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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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Ihnen meine.«
    Nachdem sie die Nummern ausgetauscht hatten, reichte Donaldson Taylor die Hand. Er nahm sie.
    » Bis bald, Seelenverwandter.«
    Dann gingen sie ihrer Wege.
    Taylor kletterte in seinen Truck, warf den Motor an und fuhr mit einem Lächeln auf dem Gesicht von Murray’s Parkplatz. Obwohl er Donaldson noch immer nicht hundertprozentig vertraute, begann ihm diese Partnerschaft Spaß zu machen. Vielleicht könnten sie ihre Zusammenarbeit ausbauen. Teamwork machte alles viel aufregender.
    Taylor war kurz vor der Zufahrt zum Highway, als er ein Licht am Armaturenbrett aufblinken sah.
    Das war der Feueralarm. Der Rauchmelder in der Schlafkabine.
    Was zum Teufel war da los?
    Er nahm den Fuß vom Gas, hielt auf dem Standstreifen an, zog die Handbremse und holte die abgesägte Schrotflinte unter dem Beifahrersitz hervor, ehe er sich zur Luke aufmachte, um zu sehen, was die beiden Schlampen angestellt hatten.

10
    Kaum hatte die Fahrerkabine gewackelt, packte ich sämtliche Gummizüge und spannte sie so stramm wie möglich zwischen Lukengriff und Pranger. Wenn sich die Luke öffnete, sollte sie sich so schnell nicht wieder schließen.
    Da fuhr der Truck an, und ich fiel auf den Hintern. Die Tatsache, dass sie wegfuhren, war uns in unserer Situation nicht gerade hilfreich. Zumindest saßen viele Leute bei Murray’s. Doch wenn Taylor uns irgendwohin brachte, wo keine Menschenseele war, sanken unsere Chancen drastisch.
    Ich blickte mich erneut in der Schlafkabine um. Da war das Licht über meinem Kopf. Daneben– ebenfalls an der Decke– hatte er einen Rauchmelder angebracht. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass man ihn außerhalb dieses schallgeschützten Gefängnisses hören würde, doch vielleicht war er mit der Fahrerkabine verdrahtet.
    » Candi! Testen Sie mal den Rauchmelder an der Decke, da gibt es einen Knopf!«
    Sie richtete sich mühselig auf und hob die Hand, um auf den Knopf zu drücken. Das laute, penetrante Piepsen tat mir in den Ohren weh, aber würde Taylor es überhaupt hören?
    Anscheinend schon, denn der Truck wurde langsamer und hielt schließlich an.
    Ich schnappte mir die Tupperdose sowie ein zerborstenes Brett von der Kiste und kroch neben die Luke. Jetzt hieß es nur noch warten und hoffen.
    Es dauerte nicht lange, ehe sich die Luke öffnete. Die Gummizüge erfüllten wie geplant ihre Aufgabe und rissen sie Taylor aus der Hand. Kurz darauf erschien der Lauf einer abgesägten Schrotflinte. Ich trat sie beiseite und warf eine Handvoll Salz in Taylors Augen. Er schrie auf, und ich warf mich auf ihn, bewaffnet mit dem kaputten Brett. Ich schlug es ihm mit voller Wucht auf die Nase, wodurch er den Halt verlor.
    Als er zu Boden stürzte, hechtete ich mit dem Kopf zuerst durch die Luke, landete auf seiner Brust und klemmte die Schrotflinte zwischen uns.
    Er versuchte, mich von sich zu hieven– er war verdammt kräftig–, aber ich hatte die Schwerkraft auf meiner Seite und kämpfte um mein Leben. Mein Knie traf zielgenau in seine Eier. Der erste Tritt saß so gut, dass ich gleich drei weitere hinterherjagte.
    Er schrie auf, versuchte, die Beine zu schließen und sich auf die Seite zu drehen. Ich packte den Schaft der Schrotflinte und riss daran, woraufhin er die Waffe ohne Vorwarnung losließ. Ich stürzte rückwärts mit der Schrotflinte in der Hand von ihm und schlug mit dem Rücken gegen die Leiter. Der Aufprall war so heftig, dass mir der Atem versagte und sich das Zwerchfell verkrampfte. Einem Moment lang bekam ich keine Luft.
    Taylor kniete sich hin, knurrte zornig und warf sich auf mich. Ich hob die Waffe und suchte krampfhaft mit dem Zeigefinger nach dem Hahn, aber der Kerl war schneller und schlug mir die Schrotflinte aus der Hand. Schon saß er mit gespreizten Beinen auf mir, und ich mir wurde die Luft noch knapper. Seine Hände legten sich um meinen Hals.
    » Du wirst den absoluten Weltrekord im Langsamsterben aufstellen.«
    Dann fiel Candi auf seinen Rücken.
    Taylor ließ augenblicklich los und versuchte, sie zu ergreifen und von sich zu zerren. Aber sie ließ nicht locker, sondern krallte sich mit einer Hand um seinen Hals, während sie mit der anderen ein feuchtes Papiertuch in sein Gesicht drückte.
    Er fiel auf alle viere und bockte wie ein Stier beim Rodeo. Candi ließ sich nicht abschütteln. Mir gelang es indessen endlich, meine Lunge mit Luft zu füllen, während ich mit den Händen panisch nach der abgesägten Schrotflinte tastete. Es war zu zwar gefährlich, ihn zu

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