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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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war, und drückte einen Jenna in die Hand. »Wasser!«, rief sie. »Hol Wasser!«
    Jenna folgte Snorris Beispiel und warf ihren Eimer, das Seil festhaltend, in den Fluss, zog ihn randvoll wieder heraus und schleuderte das trübe grüne Wasser in Richtung Feuerspei. Es traf den verdutzten Wolfsjunge, der geistesgegenwärtig damit begonnen hatte, den Drachen mit Snorris Frühstück, bestehend aus Brot und Speck, zu füttern. Im selben Augenblick bemerkte Jenna, dass das Rumpeln aufgehört hatte.
    Wolfsjunge grinste. »Ich habe mir gedacht, er kann nicht gleichzeitig fressen und Feuer speien.«
    Snorri sah zu, wie Feuerspei den letzten Rest ihres Specks verdrückte, das restliche Wasser aus dem Löscheimer schlürfte und zum Nachtisch den Holzteller verschlang. Das, so dachte Snorri, wird Ärger geben. Man musste kein Geisterseher sein, um das zu begreifen.

* 23 *
    23.  Geisterseher
     

    F e uerspei schlief, und Snorri hatte jetzt dort, wo eben noch ein volles Fass Pökelfisch gestanden hatte, ein freies Plätzchen in ihrem vollen Laderaum. Die Alfrun war an einer großen Weide vertäut, die das Flussufer auf der Ackerlandeseite überragte, denn die Skipperin hielt es für zu gefährlich, die Fahrt mit einem unberechenbaren Drachen an Bord fortzusetzen. Snorri und Jenna saßen in der Plicht im Heck und versuchten, nicht auf Feuerspeis Schnarchen und Röcheln zu hören. Wolfsjunge, der nach dem Flug mit dem Drachen immer noch ein flaues Gefühl im Magen hatte, erkundete die Apfelgärten am Ufer.
    Snorri hätte nie gedacht, dass sie der Prinzessin ein zweites Mal begegnen würde, geschweige denn, dass sie mit einem Drachen auf ihrem Boot landen würde. Sie war etwas eingeschüchtert. Sie hatte Jenna und Wolfsjunge ein Willkommensfrühstück aus Brot, Kuchen, Salzheringen und Äpfeln serviert, das die beiden gierig verschlungen hatten. Wolfsjunge bedauerte, dass er Feuerspei den ganzen Speck gegeben hatte, zumal der Appetit des Drachens damit nicht annähernd gestillt gewesen war und Snorri noch ein ganzes Fass Pökelfisch an ihn hatte verfüttern müssen.
    »Es tut mir wirklich leid, Snorri«, sagte Jenna noch einmal, nachdem Wolfsjunge an Land gegangen war. »Wir waren auf der Suche nach Septimus, und Feuerspei hat einfach zur Landung angesetzt. Ich habe ihn nicht davon abgehalten, weil ich dachte, Septimus sei hier ... was ja leider nicht stimmt.« Jenna verfiel in Schweigen. Konnte es sein, dass der Suchzauber bei Feuerspei nicht funktionierte? Er war noch so jung und unbedacht. Wenn er sich schon vom Duft gebratenen Specks ablenken ließ, was konnte ihn sonst noch vom richtigen Weg abbringen?
    »Dein Bruder Septimus«, fragte Snorri. »Ist... ist er tatsächlich in einen Spiegel gefallen?«
    Jenna nickte.
    »Dann ... findest du ihn doch bestimmt im Spital.«
    Jenna schüttelte den Kopf. »Es war kein normaler Spiegel, verstehst du?«
    »Ach so ...«, sagte Snorri. »Ein alter Spiegel. Jetzt verstehe ich.«
    »Tatsächlich?«, fragte Jenna überrascht.
    »Meine Großmutter hatte so einen. Aber wir durften ihn nie anfassen. Ihre Schwester Ells ist hineingefallen, als sie klein war.«
    »Und?« Jenna wagte kaum zu fragen. »Hat man sie wieder gefunden?«
    »Nein«, antwortete Snorri.
    Jenna verstummte. Mit einem Mal sprang Snorri auf, stürzte zur Reling und spähte flussaufwärts. Jenna folgte ihrem Blick, konnte aber nichts entdecken. Der Fluss lag ruhig und verlassen da. Der Nieselregen hatte schon vor geraumer Zeit aufgehört, und im glatten Wasser spiegelten sich die dicken grauen Wolken, die am Himmel hingen. Nichts kräuselte die Oberfläche des Flusses, nicht einmal ein abenteuerlustiger Fisch, der nach einer Fliege schnappte.
    Snorri zog ihr Geistermonokel aus einer Tasche ihres Kittels und klemmte es ins linke Auge. Sie murmelte etwas vor sich hin.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Jenna.
    »Das Boot gefällt mir nicht«, flüsterte Snorri.
    »Aber es ist doch ein schönes Boot«, erwiderte Jenna. »Mir gefällt es, besonders deine kleine Kajüte. Die ist sehr gemütlich.«
    »Nein, nicht das hier«, erklärte Snorri. »Das Boot da drüben.« Sie nahm das Monokel ab und deutete stromaufwärts. Jenna folgte wieder ihrem Blick, und jetzt bemerkte sie, dass Snorris Augen auf etwas geheftet waren, das langsam den Fluss herunterkam.
    Snorri blickte zu Jenna herüber. »Ach so, du kannst das Geisterschiff wohl nicht sehen?«
    Jenna schüttelte den Kopf.
    »Es kommt auf uns zu«, flüsterte Snorri.
    Plötzlich fühlte

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