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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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kalt?«, fragte Septimus und schnippte mit den Fingern. Anzündholz hüpfte in den Kamin und steckte sich selbst in Brand. Dann wuchteten sich ein paar große Scheite aus dem Korb, plumpsten auf das Anmachholz und gingen freundlicherweise in Flammen auf. Bald erfüllte der warme Schein eines Kaminfeuers den Raum, und Jenna gruselte es nicht mehr so.
    »Komm«, sagte Septimus, »du kannst das Gästezimmer haben. Es ist wirklich schön. Ich zeige es dir.« Doch Jenna zögerte. Sie dachte an den Schatten, der oben neben Marcia wartete.
    »Danke, Sep, aber ich würde lieber hier unten am Kamin bleiben.«
    Septimus sah sie an. Sie war ganz blass. Die dunklen Kräfte in Simons Höhle hatten ihr offensichtlich sehr zugesetzt. »Na schön«, sagte er. »Ich bleibe hierbei dir.«
    Einige Zeit später erschien eine große Gestalt auf der Treppe und sah die beiden unter einem Haufen ihrer besten lila Decken schlafen. Sie verweilte einen Augenblick und lächelte. Diese Nervensäge von Ex-Botenratte hatte also die Wahrheit gesagt. Sie waren in Sicherheit. Na ja, natürlich wusste sie das schon längst. Trotzdem war es schön, die beiden wiederzusehen.
    Marcia entfernte sich auf Zehenspitzen. Der Schatten verharrte noch einen Moment und blickte zu den beiden Schlafenden, wobei in seinen Augen kurz ein stumpfes Gelb aufflackerte, dann drehte er sich um und folgte Marcia wieder die kühlen Steinstufen hinauf.

* 37 *
    37.  Auf der Suche nach dem Draxx
     

    » W a s um alles in der Welt ist denn das?«, fragte Marcia verärgert und vergaß schnell, wie erleichtert sie letzte Nacht gewesen war, Septimus und Jenna wohlbehalten zurück zu sehen. Sie fühlte sich nicht besonders. Beim Aufwachen hatte sie den Schatten neben sich auf dem Kissen liegen sehen. Das war nicht ungewöhnlich, denn seit ein paar Monaten konnte sie den Schatten immer deutlicher sehen, besonders morgens nach dem Aufwachen. Aber er hatte nie einen Laut von sich gegeben – bis jetzt. Tatsächlich war Marcia heute von einer tiefen Grabesstimme aufgewacht, die immer wieder ihren Namen rief: »Marcia ... Marcia ... Marcia ...«
    Wutentbrannt hatte sie einen ihrer besten Pythonschuhe nach dem grässlichen Begleiter geworfen. Aber natürlich flog der Schuh einfach durch ihn hindurch und zertrümmerte einen kleinen Glastopf, den sie als Lehrling einst von Alther geschenkt bekommen hatte, als ihr eine besonders schwierige Projektion gelungen war. Der Verlust des Glastopfes ärgerte sie mehr, als sie erwartet hätte, und schlecht gelaunt stürmte sie die Treppe hinunter. Sie hatte von dem Schatten endgültig genug, und während sie die Küchentür aufriss und die Kaffeekanne anbrüllte, sie solle sich gefälligst beeilen, hatte sie beschlossen, gleich nach dem Frühstück den alten Weasal aufzusuchen und den Stopper, das letzte Bauteil des Schattenfangs, zu verlangen.
    Und jetzt auch noch das.
    »Septimus«, rief sie mit lauter Stimme.
    Septimus setzte sich ruckartig auf. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war. Marcia half ihm auf die Sprünge. »Der Zaubererturm«, sagte sie und verschränkte erbost die Arme, »ist eine Stätte der Magie. Und kein Zoo.«
    »Wie?«, fragte Septimus.
    »Sieh dir das an – meine besten Decken voller Löcher. Ich weiß nicht, wo du diese Riesenmotte gefunden hast, aber du bringst sie auf der Stelle dorthin zurück.«
    »Was für eine Riesenmotte?« Septimus fragte sich, ob er irgendetwas nicht mitbekommen hatte.
    »Hä?«, murmelte Jenna, die unter dem Haufen Decken auftauchte.
    »Oh, guten Morgen, Jenna«, sagte Marcia. »Schön, dass du wieder da bist. Die Ratte sagte – na ja, diese vermaledeite Ratte hat viel gesagt, und das meiste davon war Unsinn, soweit ich es beurteilen kann –, aber sie sagte, dass du noch rechtzeitig zum Mittsommerbesuch dort warst. Gut gemacht.«
    »Danke«, sagte Jenna verschlafen. Sie setzte sich auf und steckte ihren Fuß durch ein großes Loch in der Decke. Sie wackelte mit den Zehen, als sei sie über ihren Anblick überrascht, und plötzlich schnappte etwas Grünes zu. »Autsch!«, schrie sie.
    »Feuerspei!«, rief Septimus verblüfft. Er wusste von Tante Zelda, dass Drachen in plötzlichen Schüben wuchsen, aber das hier hatte er nicht erwartet. Feuerspei hatte sich durch den drachensicheren Beutel in die Freiheit genagt und war jetzt so groß wie ein kleiner Hund. Septimus packte ihn und zog ihn von Jennas Fuß weg. »Alles in Ordnung?«, fragte er sie.
    »Ja, glaub schon – es sind noch alle zehn

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