Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Hüterin«, sagte er und wehrte Tante Zeldas Einwand, dass sie nicht mehr die Hüterin sei, mit einer Handbewegung ab. »Wenn Sie mich bitte für ein paar Minuten entschuldigen würden. Ich muss diesen jungen Reisenden bei der Rückkehr in die Burg helfen. Ich denke, Sie und ich werden im Drachenboot angenehmer reisen.«
    Septimus, Nicko und Jenna sahen einander stirnrunzelnd an. Das klang nicht ermutigend.
    »Aber wie kommen sie denn in die Burg?«, fragte Tante Zelda beunruhigt.
    »Das erkläre ich Ihnen, wenn ich wieder da bin. Es wird nicht lange dauern.«
    Tante Zelda winkte Jenna, Septimus und Nicko besorgt nach, als sie hinter Hotep-Ra und seinen Elfen die Strickleiter hinabstiegen und dem alten Zauberer in die Dunkelheit folgten. Bald verblasste das Elfenlicht, das Platschen ihrer Schritte verklang, und Tante Zelda war allein. Sie erhob sich von ihrem Platz neben der Ruderpinne und tastete sich im Dunkeln nach vorn zum Bug. Die Drachin neigte zu ihrer Begrüßung den Kopf, und Tante Zelda setzte sich, streichelte ihr die samtige Nase und redete ihr mit leiser Stimme gut zu – mehr um sich selbst zu beruhigen als das Drachenboot.
    Außer Sichtweite von Tante Zelda wiesen die Lichtelfen den anderen den Weg. Hotep-Ra und sein Gefolge patschten durch Pfützen und stolperten über Unebenheiten im Boden. Der Grund der Schlucht war kein angenehmer Ort. Kalte, feuchte Nebelschwaden wirbelten umher, und als Septimus sich nach dem Drachenboot umschaute, war es nicht mehr zu sehen. Eine dunkle Dunstglocke behinderte die Sicht. Sie stapften weiter hinter den Elfen her, und bald ragte die Felswand vor ihnen auf. Hotep-Ra steuerte auf eine kleine rostige Tür zu, die in den Fels eingelassen war.
    Plötzlich wurde Septimus von etwas Kaltem am Hals gepackt, und das fahle Gesicht des Mautners, den er einst in den Abgrund gestoßen hatte, nahm vor ihm Gestalt an. Seine Augen glühten vor Hass, und eine Stimme zischte ihm boshaft ins Ohr: »Sieht du, jetzt bekomme ich meine Rache.«
    »Fort mir dir, du Unhold!« Hotep-Ras Stab sauste zwischen dem Mautner und Septimus nieder, und das Gespenst verschwand.
    »Danke«, stammelte Septimus erleichtert.
    Hotep-Ra lächelte. »Auch ich habe in diesem Abgrund viele Feinde«, sagte er. »Und in diesem Abgrund werden sie auch bleiben. Ah, da wären wir!« Er tippte mit dem Stab an die Eisentür. Sie schwang auf, und wie ein aufgeregter Bienenschwarm flogen die Elfen hinein.
    Septimus trat hinter Jenna, Nicko und Hotep-Ra in einen eiskalten Raum, der aus dem Felsen gehauen war. Die Elfen führten sie zu einer weiteren Tür. Hotep-Ra öffnete sie, und was dahinter zum Vorschein kam, hatten sie alle schon einmal gesehen.
    Zwischen zwei Stahlgitterplattformen lag eine lilafarbene Röhre mit abgerundeten Enden, ungefähr fünf Meter lang. Auf dem Dach waren hintereinander vier Luken angebracht, von denen die vorderste die größte war. An der Seite reihten sich mehrere kleine grüne Glasfenster, und darunter waren Kufen angebracht, die auf zwei parallelen Stahlschienen ruhten, die steil nach unten in den schwarzen Schlund eines Tunnels führten.
    »Das ist die rote Röhre !« , stieß Septimus hervor.
    »Nur lila«, sagte Jenna.
    Hotep-Ra sah sie überrascht an. »Das ist tatsächlich eine Röhre. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ihr so etwas kennt.«
    »Ich habe mal geholfen, eine, die genauso aussah, zum Leuchtturm Katzenfels zurückzubringen«, erklärte Septimus und lächelte bei der Erinnerung daran. Es hatte ihm großen Spaß gemacht, die Röhreunter Wasser zu steuern und zuzusehen, wie draußen die Fische vorbeischwammen. Er war sich wie in einer anderen Welt vorgekommen.
    »Dann weißt du, wie sie funktioniert?«
    »Einigermaßen. Ich bin nicht lange damit gefahren.«
    Hotep-Ra lächelte. »Trotzdem ist das eine erfreuliche Neuigkeit. Damit seid ihr im Nu in der Burg.«
    »Damit?«
    »Natürlich.«
    »Aber wie denn? Hier gibt es doch kein Wasser.«
    »Aber Eis. Eis oder Wasser, das ist für die Röhre dasselbe.«
    Nicko erschauderte. Er hatte sich schon einmal geweigert, in der Röhremitfahren, und die Vorstellung, sich jetzt in dieses sargähnliche Ding zu setzen, jagte ihm Angst ein.
    Hotep-Ra drückte mit der Spitze seines Stabs auf einen gummiartigen schwarzen Knopf an der ovalen Luke. Unter leisem Surren klappte die Luke auf. Im Innern der Röhre ging ein mattes lila Licht an, und ein Geruch von Eisen und altem Leder strömte heraus. Nicko wurde schlecht.
    Septimus spähte

Weitere Kostenlose Bücher