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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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hat – dass sie jene tiefe Besorgnis hinter sich gelassen hat, die sie etwa im Alter von drei Jahren aufzubauen begann, als ihre Mutter nach und nach und permanent durch Rheumatoidarthritis bettlägerig wurde. Ich glaube, meine eigenen, viel erfreulicheren Erfahrungen im Krankenhaus von Sayre, wozu auch meine Arbeit als Freiberufler gehörte, während der ich für einige der Ärzte anatomische Bilder malte, halfen mir, die Umgebung für dieses Abenteuer eher dorthin zu verlegen als ins Krankenhaus von Elmira, wo Jane starb. Zudem verbrachten wir nach unserer Heirat einige sehr glückliche Jahre in Sayre.
Die Erscheinung des alten Hauses steht für unsere gewöhnliche physische Realität – aber seine Position in der Höhe und die verschlossenen Fenster hindern mich daran, hineinzuschauen, in eine andere Realität; das Negligé repräsentiert mein Wissen, dass Jane in jener neuen Dimension ist. Unser Treffen ist hierbei die Botschaft, dass es ihr gut geht und sie wieder verjüngt ist und dass ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeit nach ihrem Tod wieder intakt sind. Meine Zurückhaltung, ihre Umarmungen völlig zu erwidern, ist ein Zeichen, dass ich noch nicht bereit bin, ihr zu folgen. Ihre Jugend steht zudem für die Plastizität der Zeit.
Das glühende, sehr schöne und lebendige Gras repräsentiert ebenfalls Janes neue Realität. Die über den Rasen gespannte Brücke symbolisiert eine weitere Verbindung zwischen jenem Universum und meinem eigenen. Jane bittet mich nicht, die Brücke jetzt zu überqueren. Ich glaube, dass diese Struktur auch für die ‚psychologische Brücke‘ steht, auf der sie Seth während der Sitzungen traf. (Seth kam aber in dieser Erfahrung nicht vor.)
Dem Fahrstuhl, der mich in Richtung des Hauses auf dem Dach des Krankenhauses und in eine neue Realität fährt, kann ich nur knapp entsteigen. Ich bin verspätet, weil ich den Mechanismus repariere; das Reparieren bedeutet, dass ich auf der Erde noch Sachen zu erledigen habe, was auch für die Dame gilt, die mit mir im Fahrstuhl war. Mein beinahe zu langes Warten, um aus dem Fahrstuhl zu kommen, repräsentiert meine Trauer um Jane und mein intensives Fragen und Spekulieren darüber, ‚wo sie jetzt ist‘. Ich bin sicher, dass sie lebt. Ich möchte aber mehr wissen – aber ich bin jetzt noch nicht bereit zu sterben um es herauszufinden. Ich bin traurig, jetzt, wo ich dies schreibe und an sie denke.
Das Krankenhaus repräsentiert scheinbar Janes Sprungbrett in eine andere Realität. Sie ist in einer solchen Einrichtung gestorben. Aber noch häufiger gehen die Menschen in ein Krankenhaus, um den eigenen Tod abzuwenden, um so lange der Realität fern zu bleiben, in der sich Jane jetzt befindet. Ich glaube zudem, dass das Krankenhaus – jedes Krankenhaus – zum jetzigen Zeitpunkt in unserer Geschichte ein kraftvolles gesellschaftliches Symbol für die Stärken und Schwächen unserer Spezies darstellt. Ich gebrauche das Krankenhaus auf eine positive Art, indem ich in die Halle hineinspringe; ich signalisiere mir, dass ich noch auf physische Weise weiterleben soll.
    Hier folgt die zweite der Metaphern, die ich an früherer Stelle angesprochen habe – jene intuitiven Vergleiche, nach denen ich suchte, als ich zu begreifen versuchte, dass Jane tatsächlich in zeitlichem Sinne tot ist. Diese hier schuf ich nur gerade drei Tage nach meinem Krankenhaus-Bewusstseinsabenteuer.
    Ein Häuserblock westlich des Hügelhauses führt die Straße geradewegs in die Außenbereiche von Elmira hinunter. Von der Straße gehen wie Stufen zur linken Seite hin kurze Seitenstraßen ab, auf denen ich spät nachts oft laufe. Zu Beginn half mir das Laufen, physisch mit meiner Trauer über Janes Tod umzugehen; ich weinte oft, während ich lief und zu verstehen versuchte, wo sie jetzt ist. Ich bin von Natur aus ein Läufer, aber in den letzten Jahren konnte ich aufgrund der vielen Arbeit und Janes Pflege, als sie immer kränker wurde, nur manchmal ein wenig joggen gehen. Nach ihrem Tod konnte ich nachts laufen, wann ich wollte und was ich noch immer geheimnisvoll und anregend finde. Die Straßen werden von Bäumen gesäumt, die sich über meinem Kopf zueinander hinneigen; gelegentlich werden diese sich überschneidenden Muster von Blättern und Ästen von den Lichtstrahlen der Straßenlampen durchbrochen. Manchmal folgt mir auch der Mond mit seinen Phasen. Die einzigen Geräusche sind der Wind in den Baumwipfeln und das Tap-Tap meiner Schuhe auf dem Asphalt.

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