Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
eigenen Energie daraus…
Das Traumuniversum ist auch kein Schattenbild eures eigenen. Es geht gemäß den ihm innewohnenden Möglichkeiten ständig weiter, so wie auch ihr entsprechend der Möglichkeiten, die innerhalb des physischen Systems bestehen, fortdauert. Im Schlaf fokussiert ihr eure Wahrnehmung in veränderter Form auf ein anderes Universum, das in jeder Beziehung so gültig und beständig ist wie euer eigenes. Es verändert sich auch genau so wie das physische Universum. Nur eine kleine Menge Energie wird während des Schlafs auf das physische Feld fokussiert, nur gerade so viel, um den physischen Körper in seinem physischen Umfeld aufrechtzuerhalten.
In vielerlei Hinsicht sind Aktionen innerhalb des Traumuniversums tatsächlich sogar direkter als in eurem eigenen Universum. Weil ihr euch jedoch nur an vage Eindrücke und unzusammenhängende Episoden erinnern könnt, erscheinen euch Träume manchmal als chaotisch oder bedeutungslos; dies gilt vor allem für das Ego, das rigoros viele der Informationen zensiert, die das Unterbewusstsein aufbewahrt. Für die meisten Menschen ist dieser Zensurprozess wertvoll, denn er verhindert, dass die Persönlichkeit von Informationen überschüttet wird, mit denen sie nicht umgehen kann, weil sie nicht entsprechend ausgerüstet ist. Die Fähigkeit, Erfahrungen zu speichern, die innerhalb anderer Felder erworben wurden, ist die Richtung der weiteren Entwicklung. Ihr seid zumindest einigermaßen vertraut mit diesem Gebiet der Traumaktionen, und intuitiv weiß hier jeder Mensch um seine Beteiligung. Einige Träume sind lebendiger als Erlebnisse im Wachsein. Nur wenn die Persönlichkeit aus dem Traumerlebnis oder dem Traumuniversum heraustritt, mag das Erlebnis im Nachhinein als unwirklich erscheinen. Denn nun liegt der Fokus der Aufmerksamkeit und Energie wieder im physischen Universum. Realität ist daher ein Ergebnis des Fokussierens von Energie und Aufmerksamkeit.
Ich habe den Ausdruck heraustreten bewusst gewählt, denn hier geht es um eine Beweglichkeit der Aktion, die oft und auch leicht erreicht wird, um ein Ein- und Austreten, also um eine Aktion ohne jegliche Bewegung im Raum. Der Träumende ist eng vertraut damit und hat sozusagen die Erinnerung an seine ‚früheren‘ Traumerlebnisse in Griffnähe; er trägt die vielen inneren individualistischen Ziele in sich, die seinen Traumaktionen zugrunde liegen. Wenn er den Traumzustand verlässt, wird er sich mehr und mehr des Egos bewusst und erschafft dann Aktionen, die für das Ego einen Sinn ergeben. Wie ich jedoch schon früher erwähnte, haben alle Traumsymbole Bedeutungen für alle Teile der Persönlichkeit.
Die Traumwelt hat einen molekularen Aufbau, aber dieser molekulare Aufbau nimmt keinen Raum ein, so wie ihr ihn versteht. Die Traumwelt, obwohl aus Molekülen bestehend, setzt sich nicht aus Materie, wie ihr sie kennt, zusammen. Die Traumwelt besteht aus Tiefen und Dimensionen, aus Ausdehnungen und Kontraktionen und nähert sich vielleicht am ehesten einer Idealform an, die kein Bedürfnis nach der bestimmten Art von Struktur hat, mit der ihr vertraut seid. Die Intuitionen und gewisse innere Fähigkeiten haben hier eine so viel größere Freiheit, dass es für Moleküle nicht nötig ist, in irgendeiner einengenden Form oder Struktur gebraucht zu werden. Aktion ist innerhalb des Traumuniversums viel spontaner, viel flüssiger. Die Bilder erscheinen und verschwinden viel schneller, weil der Werterfüllung freie Bahn gelassen wird.
Die langsamere physische Erscheinungsform von Wachstum, die innerhalb des physischen Feldes erfolgt, umfasst langfristige Muster, die bis zu einem gewissen Grad durch Atome und Moleküle ausgefüllt und dann innerhalb der Struktur eingeschlossen werden. In der Traumwelt ist der langsamere physische Wachstumsprozess durch psychische und mentale Werterfüllung ersetzt, die keiner langfristigen Eingeschlossenheit von Molekülen innerhalb eines Musters bedarf.
Das führt zu einer vom Zeitzwang des physischen Universums relativ ungehinderten Beschleunigung des Erlebens und Handelns. Aktion selbst erhält daher größere Freiheit…
Das heißt nicht, dass innerhalb des Traumuniversums keine Struktur existiert, denn es existieren Strukturen mentaler und psychischer Natur. Aber die Struktur ist nicht von Materie abhängig wie im physischen Universum; die Bewegung der Moleküle ist spontaner, und zudem ist innerhalb dessen, was euch nur als Bruchteil eines Moments erscheint, eine fast
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