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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Perlen und Federn, die sie sich ins Haar geflochten hatten, und ganz allgemein mit ihrer Sonnenbräune und Schmuddeligkeit.
    Ephaniah saß, den Fuß mittlerweile in einer unangenehm heißen Breipackung, am Lagerfeuer und sann darüber nach, wie er Morwenna dazu überreden konnte, ihnen den alten Waldweg zu zeigen. Er hatte Jenna und Septimus versprochen, dass Morwenna ihnen helfen würde – törichterweise, wie ihm inzwischen klar war –, und er wollte die beiden auf keinen Fall enttäuschen. Er war bereit, alles zu bezahlen, was Morwenna verlangte, doch sie wollte ihm nicht ihren Preis nennen. »Wir werden heute Nacht im Mondschein darüber sprechen«, war alles, was sie sagte.
    Die Nacht brach an, und mit der Verwandlung von TagUllr in NachtUllr herrschte plötzlich eine angespannte Atmosphäre. Die Hexen umlagerten Jenna und den Panther. Sie sprachen kein Wort, doch ihre blauen Augen leuchteten im Dunkeln: Wo Jenna auch hinsah, überall traf ihr Blick auf zwei blaue Punkte, die sich sogleich abwendeten. Ullr schien unbekümmert. Er lag neben ihr, und abgesehen von einem gelegentlichen Zucken seiner Schwanzspitze, das seine Wachsamkeit verriet, rührte er keinen Muskel.
    Irgendwann hatte der beklemmende Abend am Lagerfeuer der Hexen ein Ende, und Jenna, Septimus und Beetle warfen sich dankbar auf den Haufen stinkender Ziegenfelle im Gästetipi. Jenna schlief, den Arm um Ullr geschlungen, sofort erschöpft ein. Septimus hingegen lag hellwach da und lauschte dem munteren Geplapper der Hexen, die sich zum Schlafen richteten, und den gelegentlichen Schreien und Rufen der Nachtgeschöpfe unten im Wald.
    Septimus war zornig auf Morwenna. Seine Mutter hatte recht, dachte er, während er unter der feuchten Ziegenhaut zum hundertsten Mal nieste. Bei einer Wendronhexe wusste man wirklich nie, woran man war. Die Ereignisse des Abends gingen ihm nicht aus dem Kopf. Eigentlich hatte alles ganz gut begonnen, obwohl Jenna etwas reizbar war. Morwenna hatte sie zu Ehrengästen erklärt. Teppiche und Sitzkissen wurden für sie ausgebreitet, und nachdem ihnen der ganze Hexenzirkel vorgestellt worden war, setzten sich alle in einem großen Kreis zu ihnen ans Lagerfeuer. Holzklötze, die so schwer waren, dass drei Hexen sie tragen mussten, wurden vom Holzstoß herbeigeschleppt und ins Feuer geworfen. Und als die Flammen und Funken hoch in den Nachthimmel schlugen, spürte Septimus jene Hoffnung in sich aufsteigen, die ein Abend an einem lodernden Lagerfeuer wecken kann.
    Die jungen Hexen, die Küchendienst hatten, servierten einen ausgezeichneten Wolverineneintopf, und selbst das Hexengebräu schmeckte. Alles verlief gut, bis Ephaniah Morwenna noch einmal seine Bitte vortrug. Von einem Augenblick auf den anderen, als habe jemand einen Schalter umgelegt, trat eisiges Schweigen ein. Plötzlich hatte Septimus das Gefühl, er sei von Wolverinen und nicht von Hexen umringt.
    Arglos wiederholte Ephaniah seine Frage: »Aber Morwenna, ich flehe Sie an. Zeigen Sie uns den Waldweg. Mir zuliebe.«
    Septimus verstand sein Quieken nicht, aber die Antwort war deutlich genug.
    »Habe ich nicht schon genug für Sie getan?«, erwiderte Morwenna barsch.
    Ephaniah blickte schockiert und gekränkt. »Ja«, quiekte er. »Sie haben sehr viel für mich getan. Das kann ich niemals vergelten. Niemals.«
    Morwennas blaue Hexenaugen bohrten sich in die Dunkelheit. »Ich habe nie etwas dafür verlangt, Ephaniah«, sagte sie. »Ich habe großzügig gegeben, was ich geben konnte. Aber die Auskunft, um die Sie mich bitten, kann ich Ihnen nicht umsonst geben. Ich bin nur die Hüterin des Waldwegs. Deshalb muss ich einen Preis verlangen.«
    »Ich werde bezahlen, was Sie verlangen«, antwortete er leichtfertig.
    Morwenna blickte überrascht. »Na schön. Morgen früh nenne ich Ihnen den Preis. Und wenn ich ihn verlange, müssen Sie ihn bezahlen.«
    Ephaniah nickte düster. »Ich verstehe«, quiekte er.
    Darauf erhob sich die Hexenmutter, und der ganze Hexenzirkel verließ mit ihr schweigend das Lagerfeuer. So hatte der Abend geendet.
    Jetzt setzte sich Septimus auf und warf das eklige Ziegenfell ab. Er war allergisch gegen Ziegen – besonders gegen stinkende. Er fragte sich, ob er sein Ziegenfell gegen Beetles Decke tauschen könnte, ohne ihn zu wecken.
    »Bist du wach, Sepp«, flüsterte in diesem Moment Beetle von der anderen Seite des Tipis herüber.
    »Nein, ich schlafe immer im Sitzen.«
    »Tatsächlich?«
    »Klar bin ich wach, Beetle. Du auch?«
    »Ne, ich

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