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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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setzen, brauchte aber drei Anläufe, bis es endlich klappte. Ich nehme an, ich war noch etwas mitgenommen. Und dann sah ich die Bescherung. Die Tür stand offen, und dahinter konnte ich den gewundenen Gang sehen. Jetzt, wo das falsche Siegel entfernt war, entwich die Magie, und die Tür schwang hin und her. Ich postierte mehrere Zauberer als Wache am Eingang und ging in die Versiegelte Zelle. Ich wusste, was mich erwartete. Die Tür zur Zelle stand offen. Und in dem Zwingerkasten war ein Loch. Der Ring war fort.«
    Marcellus schlug die Hände vors Gesicht. Simon stöhnte.
    »Und weiter?«, fragte Alther.
    Marcia zuckte mit den Schultern. »Ich alarmierte die Such- und Fahndungsabteilung und berief in der Großen Halle eine Versammlung ein. Sie hatte kaum begonnen, da marschierte Silas herein.«
    »Und was hatte er zu seiner Verteidigung vorzubringen?«, fragte Alther.
    »Nicht viel. Er war gestern bis spät in der Nacht hier. Er hat seine Siegelwache versehen und dann seine Brüder bei ihrer Wache beaufsichtigt, aber an das Ende ihres Wachdienstes kann er sich nicht mehr erinnern. Er weiß nur, dass er sich heute Morgen beim Aufwachen sehr sonderbar gefühlt hat. Er vermutet, dass er mit einem Vergessenszauber belegt wurde. Und er zeigt die typischen Symptome. Als da wären, Septimus?«
    »Man sieht die Leute in einem bläulichen Dunst. Hat ein leichtes Klingeln in den Ohren. Und das unerklärliche Gefühl, dass etwas fehlt.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Marcia. »Alles scheint also darauf hinzudeuten, dass die beiden Onkel keine bloßen Gaukler sind. Ihre Vorgehensweise trägt die Handschrift mächtiger Zauberer.« Sie wandte sich an Alther. »Und welche Schlussfolgerungen zieht der Kluge aus dieser Rätselgeschichte?«
    Alther schüttelte den Kopf.
    Es wurde still, während alle über den Bericht der Außergewöhnlichen Zauberin nachdachten.
    Marcia blickte zu Beetle. »Beetle, wenn Sie bei der Rätselgeschichte der Kluge wären, was würden Sie dem Publikum jetzt sagen?«
    Beetle fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich bin wohl eher der nicht ganz so Kluge. Für mich ergibt das alles keinen Sinn.«
    Simon hüstelte entschuldigend. Er war es nicht gewohnt, an Besprechungen dieser Art teilzunehmen. »Für mich schon«, erklärte er, und alle Augen richteten sich auf ihn. »Marcia, es ist genau so, wie Sie sagen: Ihre Vorgehensweise trägt die Handschrift mächtiger Zauberer.«
    »Ja und?«
    »Das ist leider die Antwort.«
    »Was meinst du damit, Lehrling?«, fragte Marcellus.
    »Bitte fahren Sie fort, Simon«, sagte Marcia. »Ich nehme an, Sie wissen mehr darüber als ich.«
    Simon nickte unbehaglich. Er fühlte sich nicht wohl in der Rolle des Schwarzkunst-Experten, aber ihm war klar, dass er sie wahrscheinlich nie wieder loswerden würde. Und wenn er sein Wissen in den Dienst einer guten Sache stellen konnte, dann war das, was er früher getan hatte, wenigstens nicht ganz umsonst gewesen. »Sie sagten, da sei ein Loch im Zwingerkasten gewesen?«, fragte er Marcia.
    Die sah Simon groß an, und da dämmerte ihr die schreckliche Wahrheit. Natürlich. Sie hatte sich zu sehr auf die Heap-Zwillinge konzentriert und deshalb nicht gründlich genug nachgedacht.
    Simon sah den Ausdruck auf ihrem Gesicht. Wieder hüstelte er. »Ich glaube, der Ring mit dem Doppelgesicht ist …« Er blickte zu Marcia.
    »… gewandert«, beendete sie den Satz für ihn.
    »Ausgeschlossen«, widersprach Alther. »So etwas erfordert Tausende von Jahren.«
    Marcia vergrub das Gesicht in den Händen. »Er fing schon vor ein paar Wochen damit an. Septimus und ich mussten ihn wieder in den Zwingerkasten sperren.«
    Simon sah sie fassungslos an. Wäre er Außergewöhnlicher Zauberer gewesen, hätte er den Ring nach einem solchen Vorfall keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen.
    »Aber das erklärt noch immer nicht«, meldete sich Beetle zu Wort, »wie Edmond und Ernold den Ring stehlen konnten. Ich meine, sie hätten das Siegel erbrechen müssen, um an ihn heranzukommen. Und das traue ich ihnen einfach nicht zu, diesen beiden schusseligen alten …« Er verstummte. Schließlich waren sie Septimus’ Onkel.
    »… Narren«, ergänzte Septimus, der ganz Beetles Meinung war.
    »Genau«, bekräftigte Simon. »Je dümmer, desto besser.«
    Marcia sah ihn an. »Anscheinend wissen Sie mehr über den Ring als wir.«
    Simon nickte. »Als ich bei … äh … dem früheren Besitzer des Rings war, erzählte er mir, dass der Ring kurz vor der Reversion stehe,

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