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Serial

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Titel: Serial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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schweifen.
    » Der Highway ist um diese Zeit immer voll. Ich wette, wir wären besser auf der Landstraße aufgehoben, da herrscht weniger Verkehr. Wenn es dir nichts ausmacht.«
    » Das wollte ich auch gerade vorschlagen«, erwiderte Lucy. » Komisch.«
    » Ich möchte nur nicht, dass du dich unwohl fühlst.« Donaldsons Blick wanderte zu Lucys Tasche hinunter. » So ein hübsches junges Ding, wie du es bist, könnte schnell nervös werden, wenn man die Hauptstraße verlässt. Wenn ich es mir recht überlege, sieht man kaum noch junge Frauen am Straßenrand heutzutage. Ich glaube, dass die ganzen Horrorfilme daran schuld sind. Niemand will mehr in ein fremdes Auto steigen, weil alle glauben, dass man bei einem Psychopathen landen könnte.«
    Donaldson schmunzelte.
    » Ich liebe Landstraßen. Die Landschaft ist um so vieles schöner. Finden Sie nicht auch?«
    Er nickte und nahm die nächste Ausfahrt. Lucy lehnte sich zu ihm hinüber und beäugte die Tankanzeige.
    » Viel Benzin haben Sie nicht mehr. Die Reserveanzeige leuchtet schon. Warum halten wir nicht an der nächsten Tankstelle? Dann kann ich für zwanzig Dollar tanken und mir etwas zu trinken holen. Diese Bergluft trocknet mich aus.«
    Donaldson rutschte auf dem Sitz hin und her. » Ach, das Licht hat eben gerade erst aufgeleuchtet, und ich schaffe noch locker achtzig Kilometer. Das ist ein Honda, der verbraucht nicht so viel.«
    » Aber warum sollen wir es darauf ankommen lassen? Und ich habe echt Durst, Donaldson.«
    » Hier«, sagte er und bot ihr seinen Becher an. » Ist noch zur Hälfte voll.«
    » Ich will Ihnen nicht zu nahetreten, aber ich mag es nicht, nach jemand anderem zu trinken, und… Äh, das ist mir etwas peinlich, aber ich habe ein Fieberbläschen im Mund.«
    Die Tankstelle war nicht mehr weit. Es schien für eine ganze Weile die letzte Möglichkeit zu sein, das Auto noch einmal auffüllen zu können, ehe die Straße in die Berge und die Dunkelheit führte.
    » Zu einer Lady kann ich nicht nein sagen«, meinte Donaldson.
    Er bremste ab und bog in die Tankstelle ein. Sie sah so aus, als ob sie vor mindestens fünfzig Jahren errichtet worden war und sich seitdem niemand mehr um sie gekümmert hatte. Donaldson hielt neben einer alten Zapfsäule, die noch mit einem Zähler versehen war, bei dem sich die Zahlen drehten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es hier Videokameras gab, war verschwindend gering. Allein die Idee erinnerte an Science-Fiction.
    Donaldson sah an Lucy vorbei zur Tankstelle. Eine gelangweilte Verkäuferin saß hinter der Kasse und schien allem Anschein nach zu schlafen. Irgendeine Frau, die vermutlich unterbezahlt war und sich nicht um das Geringste kümmerte.
    » Der Tankdeckel ist auf deiner Seite«, meinte Donaldson. » Hm, ich glaube kaum, dass man hier mit einer Kreditkarte zahlen kann.«
    » Ich habe Bargeld. Ich zahle, Sie tanken.«
    Donaldson nickte. » Okay, habe nichts dagegen. Zwanzig Dollar, hast du gesagt?«
    » Genau. Möchten Sie noch etwas?«
    » Falls die Kaugummi haben, der jünger ist als ich, kannst mir eine Packung mitbringen. Aus irgendeinem Grund habe ich einen komischen Geschmack im Mund.«
    Lucy stieg aus. Donaldson öffnete das Handschuhfach und schob sich rasch etwas in die Jackentasche. Dann zog er die Handbremse an, steckte die Schlüssel ein und folgte ihr aus dem Wagen.
    Während Donaldson Benzin in den Honda füllte, schlenderte Lucy über den mit Ölflecken übersäten Asphalt in den kleinen Tankstellenladen. Die Kassiererin bemerkte sie nicht, als sie eintrat. Sie saß einfach nur da und starrte auf einen kleinen Schwarz-Weiß-Fernseher, auf dem das Quiz Risiko lief. Sie hatte das Kinn in eine Hand gestützt, und aus ihrem Mund hing eine Zigarette mit einem zwei Zentimeter langen Stück Asche. Der Rauch stieg gemächlich zur Decke hinauf.
    Lucy folgte dem Gang entlang zum Kühlregal und steckte eine Dose Red Bull ein. Am Getränkespender nahm sie den kleinsten Becher– immerhin einen halben Liter– und füllte ihn bis oben mit Eiswürfeln, gefolgt von einer Mischung aus Dr. Pepper, Mountain Dew, Pepsi und Fanta.
    Sie blickte zur Tür und dann durch die Fenster. Donaldson war noch immer an der Zapfsäule beschäftigt. Sie griff in ihre Tasche, holte die Spritze hervor, steckte die Nadel auf und spritzte eine großzügige Dosis Oxycodon in das Getränk.
    Schließlich nahm sie eine Packung Juicy Fruit an der Kasse mit und legte alles auf den Tresen.
    Widerwillig riss sich die Verkäuferin vom

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