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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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ih’ hie’ seid? Willkommen im Fo’yxhaus.«
    Sie befanden sich in der Schachbretthalle, die Tante Ells beschrieben hatte – aber der große Drachenstuhl, auf dem Tante Ells so beharrlich gesessen hatte, war leer. Jenna war bitter enttäuscht. Sie hatte gehofft, Nicko würde in dem Stuhl sitzen, wie einst Tante Ells, und auf sie warten, doch er war nicht da.
    »Das Gepäck lassen wi’ hie’«, sagte der Türwächter und deutete auf einen großen Schrank.
    Jenna zog Ullr aus dem Rucksack und klemmte ihn sich fest unter den Arm – zur großen Überraschung des Türwächters. Der Türwächter warf die Rucksäcke in den Schrank und wandte sich dann wieder den Neuankömmlingen zu.
    Vor ihnen war eine silberne Flügeltür – sie sah genauso aus wie die zum Zaubererturm, war aber kleiner, viel reicher verziert und mit Hieroglyphen bedeckt. Der Türwächter stieß sie auf und führte Jenna, Septimus und Beetle in das Foryxhaus. Sie blieben wie angewurzelt stehen, drei kleine Gestalten, die zwischen zwei riesigen Marmorsäulen wie Zwerge wirkten. Der Schnee an ihren Stiefeln schmolz in der Wärme, und auf dem weißen Marmorboden bildeten sich Pfützen. Vor ihnen lag ein großer Raum. Er war von Tausenden von Kerzen erleuchtet und dennoch schummrig und düster.
    Jenna wurde leicht schwindlig, so als stehe sie auf einem stillen, nebligen Jahrmarkt und warte neben einem wirbelnden Karussell darauf, an die Reihe zu kommen – obwohl sie gar nicht an die Reihe kommen wollte. Septimus fühlte sich an den Zaubererturm erinnert. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass die Dinge hier nicht so waren, wie sie schienen, das Gefühl, dass sie sich veränderten, sobald man seine Aufmerksamkeit auf sie richten wollte, das Gefühl, dass man umso weniger sah, je genauer man hinschaute. Auch Beetle fühlte sich an etwas erinnert – an das Innere des Gefahrenbehälters auf dem Hof des Manuskriptoriums. Als Mutprobe hatte er einmal den Deckel des Behälters angehoben und hineingesehen. Er hatte in einen tiefen, trüben Strudel geblickt, der in ihm das Verlangen weckte, hineinzuspringen und für alle Zeiten im Kreis zu schwimmen – bis Foxy ihn am Kragen gepackt und weggezogen hatte.
    Der Türwächter betrachtete ihre Gesichter mit Erheiterung. Im Allgemeinen legte er Wert darauf, sich durch nichts erheitern zu lassen, doch heute machte er eine Ausnahme, als er sah, wie die Neuankömmlinge versuchten, sich auf die Strudel der Zeit einen Reim zu machen. Nach ein paar Minuten, als er sich für heute genug amüsiert hatte – genauer gesagt, für die nächsten Monate schlüpfte er durch eine kleine vergoldete Tür in der Säule neben Jenna und schlug die Tür hinter sich zu.
    Das Knallen der Tür holte die drei in die Wirklichkeit zurück. »Kommt«, flüsterte Septimus, »gehen wir hinein.« Sie hakten sich unter, und gemeinsam traten sie in den langsamen, feuchtwarmen Strudel aus Kerzenrauch und Zeit.
    Zögernd gingen sie weiter. Es war, als wateten sie durch Sirup, als kämpften sie gegen eine unsichtbare Mauer an. Septimus hielt den Questenstein vor sich hin. Er lag warm in seiner Hand, erstrahlte in einem kräftigen Rot und wies wie ein Signalfeuer den Weg durch den Nebel. Je weiter sie in das Foryxhaus vordrangen, desto deutlicher wurden die Schatten, die sie zunächst für Kerzenrauchschwaden oder Luftturbulenzen gehalten hatten. Gestalten tauchten aus dem Dunst auf und umringten sie.
    »Hier gibt es Geister«, flüsterte Beetle. »Haufenweise.«
    »Das sind keine Geister«, erwiderte Septimus. »Die sind echt. Ich meine ... sie leben. Ich kann sie hören. Ich kann Menschenherzen schlagen hören. Hunderte.«
    »Was tun sie?«, hauchte Jenna.
    »Dasselbe wie wir, nehme ich an«, antwortete Septimus. »Sie versuchen, in ihre Zeit zurückzukehren.«
    »Aber das tun wir doch gar nicht.«
    »Aber bald.«
    Jenna sagte nichts mehr. Beetle fühlte sich schrecklich.
    Die Gestalten um sie herum wurden immer stofflicher. Ihre Kleider bekamen Farbe und Form, ihre Gesichter klare Züge. Es waren Bauern, Jäger, Frauen in eleganten Kleidern, Diener und Dienerinnen in derben Kitteln, Ritter in allen erdenklichen Rüstungen oder in ihrem besten Staat, eine große Familie fremdartig aussehender, goldbehangener Menschen mit wundersamen spitzen Hüten.
    Ullr war unruhig. Er krümmte sich in Jennas Armen und versuchte, auf den Boden zu springen. Aber Jenna hielt ihn nur umso fester. Ullr zu verlieren hätte ihr jetzt gerade noch gefehlt.
    In der

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