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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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wie er es nannte. Und davor hatte sein Besitzer offensichtlich Angst. Er wusste, dass nur noch ein größeres Ereignis eintreten musste, damit sie möglich wurde.«
    »Wie etwa die Sache mit dem Dunkelfeld?«, fragte Marcia.
    »Ganz genau. Und ich vermute, dass sich dem Ring letzte Nacht die Gelegenheit bot, in das erste Stadium der Reversion einzutreten.«
    Marcia fluchte.
    Septimus sah sie schockiert an.
    »Verzeihung«, entschuldigte sich Marcia. »Das hätte ich nicht sagen sollen.«
    »Dann hätte ich es gesagt«, warf Alther ein.
    Beetle sah verwirrt aus. »Was genau ist eigentlich eine Reversion?«, fragte er.
    Marcia forderte Simon mit einem Blick auf, die Sache zu erklären. Simon beugte sich vor. Seine grünen Augen leuchteten im Kerzenlicht, und seine Finger spielten nervös mit einem losen Faden an seinem Kittel, während er sprach. Er war sich der Tatsache, dass alle Augen auf ihm ruhten, sehr bewusst. »Unter einer Reversion versteht man die Rückkehr in einen früheren Seinszustand. Bei dem Ring mit dem Doppelgesicht heißt das, dass er wieder zu den beiden Schwarzkünstler-Kriegern Schamandrigger Saarn und Dramindonnor Naarn wird.«
    Die Kerze auf dem Tisch flackerte und zischte. Es gab gewisse Namen, die in der Pyramidenbibliothek nicht ausgesprochen werden sollten, und diese beiden gehörten dazu. Es wurde ganz still. Beetle bekam eine Gänsehaut.
    Leise fuhr Simon fuhr: »Eine Reversion verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Etappen. Zunächst einmal muss jemand gefunden werden, der sich widerstandslos bewohnen lässt, und in unserem Fall waren das offensichtlich meine Onkel. Ich nehme an, dass sie letzte Nacht einer Bewohnung unterzogen wurden, als sie Siegelwache hatten. Und sie waren zu zweit. Ich vermute, dass sie als Zwillinge die idealen Opfer waren.«
    »Dann haben also nicht Ernold und Edmund den Ring gestohlen«, sagte Septimus, »sondern der Ring hat sie gestohlen.«
    »Ja«, bestätigte Simon betroffen. »Armer Eddie, armer Ern… Eine Verzehrende Bewohnung. Das haben sie nicht verdient.«
    Alle schwiegen. Eine Verzehrende Bewohnung war ein grausames Schicksal.
    Septimus verstand die Sache noch immer nicht ganz. »Aber warum haben die Ringzauberer die ganze Nacht in der Siegelkammer gewartet?«, fragte er.
    »Sie mussten wohl zuerst ihre beiden Opfer unter Kontrolle bringen«, antwortete Marcia. »Und dann mussten sie aus ihnen das Kennwort herausbekommen, das ihnen die Flucht aus dem Zaubererturm ermöglichte.«
    »Das ist richtig«, sagte Simon und sah Marcia an. »Aber meines Erachtens haben sie vor allem auf Sie gewartet. Sie wollten Sie möglichst schnell unschädlich machen. Es war ein Glück, dass Sie so geistesgegenwärtig einen Schutzschild errichtet haben.«
    Marcia nickte.
    »Ich frage mich«, sagte Beetle, »warum den anderen Zauberern, die Wache hatten, nichts aufgefallen ist. Man sollte doch meinen, dass zwei Schwarzkünstler in der kleinen Kammer nicht unbemerkt bleiben.«
    Simon stieß ein trauriges Lachen aus. »Nein. Sich für ein paar Gewöhnliche Zauberer unsichtbar zu machen, ist für sie ein Kinderspiel.«
    Marcia stand auf. »Gut«, sagte sie. »Oder vielmehr schlecht. Aber wenigstens wissen wir jetzt, woran wir sind. Zuerst müssen wir Edmund und Ernold aufspüren. Dann wirken wir den Einsperrzauber und zwingen die Ringzauberer wieder in den Ring. Und anschließend vernichten wir den Ring.«
    »In Ordnung, dann wäre der Abend ja gerettet«, sagte Alther.
    »Aber …«, begann Septimus.
    »Alther«, unterbrach ihn Marcia schnaubend, »es besteht kein Grund, sarkastisch zu werden.«
    »Es hätte schlimmer kommen können«, sagte Simon im Bemühen, die Wogen zu glätten. »Wenigstens ist Jenna in Sicherheit. Solange sie auf Reisen ist, können die Ringzauberer sie unmöglich finden.«
    »Warum sollten sie Jenna denn finden wollen?«, fragte Marcia.
    »Weil sie den Nachkommen der Königin Rache geschworen haben«, antwortete Simon. »Eine Vorfahrin von Jenna hat den beiden ins Herz geschossen.«
    »Warum überrascht mich das nicht?«, meinte Beetle grinsend.
    »Aber …«, versuchte es Septimus wieder.
    »Was ist denn, Septimus?«, fragte Marcia, immer noch etwas bissig.
    »Äh … wir haben den Ring doch gar nicht. Folglich können wir die Ringzauberer nicht in den Ring zwingen.«
    Marcia stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen – sie konnte heute einfach nicht klar denken.
    »Müssen sie denn unbedingt in dieses besondere Stück Gold zurück?«, fragte

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