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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dann, in ihre Prinzessinnenstimme wechselnd: »Wird’s bald?« Septimus und Beetle setzten sie ab.
    »Komm doch, Jenna«, flehte Septimus. »Du musst uns vertrauen. Bitte.«
    In Septimus hatte sie vollstes Vertrauen, nur der nächtliche Wald war ihr nicht geheuer. Widerstrebend kehrte sie dem Lagerfeuer und den Tipis, die im Feuerschein wie umgedrehte gelbe Kegel aussahen, den Rücken und schlich mit Septimus und Beetle den Hügel hinunter, der Ungewissheit des dunklen Walds entgegen. Selbst mit NachtUllr an ihrer Seite hatte sie Angst – und was sie dann sah, machte ihr noch mehr Angst. Weit unten, halb verborgen hinter Bäumen, näherte sich eine flackernde Flamme genau der Stelle, auf die sie zuhielten. Sie blieb stehen und funkelte Septimus und Beetle so an, dass sie gar nicht erst auf den Gedanken kamen, sie weiterzuziehen. »Da ist ein Waldgespenst«, flüsterte sie. »Es kommt direkt auf uns zu.«
    »Das ist kein Waldgespenst, Jenna.« Im Mondlicht sah sie, dass Septimus grinste und seine grünen Augen strahlten. »Das ist Sam.«
    »Jo-Jo wird mich umbringen«, sagte Sam, klang aber trotz dieser Aussicht erstaunlich fröhlich.
    »Tut mir wirklich leid«, sagte Septimus, der ihm mit den beiden anderen durch den Wald folgte.
    »Mir nicht«, erwiderte Sam. »Ich habe sowieso genug von diesen Hexen, die einen mit ihrem Gekicher die halbe Nacht wach halten. Das sind vielleicht Nervensägen. Ich weiß nicht, was Jo-Jo, Edd und Erik an ihnen finden.«
    Beetle glaubte es zu wissen, sagte aber nichts. Er war zu sehr damit beschäftigt, den Anschluss zu halten. Sam legte ein forsches Tempo vor. Er trug einen langen, in Teer getauchten Eichenknüppel, der mit einer hellen Flamme brannte, und Beetle wollte so dicht wie möglich hinter ihm bleiben. Der Weg verengte sich und führte durch ein besonders dunkles Waldstück. Sie mussten im Gänsemarsch weitergehen, und Beetle war der Letzte in der Reihe. Geschichten von Wolverinen gingen ihm durch den Kopf, die sich die schwächsten Nachzügler holten, und er tat alles, um nicht den Eindruck eines Bummlers zu erwecken. Sam war ein selbstbewusster Führer. Er schritt gleichmäßig aus und drosselte seine Schritte nur einmal, als aus der Dunkelheit vor ihnen ein Knurren ertönte. Obwohl Ullr mit einem wütenden Fauchen antwortete, hielt das Knurren an, und Beetle sah auf dem Pfad vor ihnen zwei gelbe Augenpaare funkeln. Sam stach mit der langen Fackel in die Dunkelheit – ein scharfes Jaulen ertönte, und es roch kurz nach angesengtem Fell. Sie eilten rasch weiter. Im Bemühen, mit den anderen Schritt zu halten, trat Beetle seinem Vordermann Septimus fast in die Hacken. Immer wieder blickte er sich um für den Fall, dass die gelben Augen beschlossen hatten, doch noch ihr Glück zu versuchen.
    Nach ein paar Minuten wurde der Pfad wieder breiter, und Beetle atmete auf. Zwischen den Bäumen tauchten die tanzenden Flammen eines Lagerfeuers auf, und da wusste er, dass sie sich dem Lager der Heaps näherten. Als sie Sam auf die große Lichtung folgten, sprangen drei Gestalten, die am Feuer gelegen hatten, auf und kamen ihnen entgegengerannt, um sie zu begrüßen.
    Septimus hatte ihm zwar viel von seinen Brüdern im Wald erzählt, aber begegnet war er ihnen noch nie. Irgendwie hatte er größere Ebenbilder seines Freundes erwartet, und so war er jetzt umso überraschter, als er sah, dass sie alle richtige junge Männer waren, groß, schlank und schlaksig und von wildem Äußeren. Sie trugen allerlei Felle und bunte Gewänder, die junge Verehrerinnen aus dem Hexenzirkel für sie gewebt hatten, und Beetle fand, dass sie noch mehr in den Wald passten als die jungen Hexen. Die einzige Ähnlichkeit zwischen Septimus und seinen Brüdern waren die grünen Zaubereraugen und das typische Heap-Haar – nur hatten sich die strohblonden Locken bei den Wald-Heaps in lange, verfilzte Zöpfe verwandelt.
    »Das ging aber schnell«, sagte einer, dessen Zöpfe mit Federn geschmückt waren.
    »Ja«, erwiderte Sam, »und viel leiser als sonst.«
    »Marissa ... Marissa?« Ein anderer, dessen Mähne von mehreren geflochtenen Lederstirnbändern gebändigt wurde, glotzte Sams Begleiter an. »He, er hat einen Haufen Kinder mitgebracht. Wo ist denn Marissa?«
    »Nur zu deiner Aufklärung, Jo«, sagte Sam, »dieser Haufen Kinder sind dein Bruder und deine Schwester, von ihrem Panther gar nicht zu reden.«
    Sam deutete auf Ullr, der im Dunkeln kaum zu sehen war. Die jungen Männer pfiffen beeindruckt. »Oh

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