Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Serum

Serum

Titel: Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
Vom Netzwerk:
ich Lenox die Möglichkeit genommen, das Serum zu synthetisieren, bis ich wieder die volle Kontrolle habe.«
    »Darum sind die Royces in seine Wohnung eingebrochen. Um es zurückzuholen«, warf Danny ein.
    »Haltet ihr bitte alle mal den Mund?« Ich las weiter. »Lesen Sie diese Akten. Was immer man Ihnen über mich erzählt hat, es war gelogen. Hinter meinem Rücken haben meine Freunde sich verbündet, um mich zu enteignen und die Kontrolle über 109 mit der Regierung zu teilen. Sie werden mich unter dem Patriot Act wegsperren und behaupten, ich sei eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Bringen Sie die Disk zu unseren Anwälten. Benutzen Sie sie, um Carbone, den Direktor der Nationalen Nachrichtendienste, zu zwingen, mich zu befreien. Wir werden den Mistkerlen zeigen, dass sie Lenox – und mir – 109 nicht einfach wegnehmen können.«
    »Carbone kann uns nicht mehr helfen«, sagte Danny.
    »Der arme Mr Dwyer«, meinte Kim. »Er dachte, er sollte ersetzt werden.«
    »Das stimmte ja auch.«
    Gleich bei meiner Ankunft hatte ich ihnen gesagt – aus Sorge um ihre Sicherheit –, dass ich in Florida wegen Mordes gesucht wurde. Ich wollte die Disk an mich nehmen und wieder verschwinden. Aber Danny hielt mich zurück. »Warum? Hast du’s getan, Boss?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Solange du nicht angeklagt wirst, machen wir uns auch nicht der Beihilfe schuldig. Du bleibst hier, es sei denn, du wolltest alles gestehen, du Psychofreak.«
    Mein Herz schlug heftiger, als ich das Inhaltsverzeichnis der Disk aufrief. Memo Keating. Memo Schwadron. Formeln zur Synthese von HF-109.
    »Nimm Keatings Memo«, schlug Kim vor.
    »Nein, das von Schwadron«, widersprach Gabrielle.
    Der Ton der Frauen untereinander war kühl. Keatings Memo wurde geladen, und wir beugten uns näher zum Bildschirm.
    »Es ist ein Entscheidungsbaum«, erklärte Kim. »Datiert unmittelbar nach Asas erstem Auftauchen. Wenn Dwyer wichtige Entscheidungen zu treffen hatte, ließ er die möglichen Konsequenzen von Leuten analysieren, denen er vertraute. Sie sollten ihm sagen, was bei den verschiedenen Entscheidungssträngen alles schiefgehen konnte.«
    Keatings Rat lautete: »Jim, ich stimme nicht mit Ihrer. Entscheidung überein, Enhance außerhalb der Firma zu verkaufen. Ich empfehle dringend, die Droge dem oberen Management von Lenox vorzubehalten, was uns nie dagewesene Verhandlungsvorteile garantieren würde. Lassen Sie uns dieses Wundermittel für uns selbst nutzen. «
    »Scheißkerl«, brach es aus Kim heraus. »Selbstsüchtiger, gieriger Mistkerl! Er wollte es nicht verkaufen!«
    Kein Wunder, dass Asa sauer gewesen war, dachte ich.
    »Enhance« ,sagte Gabrielle nachdenklich. »Steigerung. Sehr vielsagend, nicht wahr? Glauben Sie tatsächlich, Keating oder Schwadron ließen meinen Vater wegen dieser Droge ermorden?«
    »Warum lesen wir nicht einfach weiter?«, fragte ich.
    »Solange nur ein begrenzter Vorrat aus natürlichen Quellen existiert, warum teilen?«
    »Das macht also Teaks bei Naturetech« ,meinte Danny. »Er versucht, es zu synthetisieren, bevor der natürliche Vorrat zur Neige geht.«
    »Und ich dachte immer, ihr Indianer wärt so schweigsam«, sagte ich.
    »Rassist«, gab Danny zurück.
    Keating schrieb weiter: »Es ist eine gespenstische Vorstellung, dass jedermann einen Lügner sofort erkennen könnte – tatsächlich seine Absichten lesen könnte. Die legalen und moralischen Konsequenzen wären unabsehbar. Ein Mann glaubt, dass seine Frau ihn betrügt. Er kauft Enhance und stellt sie zur Rede. Er stellt fest, dass sie ihn belügt, oder glaubt es auch nur zu wissen, weil er die Droge genommen hat, ermordet sie und macht vor Gericht 109 dafür verantwortlich. Oder stellen Sie sich vor, Terroristen würden Enhance einsetzen, um die Behörden zu täuschen und Tausende von Menschen zu töten. Wenn wir die Anwendung der Droge nicht beschränken, wird Lenox haftbar gemacht werden. «
    »Heilige Mutter Gottes«, keuchte Danny. »Da hat er recht.«
    »Dwyer stand vor einer sehr schwerwiegenden Entscheidung«, murmelte ich und dachte daran, wie die Droge mir dazu verholfen hatte, der Polizei zu entkommen.
    »Kurz gesagt, die Vorteile überwiegen die Nachteile nur dann, wenn wir die Droge strikt kontrollieren. «
    »Dieser Keating!«, sagte Gabrielle. Sie sah ganz reizend aus in ihrem Zorn. »Was für ein Herzchen! So selbstlos. Wie konnte ich nur schlecht von ihm denken? Und wer entscheidet, wer dieses Wundermittel erhält? Keating, niemand

Weitere Kostenlose Bücher