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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Bruder zu sehen. »Hallo, Sep«, sagte er. »Großartig hier. Ist es nicht wunderschön?« Er deutete auf das Feuer unten.
    »Ja, toll«, antwortete Septimus, durch Simons Begeisterung etwas milder gestimmt.
    »Lehrlinge«, sagte Marcellus, »es ist zu gefährlich, wenn nur ein Einzelner die Geheimnisse des Feuers kennt. Oder nur zwei. Ich hoffe, heute Abend werden es drei sein, die alles wissen, was es über das Feuer zu wissen gibt. ›Zu mehreren ist man sicherer‹ nennt man das, glaube ich. Und mehr Sicherheit ist das, was wir wollen.«
    Und so wurden sie eine verschworene Gemeinschaft. Geduldig erläuterte Marcellus den Lehrlingen alle Stadien, die das Feuer durchlaufen musste, ehe es zu seiner vollen Leistung gebracht werden konnte, was nun, da der Schornstein stand, gefahrlos möglich war. Sie arbeiteten den ganzen Tag und gingen Punkt für Punkt Marcellus´ lange Kontrollliste durch. Sie regulierten den Wasserdurchfluss am Kessel. Das Wasser war kalt beim Eintritt und heiß, wenn es durch den großen Notablauf in den Fluss geleitet wurde. Sie trommelten gegen den Kessel, maßen die Höhe der Feuerstäbe, prüften die Hebel, mit denen die riesigen Kohleeinfülltrichter in den Höhlenwänden bedient wurden, und hundert andere Kleinigkeiten, auf die Marcellus großen Wert legte. »Nur zur Sicherheit«, wie er an diesem Tag unzählige Male sagte.
    Es war später Nachmittag, als Marcellus, Septimus und Simon wieder auf der schwindelerregend hohen Plattform oben in der Feuerkammer standen. Über ihnen war die große ovale Öffnung zum Alchimieschornstein, die Rauch und Hitze abführen und für den dringend erforderlichen Luftstrom in der Kammer sorgen sollte.
    Doch es war nicht die unauffällige Öffnung im Dach, die ihre Aufmerksamkeit fesselte, sondern das kreisrunde Auge des Feuers – ein kräftig leuchtendes Rot, über dem zarte blaue Flammen züngelten –, das von weit her zu ihnen heraufschaute. Unter dem Blau war das dunkle Flimmern der Graphitstäbe zu erkennen, jeder ein makelloser fünfzackiger Stern, der das Feuer geräuschlos mit Energie speiste. Marcellus lächelte. Alles ließ sich gut an. Sie kletterten den Pfahl zu der unteren Feuerluke hinauf, schweißnass, erschöpft und nach frischer Luft lechzend. Doch ein Letztes galt es noch zu tun.
    Eine Stunde später war das Attrappenfeuer in der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst entzündet und brannte gut. Marcellus senkte den kegelförmigen Funkenschutz über die Flammen, damit sie keinen Schaden anrichten konnten. »Gut«, sagte er. »Das wird so viel Rauch produzieren, dass alle zufrieden sind. Nun wird es Zeit, dass wir gehen.«
    Müde machten sie sich an den Anstieg zum Schuppen. Septimus war tief beeindruckt, welch großen Wert Marcellus auf Sicherheit legte, und so sagte er, obwohl er wusste, dass der Alchimist nur ungern über dieses Thema sprach: »Ich begreife einfach nicht, wie es überhaupt zu der Großen Alchimie-Katastrophe kommen konnte.«
    Marcellus seufzte. »Dann sind wir schon zwei, Septimus. Ich begreife es auch nicht. Heute so wenig wie damals, vor Jahrhunderten. Ich weiß nur, dass viele Menschenleben hätten gerettet werden können, wenn der Außergewöhnliche Zauberer nicht in so selbstherrlicher Weise – entschuldige, Septimus, aber das nagt noch heute an mir – eingegriffen und das Feuer gelöscht hätte. Und in meinem Haus in der Schlangenhelling wäre es im Winter nicht so bitterkalt.« Marcellus schmunzelte, weil ihn Septimus verständnislos ansah. »Die Eistunnel waren nicht nur Verbindungsgänge zwischen den alten Häusern. Viele gehörten auch zur Beheizungsanlage der Burg. Wie du ja weißt, laufen sie unter jedem alten Haus hindurch. Das vom Feuer erhitzte Wasser hielt uns alle warm. Damals liebten die Menschen das Feuer.«
    »Ach so«, sagte Septimus, für den das alles sehr vernünftig klang.
    Es dämmerte bereits, als sie aus dem Schuppen auftauchten und zum Alchimie-Rondell eilten, wo Lucy gespannt darauf gewartet hatte, dass der Schornstein erstmals Rauch ausspie. Sie kam ihnen aufgeregt entgegengelaufen.
    »Er funktioniert – da!« Sie deutete auf die dünne weiße Rauchsäule, die träge in den Abendhimmel stieg.
    »Gute Arbeit, Lucy«, lobte Simon. »Der Schornstein ist hervorragend.«
    »Danke, Simon«, sagte Lucy.
    »Ja«, bekräftigte Marcellus. »Er ist sehr schön. Wirklich sehr schön.«
    Den ganzen Tag über hatten Menschen den Schornstein umlagert und auf den ersten Rauch gewartet, doch die

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