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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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Bestattung getroffen hatte, bevor ich das Krankenhaus verließ, fuhr ich um etwa 4 Uhr nach Hause.
‚Es war eine warme, sternenklare Nacht‘, schrieb ich später einem Freund, ‚einfach schön, und als ich aus dem Wagen stieg und in den endlosen Himmel schaute, fühlte ich Jane direkt dort über dem Auto. Sie war mir nach Hause gefolgt. „Dank, Jane“, sagte ich laut und ging ins Haus.
‚Am nächsten Tag machte ich mich wieder an die Arbeit eines längst überfälligen Seth-Buches, aber lass Dich von meiner Entschlossenheit, Janes Arbeit weiterzuführen, nicht täuschen. In mir hat sich ein Abgrund aufgetan, und ich kann nur hoffen, dass diese Wunde von selbst heilt. Noch immer weine ich mehrere Male am Tag wegen meiner Frau, 57 Tage nach ihrem Tod. Jane während 504 aufeinander folgenden Tagen im Krankenhaus zu sehen, ließ mich erkennen, dass Menschen über unglaubliche, oftmals unerwartete Reserven an Kraft und Energie verfügen, und doch kann ich nicht verstehen, wie ich einen solchen Schmerz verspüren und trotzdem leben kann.‘
    Einhergehend mit meinen bewussten Kontakten mit Jane schuf ich eine Zahl von Metaphern oder indirekten Vergleichen, die sich um ihren Tod drehten. Ich beschreibe eine hier und später eine andere. Diese Konstrukte, die manchmal mühelos zustande kamen, zeigen, wie ich begann, meine Sehnsucht nach meiner Frau sogar während der Zeit großer seelischer Belastungen sehr kreativ auszudrücken. Ich werde mir der folgenden Metapher oft bewusst; sie erinnert mich an gewisse Überlegungen und Wahrheiten, die ich, so glaube ich, nie vergessen werden.
    Vorweg aber Folgendes: Das schöne, kleine Haus, das Jane und ich 1975 kauften, liegt in der Nähe des höchsten Punktes eines sanft ansteigenden Hügels in der westlichen Ecke von Elmira. Wir nannten es schon bald untereinander und in unseren Büchern das „Hügelhaus“. (Schließlich erhielten wir auch Briefe mit der einfachen Anschrift „Das Hügelhaus, Elmira, N.Y.“ Die Leute in der Post schauen noch immer darauf, dass solche Sendungen ausgeliefert werden, wofür ich dankbar bin.)
    Abschrift des Eintrags, den ich am 26. September 1984 – oder 16 Tage nach Janes Tod – in mein Trauertagebuch machte.
Gestern Nacht war die fünfte Nacht in Folge, in der ich auf der abgeschirmten, rückseitigen Veranda in meinem neuen Schlafsack geschlafen habe. Ich habe damit nicht etwa angefangen, um das Schlafzimmer zu meiden, das Jane und ich die letzten neun Jahre im Hügelhaus geteilt haben, sondern weil ich das schon immer wollte und jetzt kann. Jane ist nicht mehr hier, und ich brauche ihr nicht mehr Tag und Nacht so nahe zu sein, um sofort aufzuspringen, wenn sie mich braucht. Es war ihr nie möglich gewesen, auf der Veranda zu schlafen – obwohl dies einer der Gründe war, warum wir sie überhaupt ans Haus angebaut hatten.
Die Nacht war so warm, dass ich den Schlafsack bis zu meinen Füßen hinunter öffnete. Im Halbdunkel sprach ich laut mit meiner Frau und sagte ihr, ich wünschte, sie wäre bei mir. Dann schlief ich ein. Etwa um 4.30 Uhr wachte ich wegen eines starken Windes und des Gefühls viel kälterer Luft auf, die sich um meinen Körper schlängelte. Das Windspiel, das in einer Ecke der Veranda hängt, erklang laut. Ich zog den Reißverschluss des Schlafsacks zu, als ich auch schon schwere Regentropfen auf mich herüberwehen spürte. Der Wald kommt über die Hügelkuppe im Norden und grenzt an die Rückseite des Hauses, und mit einem Getöse wie ein Meeresrauschen raste der Wind durch die Baumwipfel und wälzte sich Richtung Süden am Haus vorbei und hinunter in die Täler. Jane und ich hatten das laute Dröhnen immer geliebt. Die Bäume im Garten meines Nachbarn neigten sich über die Straße. Das Ganze war eine mysteriöse Szenerie aus Veränderung und Energie.
‚Oh, Liebling, wärst du doch bei mir, um das zu sehen!‘, sagte ich laut zu Jane. Und als ich mit ihr sprach, weinte ich plötzlich wieder um sie, dort in der halbdunklen Nacht, während der Wind wallte und dröhnte. Tiefe, qualvolle Schluchzer begannen in meinen Beinen und im Magen und wanderten hinauf in meine Brust. Ich versuchte, weiter mit ihr zu sprechen, konnte es aber nicht. ‚Dort, wo du jetzt bist, ist es bestimmt besser‘, seufzte ich schließlich, ‚aber das solltest du sehen. Es ist so wunderschön…‘ Und als ich dies sagte, verstand ich intuitiv, dass die Bewegung des Windes eine ausgezeichnete kreative Metapher für die Bewegung von Janes Seele

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