten und flatterndem lila Mantel auf den Großen Bogen zusteuerte. Gleich darauf tauchte sie in das Dunkel des Bogens ein, und er konnte deutlich erkennen, dass ihr ein Schatten folgte. Alther seufzte. Der Schatten wurde kräftiger. Wenn er aus dem Augenwinkel hinsah, konnte er die Umrisse einer schlurfenden großen Gestalt erahnen, die Marcia Schritt um Schritt durch den Bogen folgte. Je schneller der Schattenfang fertig wurde, desto besser.
    Alther erhob sich in die Lüfte und flog so schnell er konnte die Zaubererallee entlang. Er versuchte, die böse Vorahnung, die ihn überkommen hatte, abzuschütteln, und als er am Magischen Manuskriptorium und der Zauberprüfstelle vorbeischoss, war er so in Gedanken, dass er nicht bemerkte, wie die grün gekleidete Gestalt Septimus Heaps gerade in der Tür verschwand.
    Septimus verharrte im Innern des Manuskriptoriums einen Augenblick, damit sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnen konnten. Er stand in dem kleinen Kundenraum, in dem man neue Zauber bestellen, alte unzuverlässige Zauber in Reparatur geben oder Abschriften von magischen Formeln jedweder Art und sogar Gelegenheitsgedichte in Auftrag geben konnte.
    Überraschenderweise war

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