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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Zeit –, doch eines Abends kamen sie zu mir und erzählten mir von Tante Ells. Da begriff ich und wusste, dass sie bald fortgehen würden.«
    »Tante Ells«, grübelte Jenna. »Ich bin mir sicher, dass ich den Namen schon einmal gehört habe.«
    »Gut möglich, Prinzessin«, bekräftigte Marcellus. »Tante Ells war Snorris Großtante. Die beiden sind ihr zufällig auf der Zaubererallee begegnet. Sie verkaufte Salzheringe auf dem Wochenmarkt.«
    »Sie sind Snorris Großtante begegnet?«, fragte Septimus. »In Ihrer Zeit?«
    »Ganz recht. Nicko wollte Snorri Salzheringe kaufen, und dabei stellten sie fest, dass die Marktfrau Tante Ells war. Als Nächstes erfuhr ich dann, dass sie eine Reise in die Wälder der Unterlande planten. Anscheinend hatte ihnen Tante Ells erzählt, dass es dort einen Ort gab – und vermutlich noch gibt –, an dem alle Zeiten vereint sind. Er wird das Foryxhaus genannt.«
    Am Tisch kehrte Stille ein, bis die Neuigkeit sich gesetzt hatte. Wieder grollte in der Ferne ein Donner, und ein Windstoß rüttelte am Fenster.
    »Foryx«, sagte Septimus, »die gibt es doch nur im Märchen, aber nicht wirklich.«
    »Wer weiß?«, erwiderte Marcellus. »Früher dachte ich, dass es viele Dinge nicht gebe. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Als wir klein waren, hat Nicko immer so getan, als sei er ein Foryx«, erinnerte sich Jenna wehmütig. »Er zog sich den Kittel über den Kopf und knurrte ganz furchterregend. Und er machte mir mit Geschichten von Foryxrudeln Angst, die immerzu liefen und liefen und niemals stehen blieben und alles fraßen, was ihnen in den Weg kam, auch kleine Mädchen. Und wenn wir über die Straße wollten, ließ er mich immer nach Reitern und Wagen Ausschau halten, und auch nach diesen Foryx.« Sie lachte. »War er nicht schrecklich?«
    Auch Septimus befiel Wehmut. Immer wenn Jenna über die, wie sie es nannte, alten Zeiten in den Anwanden sprach, als die ganze Familie Heap noch zusammenlebte, wurde er daran erinnert, was ihm entgangen war. Es war kein angenehmes Gefühl. Er wechselte das Thema. »Aber was ist mit Tante Ells. Wie hat es sie überhaupt in Ihre Zeit verschlagen, Marcellus?«
    »Da fällt mir wieder ein, was Snorri einmal erzählt hat«, warf Jenna ein. »Ihre Tante Ells ist als kleines Mädchen durch einen Spiegel gefallen. Niemand hat sie jemals wieder gesehen.«
    »Das dürfte stimmen«, pflichtete Marcellus bei. »Sie sagte, sie sei in den Spiegel gefallen und im Foryxhaus herausgekommen. Dies war offenbar ein Ort wie im Traum. Die meisten Menschen verloren dort den Willen, wieder fortzugehen, aber Tante Ells war ein Kind mit einem starken Willen und setzte sich in den Kopf, bei der erstbesten Gelegenheit nach Hause zurückzukehren. Es gelang ihr auch tatsächlich, aus dem Haus zu entkommen, doch leider landete sie in der falschen Zeit. Ich sprach mit Nicko darüber. Er war davon überzeugt, dass er und Snorri in ihre Zeit zurückfinden würden, wenn sie erst im Foryxhaus waren. Tante Ells war sich da, glaube ich, nicht so sicher.«
    »Haben Sie jemals wieder etwas von ihnen gehört«, fragte Septimus, »nachdem sie fortgegangen waren?«
    Marcellus schüttelte den Kopf. »Die Situation war damals schwierig. Esmeralda hätte gekrönt werden sollen, aber sie war so verängstigt, dass sie sich weigerte, in den Palast zurückzukommen. Sie blieb mehrere Jahre bei meiner lieben Frau Broda in den Marram-Marschen. Ich musste stellvertretend die Regierungsgeschäfte führen und den Palast verwalten, während ich weiter meinen alchimistischen Experimenten nachging. Allzu bald begriff ich, dass ein ganzes Jahr verstrichen war, ohne dass ich etwas von ihnen gehört hatte. Ich machte mir Sorgen, denn ich hatte sie ausdrücklich gebeten, mir Nachricht zukommen zu lassen, damit ich wusste, ob sie in Sicherheit waren – die Wälder der Unterlande waren damals sehr gefährlich. Ich weiß nicht, wie diese Wälder heute sind, aber zu meiner Zeit wimmelte es dort von Ungeheuern, Monstern und abscheulichen Wesen aller Art. Natürlich habe ich Nicko und Snorri dies alles gesagt und noch mehr, aber sie wollten nicht hören. Ihr Entschluss stand fest. Sie wollten fort. Ich war darüber sehr traurig. Ja, damals war ich sehr traurig, denn ich dachte, ihr junges Leben hätte ein viel zu frühes Ende gefunden. Heute dagegen ... nun ja, wer weiß?«
    Jenna setzte sich auf, einen Funken Hoffnung in den Augen. »Dann wissen Sie heute also mehr?«
    Marcellus schüttelte den Kopf und

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