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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Tausend Jahren nicht mehr an Bord seines Bootes gewesen war. Er lud Tante Zelda ein, sich zu ihm ans Ruder zu setzen, und rief dann nach Jenna. »Prinzessin, wie ich gehört habe, müssen wir uns einen Einsperrzauber genauer ansehen.«
    Jenna kletterte an Bord, zog das zerfledderte kleine Buch mit den Königinnenregeln hervor und reichte es Hotep-Ra. Es war auf der Seite aufgeschlagen, wo sie den Einsperrzauber hineingeschrieben hatte.
    Hotep-Ra machte ein schockiertes Gesicht. »Das Buch war früher mal ein Schmuckstück «, sagte er.
    Jenna blickte ihn zerknirscht an. »Das tut mir leid.«
    Hotep-Ra zückte seine Zauberlupe und las den Text, den Jenna geschrieben hatte. »Das Schlüsselwort fehlt«, befand er. »So kann der Zauber nicht wirken.«
    Jenna zog ihren besten Stift aus der Tasche. »Wenn Sie mir das Schlüsselwort sagen, schreibe ich es dazu.«
    »Prinzessin«, erwiderte Hotep-Ra, »lassen Sie mich erklären. Ich war keiner von diesen faulen Zauberern, die immer dasselbe Schlüsselwort verwenden. Ich hatte für jeden meiner einundzwanzig Hauptzaubersprüche ein anderes.« Er seufzte. »Bedauerlicherweise ist das sehr, sehr lange her, und ich weiß nicht mehr, welches ich benutzt habe.«
    Jenna sah ihn entgeistert an. »Sie haben es nicht aufgeschrieben?«
    »Lehrling«, sagte Hotep-Ra zu Septimus, »bitte, erklär du es ihr. Wir müssen aufbrechen.«
    Während das Drachenboot, von Hotep-Ra gesteuert, in den Himmel stieg, sprach Septimus mit Jenna. »Weißt du, Hotep-Ra hat seine Zaubersprüche in die Pyramide an der Spitze des Zaubererturms geschrieben. Auf diese Weise wollte er sie unzerstörbar machen, damit sie auf ewig erhalten bleiben würden.«
    »Aber Sep, du hast doch selbst gesagt, dass die Hieroglyphen nur – wie hast dich ausgedrückt? – unverständliches Kritzelkratzel seien.«
    »Das sind sie auch«, erwiderte Septimus. »Das ist ja der Witz bei der Sache – sie ergeben keinen Sinn. Um sie zu verstehen, braucht man den Schlüssel.«
    »Was für einen Schlüssel?«
    »Nun ja …«
    Jenna seufzte. »Sag bloß, den haben wir auch nicht.«
    »Äh … nein, jedenfalls noch nicht. Der Schlüssel ist die oberste Spitze der Pyramide. Als deine Urahnin auf die Ringzauberer geschossen hat, wurden die so zornig, dass sie die Pyramidenspitze abgeschnitten und geschrumpft haben.«
    »Wozu denn das?«, fragte Jenna. Manchmal konnte sie überhaupt nicht begreifen, wieso Zauberer solche Dinge taten.
    »Nun, eigentlich sollten ihre Blitze Hotep-Ra treffen, aber der hat sie überlistet.«
    »Und wo ist jetzt diese Schlüsselspitze?«
    »Hotep-Ra hat sie der Königin gegeben.«
    »Und was hat sie damit getan?«
    Septimus blickte Hilfe suchend zu Hotep-Ra.
    »Sie sagte«, antwortete der, »sie würde sie an einem sicheren Ort aufbewahren.«
    »Oh nein«, stöhnte Jenna. Das kannte sie von Sarah. Wenn die etwas verlor, dann immer, weil sie es an einem »sicheren Ort« aufbewahrt hatte.
    »Prinzessin«, sagte Hotep-Ra, »Sie müssen in den Palast zurückkehren und den Schlüssel suchen.«
    »Aber ich habe ihn nie gesehen.«
    »Er muss dort irgendwo sein«, beharrte Hotep-Ra.
    Auch diesen Spruch kannte Jenna von Sarah. Er stimmte sie nicht zuversichtlicher.
    »Um keine Zeit zu verlieren, schlage ich vor, wir nehmen den direkten Weg zurück. Alle festhalten.« Damit vollzog Hotep-Ra mit dem Drachenboot eine scharfe Wendung und tauchte hinab in die Tiefe.

 
    * 43 *
    STEINIGE ZEITEN
     
     
     
    Marcellus öffnete die Augen und sah nichts. Er wollte sich aufsetzen und stieß sich den Kopf. Er stöhnte. Wo war er?
    Und dann fiel ihm alles wieder ein. Er erinnerte sich, dass die Ringzauberer unten in seiner geliebten Feuerkammer versuchten, sein schönes Feuer zu zerstören. Er erinnerte sich an den langen mühsamen Aufstieg durch den Hauptgang und dass er unbedingt zu Marcia musste, um sie zu warnen. Vor allem aber erinnerte er sich daran, wie wütend er gewesen war – und warum. Angetrieben von dieser Wut machte er sich über den Steinhaufen her, der ihm den Weg versperrte. Seine Hände ertasteten eine Lücke, und dann zog er Stein um Stein heraus und warf sie hinter sich, sodass sie den Gang hinunterkullerten.
     
    Unten in der Feuerkammer, wo über dem schwindelerregenden Abgrund die Flammen loderten, klopfte Duglius Trommling den schmalen Rand des Kessels ab und behielt alles scharf im Auge. Die leuchtend orangefarbenen Kohleflammen schlugen hoch empor, zuckten und wirbelten, wenn sie, zusätzlich angefacht

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