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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sauber und aufgeräumt. Und es trug weitere Spuren seines früheren Lebens: Septimus hatte die runden Wände und die gewölbte Decke, die alle dunkelblau waren, mit den Sternbildern bemalt, die er sich bei der Jungarmee für Nachtübungen hatte einprägen müssen. Und für den Notfall stand im Schrank stets ein streng nach den Vorschriften der Jungarmee gepackter Rucksack bereit.
    Dieser Notrucksack enthielt:

    Kompass (1)
Augenglas (1)
Wasserflasche (1)
Bettzeug (1)
Socken (1 Paar)
Feldgeschirr (1)
Zunderbüchse (1)
Ersatzfeuersteine (2)
Anzündmaterial (Moosbüschel, getrocknet)
Diensttaschenmesser der ehemaligen Jungarmee (1)
Schleuder (1)
Draht (1 Stück)
Schnur (1 Stück)
    Diese Grundausrüstung ergänzte Septimus jetzt eifrig mit ein paar Dingen, die sein neues Leben als Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin widerspiegelten. Als da wären:

    Unsichtbarkeits-Charm (1)
Such-Charm (1)
Schnellgefrier-Charm (1)
Doppelfluchtpaket (1)
    Hinzu kamen ein paar Kleinigkeiten, die ihm unter Umständen von Nutzen sein konnten:

    Das Handbuch des Überlebens in der Wildnis von Ram Seary (1)
Wiz Bix, unbegrenzt haltbar (1 Paket)
Knallpfefferminz (3 Dosen)
    Für sehr viel mehr war kein Platz, aber eine letzte Sache wollte Septimus unbedingt noch mitnehmen. Das verstieß zwar gegen alle Regeln, denn diese Sache war nutzlos und schwer. Aber das war ihm gleich, und so stopfte er seitlich in den Rucksack den schillernden grünen Stein, den Jenna ihm geschenkt hatte, kurz nachdem sie sich kennen gelernt hatten. Mit einiger Mühe schnallte er den Rucksack zu und schulterte ihn. Er war schwerer, als er erwartet hatte.
    »Bist du das, Septimus?«, rief Marcia, als er die Treppe hinunterging und auf die Eingangstür zusteuerte. Er zuckte zusammen.
    »Ja«, antwortete er vorsichtig.
    Marcia kniete neben dem Schattenfang auf dem Fußboden. Vor ihr lag ein großes Blatt Papier mit einer sehr komplizierten Zeichnung, die sie eingehend studierte. Für einen kurzen, schrecklichen Augenblick erhaschte Septimus einen Blick von einer großen dunklen Gestalt, die sich über Marcia beugte und ebenfalls das Blatt betrachtete. Als er genauer hinsah, verblasste die Gestalt und entschwand seinem Blick. Doch er wusste, dass sie noch da war, dass sie dicht hinter Marcia stand und stumm auf den Plan zu ihrer eigenen Vernichtung starrte. Er setzte den schweren Rucksack ab. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, Marcia mit ihrem finsteren Begleiter allein zu lassen.
    »Was ist eigentlich ein Flansch?«, fragte Marcia.
    »Ein was?«
    »Ein Flansch. Hier steht, man soll Teil Y an dem langen, senkrechten Teil D befestigen und dabei darauf achten, dass die Löcher P und Q mit den entsprechenden Löchern N und O im linken Flansch zur Deckung gebracht werden. Aber ich kann nirgendwo einen Flansch entdecken, zum Kuckuck.« Marcia durchwühlte gereizt eine große Kiste mit Zubehörteilen, die ihr Professor Van Klampff für die Montage des Schattenfangs mitgegeben hatte.
    »In der Kiste ist er nicht«, sagte Septimus. »Damit ist das vorstehende Ding hier gemeint. Sehen Sie ...« Er fuhr mit der Hand über einen nach außen gewölbten Rand seitlich am Schattenfang. Das Amalgam fühlte sich seidig glatt und kalt wie Glas an.
    »Warum steht das dann nicht hier?«, meckerte Marcia, während sie Teil Y – ein geschwungenes dreieckiges Element – auf den Schattenfang steckte und dabei die Löcher P und Q mit den Löchern N und O zur Deckung brachte. Mit zufriedener Miene klopfte sie sich den Staub aus den Kleidern. »Danke, Septimus, sieht doch prima aus, findest du nicht? Nur noch ein Teil hier unten an der Seite, dann der Stopper und ...« Marcia wirbelte herum und versuchte, einen Blick von dem Schatten zu erhäschen. »... und es ist um dich geschehen, du jämmerliche Kreatur!«
    Septimus betrachtete den Schattenfang. »Prima« war für seinen Geschmack nicht unbedingt das passende Wort – »komisch« oder einfach nur »hässlich« hätte er treffender gefunden. Der Schattenfang ragte hoch empor und beherrschte den Raum mit seiner glänzenden Schwärze und seiner seltsamen Form, die Septimus an einen knorrigen hohlen Baum erinnerte. Die eigentümliche Konstruktion aus Gussteilen, die Professor Van Klampff bis ins Kleinste ausgeklügelt hatte, bildete einen geschlossenen, kegelähnlichen Hohlraum, der an der Spitze offen war und an der Seite einen langen schmalen Spalt aufwies. Durch diesen Spalt würden sich Marcia und ihr Schatten – denn ein Schatten musste

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