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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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auf dem Laufenden, Majestät. Der Leibwächter wird Ihnen baldmöglichst ... Potzdonner, Sie haben ja eine Katze! « Unter dem Bett war eine rote Katze hervorgekrochen. Sie war mager und nicht viel größer als Stanley, aber sie hatte einen stählernen Glanz in ihren blauen Augen, der ihm nicht gefiel. Ganz und gar nicht gefiel. Stanley, der niemals eine Katze vergaß, hatte das Gefühl, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben.
    »Oh ... ja. Die habe ich in Pflege genommen. Ganz ruhig, Ullr«, sagte Jenna, als sie sah, dass die Katze zum Sprung ansetzte.
    »Das Angebot, Ihnen einen Leibwächter zu schicken, muss ich leider widerrufen«, sagte Stanley und wich zurück. »Jedenfalls solange die Katze im Haus ist. Ich darf Leib und Leben meiner Mitarbeiter nicht aufs Spiel setzen.«
    Jenna nahm Ullr auf den Arm und hielt ihn fest. »Keine Sorge. Ullr ist der beste Leibwächter, den ich mir wünschen kann.«
    Stanley beäugte die Katze. »Etwas klein geraten für einen Leibwächter, finden Sie nicht?« Ullr fuhr die Krallen aus und versuchte, sich Jennas Griff zu entwinden. Stanley trat eilends den Rückzug an. »Ich darf mich dann verabschieden, Majestät. Und vielen Dank. Auf Wiedersehen.«
    Jenna stand auf und öffnete ihm die Tür. »Ist schon in Ordnung, Sir Hereward«, beruhigte sie den Geist, der gerade ausholte, um ein zweites Mal nach der Ratte zu hauen. »Er ist ein Freund.«
    Stanley eilte den Korridor entlang, hüpfte flink die geschwungene Palasttreppe hinunter und stolzierte hoch erhobenen Hauptes durch den Haupteingang aus dem Palast. Jennas Worte klangen ihm noch in den Ohren. Er ist ein Freund. Ein Freund des Königshauses.
    Wenn Dawnie ihn jetzt sehen könnte.

* 7 *
    7.  In Vertretung
     

    B e eetle, Prüfgehilfe und Empfangsangestellter im Haus Nummer Dreizehn in der Zaubererallee, das die Zauberprüfstelle und das Magische Manuskriptorium beherbergte, hatte keinen guten Tag. Es war ein stürmischer, regnerischer Montagmorgen, und Jillie Djinn, die Obergeheimschreiberin, war weggegangen und hatte ihm die Aufsicht übertragen. Zuerst war er begeistert gewesen. Er fühlte sich geehrt, denn Jillie Djinn wählte ihre Stellvertreter stets sorgfältig aus, und wenn es nur für eine Stunde war. Gewöhnlich betraute sie den dienstältesten Schreiber damit, doch heute Morgen hatte sie Beetle mit diesem stechenden Blick angesehen, bei dem er sich immer fragte, was er falsch gemacht hatte, und zu ihm gesagt: »Mr. Beetle, Sie übernehmen meine Vertretung. Falls sich jemand für die freie Stelle bewirbt, füllen Sie das Formular aus, dann spreche ich heute Nachmittag mit ihm. In einer Stunde bin ich zurück. Keine Minute früher. Keine Minute später.« Dann war sie mit einem Rascheln ihres dunkelblauen Kleids zur Tür hinaus und entschwunden.
    Beetle hatte die Tür gegen den Wind ins Schloss gedrückt und leise eine Melodie gepfiffen. Am liebsten wäre er herumgehüpft und hätte geschrien »Jetzt bin ich der Chef!«. Doch er nahm sich zusammen und warf nur einen kurzen Blick ins Manuskriptorium, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung war. Es war alles in Ordnung. Zwanzig Schreiber, einer weniger als gewöhnlich, saßen an ihren hohen Pulten unter zwanzig matten Lichtkegeln, kratzten mit ihren Federn auf Papier und fertigten Abschriften an: von Zaubersprüchen und magischen Formeln, von Verträgen, gelehrten Schriften, Erlaubnis- und Zulassungsscheinen, Vollmachtsurkunden und allem anderen, was Zauberer benötigten – oder jeder andere Bewohner der Burg, der ein paar Silberpennys erübrigen konnte.
    Beetle feierte seine befristete Beförderung, indem er auf seinem Drehstuhl Platz nahm, sich wieder und wieder im Kreis drehte, was eigentlich verboten war, und probehalber ein Chefgesicht aufsetzte. Fünf berauschende Minuten lang war alles wunderbar, und dann ging alles schief.
    Später fragte er sich verwundert, wie in so kurzer Zeit so viele Missgeschicke passieren konnten. Alles begann damit, dass ein großer, hagerer Junge in einem abgetragenen schwarzen Kittel und mit schmutzigem Umhang in den Kundenraum trat, Jillie Djinns neuen – und äußerst lästigen – Kundenzähler auf die Zahl »Drei« springen ließ und die Obermagieschreiberin zu sprechen verlangte.
    »Ist nicht da«, erwiderte Beetle unwirsch, denn der Besucher gefiel ihm gar nicht. »Ich vertrete sie.«
    Der Junge musterte ihn von Kopf bis Fuß und kicherte. »Aha«, sagte er. »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Offensichtlich

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