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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Türmen stapelten. Sarah hatte sich daran gewöhnt, aber nachdem Silas über eine Pyramide aus musizierenden Krönungsfröschen gestolpert war und sich in der Schnur einer rot und gold glänzenden Krönungsflagge verheddert und dabei um ein Haar selbst erdrosselt hatte, hatte sogar sie zugeben müssen, dass die Lage außer Kontrolle geraten war.
    Auf Sir Herewards Vorschlag hatte Sarah mehrere große Räume am anderen Ende des Langgangs aufgesperrt, um den Krönungsplunder darin zu verstauen. Dank dem alten Geist – nur wenige Leute brachten es fertig, einem einarmigen Geist mit Schwert und eingedelltem Kopf eine Bitte abzuschlagen – stand Sarah nun eine Schar von Helfern zur Seite. Nur die Onkel – wie Ernold und Edmund mittlerweile genannt wurden – hatten sich ihrem Zugriff entzogen, was sie in ihrer Entschlossenheit bestärkt hatte, Silas einzuspannen. Und so trieb sie ihn nun in die Eingangshalle, wo sich die Wald-Heaps und verschiedene Palastbedienstete unter den gestrengen Augen Sir Herewards gerade lustlos an die Arbeit machten.
    »Sarah«, protestierte Silas, »das ist ja ein Berg. Dafür habe ich nun wirklich nicht die Zeit.«
    Sarah blieb ungerührt. »Je früher du anfängst, desto eher bist du fertig. Du kannst den Jungs bei dem Ding da helfen.« Sie deutete auf ein großes, aufrecht stehendes Klavier mit rot-goldenen Schnörkeln und schmucken goldenen Kerzenhaltern. Sam und Jo-Jo versuchten gerade, es auf den alten Läufer zu wuchten, der in der Mitte des Langgangs lag.
    »Was um alles in der Welt ist das?«, fragte Silas.
    »Das ist das Krönungs-Pianola«, seufzte Sarah. »Angeblich muss man nur die Pedale treten, dann spielt es Musik zum Krönungstee. Die kleine Betsy Beetle und ihre Großmutter haben es gebracht. Sie haben es den ganzen Weg von den Anwanden hierhergeschoben. Und wie du weißt, wohnen sie im obersten Stock.«
    »Du meine Güte«, rief Silas und machte sich, angespornt von dem Gedanken an die kleine Betsy Beetle – die nur einen Meter und dreißig groß geworden war –, ans Werk. »Dann mal ran an den Speck, Männer – hebt an !«
    Während sie das Pianola auf den Teppich wuchteten, murrte Silas: »Und wo ist Milo, wenn man ihn mal braucht? Sobald es Arbeit gibt, glänzt er durch Abwesenheit. Typisch.«
    »Spar dir deine Luft, Silas«, fuhr ihn Sarah an. »Du wirst sie zum Schieben brauchen.« Sie nahm einen Stapel Silberteller vom Boden, auf dem sie den Krönungskanarienvogel balancierte – der schon lange ausgestopft war und den Rest seines Daseins in einem goldenen Käfig fristete –, und folgte dem Pianola. Hinter ihr gingen Barney Pot, der einen Rollwagen mit Krönungsbesteck zog, Maizie Smalls mit der Krönungsflagge (»Bitte kommen Sie damit Silas nicht zu nahe, Maizie«, hatte Sarah dringend gebeten.), Edd, der das auf drei quietschenden Rädern eiernde Krönungspuppentheater schob, und Erik, der einen riesigen Sack mit staubigen Krönungskissen schleppte, die ihn zum Niesen brachten.
    Schließlich erreichte die Prozession ihr Ziel. Sarah schloss gerade die große Flügeltür zu dem alten Konferenzsaal auf, in dem der Plunder verstaut werden sollte, als die Tür gegenüber aufging und Milo heraustrat. Er blinzelte überrascht.
    »Wird aber auch Zeit«, maulte Silas. »Würden Sie mal mit anpacken, Milo. Ich muss nämlich dringend weg. Oh, hallo, Hildegard! Was tun Sie denn hier?«
    Alle starrten Hildegard an, die hinter Milo aus dem Raum schlüpfte.
    »Nichts!«, antwortete Hildegard kurz angebunden.
    »Genau«, bekräftigte Milo, verschloss eilends die Tür und steckte den Schlüssel in die Tasche. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich bin in Eile.« Und bevor jemand protestieren konnte, führte er Hildegard rasch den Langgang hinunter.
    »Typisch!«, knurrte Silas. »Los, Männer, eins, zwei, drei, hebt … an !«
     
    Als der Krönungsplunder endlich im Konferenzraum verstaut war, wurde es für Silas allerhöchste Zeit, wenn er nicht zu spät zu seiner Siegelwache kommen wollte. Edmund und Ernold waren nirgends zu finden – was ihn nicht überraschte. Wie Milo waren sie nie da, wenn es Arbeit gab. Auch auf die Gefahr hin, sich Sarahs Zorn zuzuziehen, wenn er die Zwillinge nicht mitnahm, machte sich Silas allein auf den Weg zum Zaubererturm.
    Als er aus dem Palasttor trat, hob er den Blick zu dem Alchimieschornstein, und mit Erstaunen sah er, dass sich eine Rauchsäule in den Himmel kringelte. Donnerwetter, das Feuer war entzündet! Bald würden die

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