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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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über Beetles Zornausbruch.
    »Dass noch nie jemand von der Queste zurückgekehrt ist.«
    Es wurde ganz still.
    Septimus war schrecklich zumute. »Es ... es tut mir leid«, murmelte er. »Wirklich sehr leid.«
    Ein paar vereinzelte Schneeflocken fielen vom Himmel. Jenna wischte sie sich wütend von den Wimpern. In der Hoffnung, einen Hinweis darauf zu entdecken, dass Nicko tatsächlich hier war, hob sie den Blick zu der Granitfestung, die weit über ihnen drohend aus dem Nebel ragte. Eine Schar Raben flog krächzend von einem der Türme auf, als sie zu den blinden Fenstern spähte. Sie fröstelte und zog ihren Mantel enger. Ullr miaute jämmerlich und rieb sich, das Fell gesträubt, an ihrem Bein.
    Schließlich sagte sie: »Nun, selbst wenn wir auf irgendeiner blöden Queste sein sollten, so ändert das nichts. Wir erledigen die Sache und kehren zurück – mit Nicko. Denen werden wir’s zeigen.« Damit stapfte sie, dicht gefolgt von Ullr, den gewundenen Pfad hinauf.
    Beetle und Septimus folgten ihr.
    »Tut mir leid«, sagte Septimus nach ein paar Minuten. »Ich hätte euch von dem Stein erzählen sollen.«
    »Ja«, erwiderte Beetle. »Das hättest du tun sollen.« Und abermals ein paar Minuten später fügte er hinzu: »Aber das hätte nichts geändert. Ich wäre trotzdem mitgekommen.«
    »Danke, Beetle.«
    »Und Jenna auch«, sagte Beetle.
    »Ja«, sagte Septimus. »Ich glaube nicht, dass ich sie davon hätte abhalten können.«
    »Ich glaube nicht, dass man Jenna von irgendetwas abhalten kann«, sagte Beetle mit einem Grinsen. »Nicht, wenn sie sich einmal entschlossen hat.«
    Auf halbem Weg blieb Jenna stehen und wartete auf Septimus und Beetle. Mittlerweile schneite es kräftig, und die einzige Farbe auf der ganzen Welt schien das Orangerot des Questensteins zu sein, der in Septimus’ Hand leuchtete, als er mit Beetle aus dem Nebel auftauchte.
    »Wisst ihr«, sagte sie, »dieser Ort erinnert mich an eine Geschichte, die mein Vater uns immer erzählt hat. Sie handelt von müden Reisenden, die im Nebel zu einem riesigen Turm hinaufklettern. Sie gelangen an eine Tür, um die herum überall seltsame Kreaturen geschnitzt sind, und ziehen am Klingelzug. Nach einer halben Ewigkeit öffnet eine kleine bucklige Gestalt, die sie stundenlang anstarrt und dann mit richtig grusliger Stimme fragt: ›Jaaaaaaaa?‹ Erinnerst du dich, Sep?«
    »Nein«, antwortete Sep. »Ich war zu der Zeit in der Jungarmee – wahrscheinlich saß ich in einer Wolverinenfalle, während du Gutenachtgeschichten gelauscht hast.«
    »Oh, entschuldige, Sep. Manchmal kommt es mir so vor, als ob wir immer zusammen gewesen wären.«
    »Ich wünschte mir, es wäre so«, sagte Septimus leise. Manchmal versuchte er sich vorzustellen, was er alles versäumt hatte, aber das war nicht gut. Dabei überkam ihn immer eine Traurigkeit, die schwer abzuschütteln war.
    Sie marschierten zusammen weiter, bald jedoch wurde der Weg enger und sie mussten hintereinandergehen. Außerdem wurde er steiler und schlängelte sich innen und außen um Felsvorsprünge herum. Je höher sie kamen, desto kälter wurde es, und irgendwann hatte Beetle das Gefühl, dass sie fast oben waren. Er machte sich auf den Anblick der Schlange gefasst, die sich auf Snorris Zeichnung um den Turm ringelte.
    Sie musste riesig sein, überlegte er und fragte sich, was sie wohl fraß – und da beschloss er, nicht länger darüber nachzudenken. Seine Laune wurde davon nicht besser.
    Jetzt wurde der Weg wieder breiter und flachte ab. Ihre Stiefel knirschten auf feinem Schotter, als sie sich dem glatten weißen Marmor der breiten Terrasse näherten, die das Foryxhaus umgab. Auf der Terrasse blieben sie stehen und schöpften Atem. Der Nebel vor ihnen vermischte sich so mit dem wirbelnden Schnee, dass der graue Granit des Foryxhauses kaum noch auszumachen war. Sie sahen einander an. Wo war die Schlange?
    Leise schlichen sie über den schlüpfrigen Marmor der Terrasse. Septimus hielt den Questenstein hoch, und wie ein Leuchtfeuer führte er sie durch das Weiß bis zum Fuß einer breiten Treppe mit flachen Stufen.
    »Wartet hier«, flüsterte Septimus. »Ich seh mich mal nach der Schlange um.«
    »Nein«, erwiderte Jenna. »Wir gehen alle zusammen. Findest du nicht auch, Beetle?«
    Beetle nickte widerstrebend. Er hasste Schlangen. »Einverstanden«, sagte er.
    Vorsichtig stiegen sie die Stufen hinauf, und Septimus ging mit dem Questenstein voraus und wies ihnen den Weg. »Hier ist keine Schlange«,

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