Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
menschlichen Bewusstseins und skizzierte die Hauptzüge des ,,inneren Universums“, auf das man sowohl im Wach- als auch im Traumzustand einen Blick werfen kann und das der physischen Realität zugrunde liegt. Diese Einführung bietet einen natürlichen Weg in das Reich der Träume (einem Teil des inneren Universums) und zu anderen Bewusstseinszuständen, die innerhalb des Traumbezugssystems möglich sind. Der erste Teil dieses Buches wird sich daher mit diesem Material und mit unseren ersten Forschungsreisen in die innere Realität befassen.
KAPITEL 3
Der Beginn von Seth
Weitere Schritte hinein ins innere Universum
Während der restlichen Zeit jenes Septembers 1963 las ich das Manuskript ,,Das physische Universum als Gedankenkonstruktion“ viele Male, versuchte es zu verstehen und hoffte, einige der Gefühle einfangen zu können, die ich während seiner Übermittlung durchlebt hatte. Hie und da zeigten sich blitzartige Einsichten, aber meistens saß ich nur da und war frustriert. Mein Intellekt konnte gewisse Punkte einfach nicht überschreiten, und das wusste ich auch.
Plötzlich fand ich mich aber inmitten einer Phase intensiver, kreativer Aktivität und beendete so einen Dürrezauber, der beinahe ein Jahr lang auf mir gelastet hatte. Ideen, insbesondere für Gedichte, kamen so rasch, dass ich kaum Zeit hatte, sie aufzuschreiben. Es ist nicht allzu schwierig, die meisten davon auf das ,,Gedankenkonstruktion“-Manuskript zurückzuverfolgen. Außerdem begann ich ein neues Buch.
Aufgrund des Traumes über Miss Cunningham und der ,,Gedankenkonstruktion“-Erfahrung schlug Rob vor, dass ich doch einige Experimente für ASW und Bewusstseinsausdehnung machen und über die Resultate – seien sie negativ oder positiv – ein Buch schreiben sollte. Jene Leser und Leserinnen, die meine anderen beiden Bücher dieses Genres gelesen haben, wissen, dass die Experimente erstaunlich erfolgreich gewesen sind und mit Hilfe des Ouija-Brettes zu unserem ersten Kontakt mit Seth geführt haben.
Ich habe diese erste Zeit andernorts beschrieben, so dass ich hier stattdessen ein Gedicht einfüge, das eine dramatische intuitive Darstellung meiner Gefühle zu jenem Zeitpunkt ist. Mehrere Episoden finden sich in geraffter Form im Gedicht. So meldete sich Seth etwa erst bei unserem vierten Versuch mit dem Ouija-Brett. Und es war während der achten Sitzung, dass ich für Seth zu sprechen begann. Aber beinahe von Anfang an wusste ich im Voraus, was das Brett ,,sagen“ würde, und das Gedicht ist so gültig wie jede genaue Aufzeichnung, die ich über die Sitzungen hätte machen können – wenn nicht noch mehr.
Der Gast
Als eines Abends Rob, mein Mann, und ich
Das Ouija-Brett erprobten,
Saß unsre Katze auf dem blauen Teppich
Und auf dem Herd kochte Kaffee.
„Das Ding wird niemals funktionieren“, sagte ich.
„Wir müssen ja verrückt sein!“
Wir waren‘s nicht, zumindest noch nicht ganz.
Die Katze lächelte und schwieg.
Doch plötzlich glitt der Zeiger,
Als hätte er an tausend Molekülen Beine,
Die ihn auf ihrem Rücken trugen,
Blitzschnell über das Brett.
„Du schiebst ihn an!“, rief ich.
„Das ist nicht fair, mein Schatz!“
„Was für ein Spaß!“, wollte ich lachen.
„Ich mache gar nichts!“, sagte Rob.
„Nennt mich nur Seth“, so schrieb der Zeiger.
Rob schaute auf, doch sagte nichts.
Die Katze trollte sich im Licht der Lampe.
„Bestimmt ist der Kaffee bereit!“, rief ich.
Ich rannte in die Küche, fragend: „Willst du etwas haben?“
Rob schüttelte den Kopf.
„Da ist jemand, der dich am Brett verlangt.
Du setzt dich besser wieder hin.“
Starr blickte ich ihn an. Er meinte, was er sagte.
Ich kannt‘ ihn gut genug, um das zu wissen.
„Es ist doch nur ein Spiel“, sagt‘ ich so trotzig wie ich konnte.
„Und abgesehen davon, kenn‘ ich keinen Seth.“
Mein Kopf war aber übervoll
Mit mir nicht eigenen Gedanken,
Als ob in meinem Schädel sich jemand breit gemacht,
den ich nicht eingeladen hatte.
Dann saß der Gast bei meinem Mann
Und schaut‘ durch meine Augen lächelnd auf die Katze.
So ohne mich im Weg, schien er sich wohl zu fühlen.
Mit meinen Lippen sprach er: „Guten Abend, ich bin Seth!“
Und dann bewegt‘ er meinen Körper,
Als ob an Arme, Beine sich gewöhnend.
Niemals war ich so sehr erstaunt wie da,
Als ich vor meine eigne Tür gesetzt.
Doch er war freundlich und gemütlich wie ein Bischof,
Den jemand hier zum abendlichen Tee geladen,
Und wenn
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