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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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von den Gasen, die mit ihnen aufstiegen, in die Lüftungsschächte gesogen wurden. Duglius lächelte grimmig. Er sah die Flammen nicht gern, aber sie waren ein notwendiges Übel. Solange die Kohle oben brannte, war die empfindliche blaue Flamme des alchimistischen Feuers darunter geschützt. Und der riesige Trichter in der Höhlendecke enthielt noch einen großen Kohlevorrat.
    Duglius hangelte sich weiter am Kesselrand entlang – Hitzefußballen schützten seine mit Saugnäpfen versehenen Füße – und klopfte gegen das Metall. Der Kessel war noch unbeschädigt, aber die Hammerschläge klangen immer dumpfer, und das erschien ihm bedenklich. Etwas veränderte sich. Dann, als er zum wiederholten Mal dem Klirren seines Hammers lauschte, sah er aus dem Hitzeflimmern um den Inspektionskreisel die furchterregenden Gestalten der Ringzauberer vor sich auftauchen. Doch der alte Trommling klopfte unbeirrt weiter. Er kam ihnen immer näher, sah ihre grünen, im Feuerschein glänzenden Rüstungen, ihre dunklen, im Aufwind der Flammen flatternden Mäntel, ihre vor Erregung flackernden Augen, und vor Angst hielt er unwillkürlich die Luft an. Aber er blieb nicht stehen und kam unbeschadet an ihnen vorbei.
    Wie alle Zauberer verachteten die Ringzauberer die Trommlinge und schenkten ihnen keinerlei Beachtung – was sie jedoch nicht davon abgehalten hatte, aus purem Vergnügen zwei Trommlingscharen, die in den Kontrollraum hatten schleichen wollen, zu vernichten. Diesmal jedoch blieben sie gleichgültig, sodass Duglius seinen Weg gefahrlos fortsetzen konnte.
    In der Beobachtungsstation wurde er bereits von seinem Stellvertreter Perius Trommling erwartet.
    Steinschlag kommt den Hauptgang herunter, Duglius Trommling, teilte ihm Perius per Zeichensprache mit. Soll ich mal nachsehen?
    Ich werde selbst gehen, Perius Trommling. Wenn du mich bitte hier ablösen würdest.
    Ich werde dich ablösen, Duglius Trommling.
    Danke, Perius Trommling. Bitte öffne die Wärmeabzüge des Kessels in die Eistunnel. Es wird Zeit.
    Ja, es wird Zeit, Duglius Trommling, stimmte Perius zu.
     
    Duglius erklomm den Hauptgang erheblich schneller als Marcellus, doch die Steine, die ihm von oben entgegenprasselten, machten ihm den Aufstieg nicht leichter. So stieß ein etwas verbeulter Duglius zu Marcellus, und zwar genau in dem Augenblick, als dieser den allerletzten Felsbrocken aus dem Weg räumte. Eine sanfte Berührung am Fuß verriet Marcellus, dass Duglius hinter ihm war.
     
    Während Duglius nach oben kletterte, flog das Drachenboot nach unten – in den Abgrund. Auf einer spiralförmigen Bahn tauchte es immer tiefer in die Schlucht hinab, die das Foryxhaus umgab. Hotep-Ra stand am Ruder und achtete tunlichst darauf, dass die Flügelspitzen den nackten Felswänden nicht zu nahe kamen. Jeder Pilot hätte mit diesem Manöver seine Mühe gehabt, doch für jemanden, der seit vielen Jahrtausenden nicht mehr geflogen war, stellte es eine gewaltige Herausforderung dar.
    Niemand wollte Hotep-Ra in seiner Konzentration stören, und so blieb Jenna, Nicko, Septimus und Tante Zelda nichts anderes übrig, als schweigend in den Nebel zu starren. Je tiefer sie kamen, desto kälter wurde es und desto lauter und gespenstischer wurden die Schreie, die unter ihnen aus der Tiefe heraufdrangen. Sie konnten nur hoffen, dass Hotep-Ra wusste, was er tat.
    Schließlich hörten sie ein lautes Klatschen, und eine Fontäne eiskalten Wassers spritzte ins Boot. Sie waren in einer großen Pfütze gelandet, die den Boden des Abgrunds bedeckte. Das Drachenboot klappte die Flügel ein und hob angewidert den Schwanz aus dem Wasser. Die smaragdgrünen Augen der Drachin leuchteten im Dunkeln, als sie den Kopf drehte und Hotep-Ra ansah, als wollte sie ihn fragen, was er denn an einem so trostlosen Ort wollte.
    Hotep-Ra klärte weder sein Drachenboot noch seine Besatzung auf. Er zog eine Prise Elfensand aus der Tasche und hielt sie kurz in der Faust. Dann warf er sie, als wollte er Samen verstreuen, in die Luft. Unzählige kleine Lichter flogen aus seiner Hand und wirbelten herum, ehe sie sich wie ein Bienenschwarm um Hotep-Ra scharten und seine Gestalt in ein helles Licht tauchten. Septimus war fasziniert. Er hatte von der alten Lichtelfenmagie gelesen, die längst in Vergessenheit geraten war, und die Idee immer hübsch gefunden – kleine persönliche Lichtkugeln, die einem überallhin folgten und manchmal sogar den Weg zeigten.
    Hotep-Ra verneigte sich vor Tante Zelda. »Verehrte

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