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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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musste unbedingt Septimus finden und ihm berichten, was geschehen war.
    Aber wo war er?

* 23 *
    23.  Der Sicherheitsvorhang

    M a rcia und Beetle passierten den Kordon auf dieselbe Art wie Silas und die anderen vorhin, nur um einiges schneller. Sobald sie auf der anderen Seite waren, blieb Marcia stehen und betrachtete den Palast. Sie sah den magischen lila Schimmer, der ihn überzog, und die beiden Fackeln am Haupteingang, die noch brannten. Ihre Quarantäne hatte funktioniert. Doch von Hildegard, Sarah und Silas war nichts zu sehen, wie sie besorgt feststellte. Sie ließ den Blick über die dunklen Fenster des Palastes wandern und konzentrierte sich fest. Das Herz wurde ihr schwer. Sie spürte deutlich, dass noch zwei Menschen in dem Gebäude waren, aus dem es jetzt kein Entrinnen mehr gab. Das verhieß nichts Gutes für Sarah und Silas. Oder handelte es sich um Hildegard und Silas? Oder vielleicht um Sarah und ... Streng befahl sie sich, nicht mehr darüber nachzugrübeln. Sie würde es noch früh genug erfahren.
    Marcia leitete nun den nächsten Schritt zur endgültigen Abschottung des Palastes von der übrigen Burg ein. Dazu musste der Kordon vorübergehend aufgehoben werden, denn nur dann konnte sie den Sicherheitsvorhang errichten. Sie wählte die beiden Helfer aus dem Kordon aus, die ihr am nächsten standen: Bertie Bott, einen Gewöhnlichen Zauberer, der nebenbei mit gebrauchten (oder gut erhaltenen, wie er selbst sie lieber nannte) Zauberermänteln handelte, und Rose, das Lehrmädchen aus dem Krankenrevier. Sie raunte den beiden das vereinbarte Kennwort zu. Sofort stellten sie das Summen ein. Rose gab das Kennwort nach rechts weiter und Bertie nach links. Wie eine abebbende Welle verklang das leise Summen und das Flüstern des Kennworts machte die Runde. Bald kehrte Stille ein, die auch auf die Menge übergriff, die sich am Ende der Zaubererallee versammelt hatte und gespannt der Dinge harrte, die da kommen sollten. Wie es hieß, war die Errichtung eines Sicherheitsvorhangs ein sehenswertes Spektakel.
    Der Anfang war nicht besonders vielversprechend. Alle am Kordon Beteiligten kneteten ihre Seile mit denen ihrer Nachbarn zusammen und legten sie anschließend auf den Boden, wobei sie darauf achteten, dass sich keine Schlingen oder Knicke bildeten. Dann traten sie vorsichtig zurück, um die empfindliche Magie nicht zu stören – denn ein Zauber, an dem so viele Helfer mitwirkten, war sehr anfällig. Wenige Minuten nachdem Marcia das Kennwort ausgegeben hatte, lag ein sehr langes Seil auf dem Boden, das wie eine lila Schlange den gesamten Palast umringte. Beetle, der seit Jennas Zornausbruch ziemlich niedergeschlagen war, fand, dass das Seil einen traurigen Anblick bot, wie es da so allein im zertrampelten Gras lag.
    Unterdessen waren die Schaulustigen von der Zaubererallee durch das Palasttor geströmt, um besser sehen zu können. Sie warteten geduldig, und nur hin und wieder verriet ein ersticktes Hüsteln ihre Anwesenheit. Die Menge sah zu, wie die Außergewöhnliche Zauberin niederkniete und die Hände ein paar Zentimeter über dem Seil ausstreckte. Die Leute stießen sich gegenseitig an und tauschten aufgeregte Blicke aus – endlich kam die Sache ins Rollen.
    Ohne auf die Zuschauer zu achten, konzentrierte sich Marcia fest auf ihre Aufgabe. Sie fühlte einen schwachen, magischen Strom ungehindert durch das Seil fließen, was ihr verriet, dass alle losgelassen hatten. Nun kam der schwierige Teil. Immer noch kniend, senkte sie die Hände noch etwas tiefer über das Seil. Was sie nun zu tun hatte, erforderte eine gewaltige Menge Energie. Sie nahm einen langen, tiefen Atemzug. Beetle, der sie gespannt beobachtete, hatte noch nie jemanden so lange einatmen sehen. Es hätte ihn nicht überrascht, wenn sich Marcia wie ein Ballon aufgebläht hätte und davongeschwebt wäre. Ja, er glaubte zu sehen, wie sich ihr Mantel straffte, als fülle er sich wirklich mit Luft.
    Beetle trat gerade einen Schritt zurück für den Fall, dass Marcia tatsächlich platzen sollte, als sie endlich aufhörte einzuatmen. Nun atmete sie langsam aus und schürzte dabei die Lippen, als blase sie in eine heiße Suppe. Ihrem Mund entströmte ein lila Schimmer, der von dem Seil angezogen wurde wie Eisenspäne von einem Magnet. Der lila Luftstrom hörte und hörte nicht auf. Er legte sich auf das Seil vor Marcia und wurde immer heller. Als er so gleißend war, dass Beetle wegsehen musste, hielt Marcia inne.
    Nun kam der Teil, der

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