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Serum

Serum

Titel: Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Haus ihr Problem verschwiegen. Er hätte von sich aus zurücktreten sollen.«
    »Dann gibt es also eine Verbindung ins Weiße Haus?«
    Ludenhorff antwortete nicht. Ich wollte wissen: »Wer ist Revere?«
    »Ein toter Patriot.«
    »Steht das ›Betsy Ross‹ auf der Verteilerliste für Alicia Dent?«
    »Sie finden sie attraktiv, nicht wahr?«
    Ich drehte die Waffe um und schmetterte ihm den Griff gegen sein Schienbein. Sein Schrei wollte gar nicht mehr aufhören. Aber sein Hass war stärker als der Schmerz. Er keuchte: »Alle Jubeljahre … taucht etwas auf, das … den Lauf der Geschichte verändert. Schießpulver. Die Atombombe. Enhance. «
    »Ach so. Die Geschichte hat Dwyer und Kim ermordet.«
    »Dwyer hat den Tiger beim Schwanz gepackt, und er hat ihn aufgefressen. Genau wie er Sie auffressen wird. Sie haben nicht das Talent, mich zu brechen. Ihnen fehlt der Killerinstinkt. Sie wissen zu wenig, um zu erkennen, wann ich lüge. Es hilft Ihnen nichts, mich zu töten. Es ist zu spät.«
    Dann kam Eisner herein. In seiner Hand baumelte ein kleiner, durchsichtiger Plastikbeutel. Das Licht spiegelte sich darauf. Er enthielt eine kräuterartige Substanz, ähnlich Marihuana. Eisner schüttelte ihn. Es war nicht allzu viel 109. Aber es reichte für drei Dosen.
    Ich sagte: »Ist es das, was ich vermute?«
    Ludenhorff erstarrte. Er wirkte plötzlich nicht mehr so zuversichtlich wie drei Dr. Kissingers zusammen.
    »Das gehört mir«, flüsterte er.
    Dann machte er ein sehr erfreuliches Geräusch.
    Er brüllte vor Zorn.
     
    Er hatte recht. Ich bin kein Folterknecht. Wir trafen die strategische Entscheidung, ihn zu verhören, nachdem die Wirkung der Droge eingesetzt hatte. Aber wir nutzten die Zeit bis dahin, um sein Haus weiter zu durchsuchen.
    »Seht mal hier«, sagte Danny, der sich durch Ludenhorffs Computerdateien klickte. »Er ist genau wie alle anderen hochrangigen Arschlöcher, die ich hinter Gitter gebracht habe. Er leitet Gelder von der Heimatschutzbehörde zu diesem Geheimgefängnis in Carolina um. Und hier ist eine geheime Verbindung zu Otto, über eine Hintertür des Sicherheitsprogramms bei Naturetech. Er kann alle Memos, Berichte und E-Mails einsehen, ohne dass sie etwas davon merken. Wenn er will, kann er Instruktionen direkt an das Labor schicken.«
    Vor dem Haus kam ein Straßenfest in Gang. Musik. Bier. Gutgelaunte Nachbarn. Jetzt konnten wir Ludenhorff nicht mehr wegschaffen, selbst wenn wir wollten. Na großartig.
    Endlich sagte Danny: »Ich dachte, 109 fängt nach drei Stunden an zu wirken. Ich spüre gar nichts.«
    Hoot hatte sich nicht gemeldet, und ich machte mir allmählich Sorgen um sie. Aber wenigstens Gabrielle hatte vom Internetshop aus angerufen. Der früheste Eintrag für Ludenhorff bei Google betraf ein Essay, das er als Professor für politische Wissenschaften geschrieben hatte und in dem er für ausgewachsene Militärschläge gegen kolumbianische Drogenbarone, aber auch gegen Straßengangs in den USA plädierte. Später tauchte sein Name in Verbindung mit dem »Six-Thirty-Club« auf, einer exklusiven Gruppe, die sich regelmäßig zum Frühstück auf dem Capitol Hill traf. Das Magazin Washingtonian hatte unter dem Titel »Unsichtbare Makler der Macht – inoffizielle Gruppierungen mit großem Einfluss« über sie berichtet.
    »Lies es laut vor«, bat ich Gabrielle.
    »Gut. ›Der Six-Thirty-Club – wie seine sicherheitsbesessenen Mitglieder ihn nennen – trifft sich regelmäßig zum Frühstück und besteht aus ultrarechten Politikern, die so militant sind, dass nicht einmal die Neokonservativen etwas mit ihnen zu tun haben wollen. Sie sind die aufsteigenden Sterne am politischen Himmel Washingtons und bilden Seilschaften zur Förderung ihrer Agenden und persönlichen Karrieren.‹«
    Um zehn Uhr entdeckte ich Ludenhorffs Doktorarbeit zwischen anderen Büchern: »Kleine Gruppierungen, die den Lauf der Geschichte veränderten«. Das Thema passte zu anderen Titeln, die ein komplettes Regal füllten. Ich schlug ein paar davon auf.
    In Die Jakobiner ging es um die Männer, die die Französische Revolution angeführt hatten. Zwischen Mitternacht und sechs erzählte die Geschichte der Nacht, in der die Bolschewiken die Macht in Russland übernahmen. Die Obristen führte den Leser Schritt für Schritt durch den Militärputsch in Griechenland, der, wie es in dem Buch hieß, »das Land vor dem Kommunismus rettete«. Und Die Wagemutigen sang das Loblied der amerikanischen Revolutionäre: Washington,

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