Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
daraufschütten, was sie übrigens auch in diesem Augenblick tun – unterbrich mich nicht, Julius, das ist Alchimistenart, und nur so funktioniert es. Aber du, Julius, hast uns nicht zugetraut, dass wir unsere Arbeit tun. Ich habe es dir erklärt, aber du wolltest nicht hören. Du bist in Panik geraten. Du hast uns das Wasser abgedreht. Du hast uns die Luft abgedreht, und um ganz sicher zu gehen, hast du mich gezwungen, unsere wunderbare Entlüftungsanlage, die im Winter die ganze Burg warm gehalten hat, zu vereisen. Du, Julius, warst es, der die Große Alchimiekatastrophe verursacht hat.«
    »Unsinn!«, stieß der Geist hervor.
    »Julius, das ist die Wahrheit. Ich weiß es, denn nachdem du meine Feuerkammer versiegelt hattest, fanden meine Trommlinge den Ring mit dem Doppelgesicht auf dem Boden. Sie erkannten ihn sofort und warfen ihn in die Abflussanlage, um ihn loszuwerden. Aber sie konnten es mir nicht sagen, denn du hattest mich weggebracht und hast meine treuen Trommlinge – die mir ergebener waren, als du es jemals warst – im Glauben gelassen, ich wäre tot.«
    »Trommlinge?«, fragte Marcia.
    »Scheingeschöpfe«, sagte Julius Pike. »Ausgeburten der Alchimie.«
    »Sie sind lebendige Wesen, die atmen und Gefühle haben, einerlei wie sie erschaffen wurden«, entgegnete Marcellus. »Aber die Trommlinge dem Tod zu überlassen, hat dir nicht genügt. Du musstest auch der Alchimie den Todesstoß versetzen.«
    »Zum Wohle der Burg, Marcellus«, protestierte Julius. »Die du mit deiner Alchimie um ein Haar zerstört hättest.«
    »Nein, Julius. Die du um ein Haar zerstört hättest, durch deinen Betrug. Und dabei ist es nicht geblieben, nicht wahr? Du hast Aufzeichnungen gefälscht, du hast altes Wissen ausgelöscht, und du hast den Zauberern ein tiefes Misstrauen gegen die Alchimie eingepflanzt, sodass bis zum heutigen Tag jeder angehende Zauberer schwört, ›allen alchimistischen Praktiken zu entsagen‹, habe ich recht? Dabei haben Zauberer und Alchimisten in der Vergangenheit gemeinsam große Dinge vollbracht. Sie haben zusammengearbeitet. Und wenn wir uns ein für alle Mal von diesem Ring befreien wollen, werden wir es wieder tun müssen. Es gibt keinen anderen Weg.«
    Marcellus bemerkte erst jetzt, dass sich eine große Menge Gewöhnlicher Zauberer um sie versammelt hatte und betroffen zuhörte. Und als er mit seiner Rede am Ende war, begannen einige von ihnen zu klatschen. Andere stimmten mit ein, und bald hallte die Große Halle von Applaus wider.
     
    Die Wendeltreppe war auf Notbetrieb eingestellt, und Rose und Septimus wirbelten durch die Stockwerke nach unten, als ihnen lauter Jubel entgegenbrandete.
    »Sie wissen, dass du es geschafft hast, Septimus«, sagte Rose, doch als sie von den Stufen sprangen, mussten sie feststellen, dass der Jubel nicht ihnen galt, sondern Marcia und Marcellus, die Arm in Arm in der Halle standen.
    »Mensch«, flüsterte Rose Septimus zu. »Das sieht so aus, als wollten die beiden heiraten oder so.«
    »Nie im Leben!«, erwiderte Septimus.
    Marcia erspähte Septimus. Sie bemerkte den entsetzten Ausdruck in seinem Gesicht und erschrak. »Es hat nicht geklappt, oder?«
    »Doch. Alles glattgegangen. Ich habe den Einsperrzauber hier.«
    Ein breites Lächeln ging über Marcias müde Züge, und ihre grünen Augen strahlten zum ersten Mal seit Tagen. »Septimus, das ist wunderbar. Ich hätte wissen müssen, dass am Ende du den Text auf dem Pyramidendach entzifferst. Gratuliere! Ich darf wohl sagen, dass du deinen Entschlüsselungskurs mit Auszeichnung bestanden hast. Mehr als das.«
    Septimus betrachtete Marcia und Marcellus, die immer noch Arm in Arm dastanden. »Und … äh … muss ich Ihnen gratulieren?«, fragte er.
    »Wenn du magst«, antwortete Marcia. »Von heute an bilden wir eine neue Partnerschaft.«
    »Oh.«
    »Septimus, du wirkst nicht sehr begeistert, das überrascht mich. Du wünschst dir doch seit Langem, dass sich Alchimisten und Zauberer zusammentun. Und keine Geheimnisse mehr voreinander haben.«
    »Dann wollen Sie zusammenziehen?«
    Marcia sah ihn ein paar Sekunden lang verdutzt an. Dann huschte ein Ausdruck des Begreifens über ihr Gesicht, unmittelbar gefolgt von Bestürzung, und sie ließ den Arm des Alchimisten fallen wie eine heiße Kartoffel. »Gute Güte, nein! Du mein Schreck, der Himmel bewahre. Das ist eine rein berufliche Beziehung.«
    Ujujui…ujujui…ujujui …
    Der Alarm des Fremdenzimmers wählte diesen Augenblick, um Marcia vor weiteren

Weitere Kostenlose Bücher