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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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sondern hager. Sie war siebzehn.
    Ihr Vater und ihre Mutter waren nicht anwesend. Sarah war zwar dort, lebte aber woanders.“
    Ich hielt inne. Rob wartete ein paar Augenblicke, nicht sicher, ob er mich unterbrechen sollte oder nicht. Schließlich fragte er mich: „Wo wohnte sie?“
    „Drei Türen weiter.“
    „Wie alt wurde sie?“, fragte er.
    Erneut hielt ich inne. Dann sah ich die ganze Sache völlig deutlich, und aufgeregt sagte ich: „Sie starb mit 17, und zwar dort in der Schusterei. Sie starb an Verbrennungen. Der Schuster kam aus dem Hinterzimmer in den vorderen Raum, wo sie schreiend in Flammen stand. Der Schuster schob sie durch die Tür auf die Straße, rollte sie über die Steine und in den Schmutz, aber sie starb.
    Sie lebte drei Türen weiter unten an der Straße, in einem dunklen Vorderzimmer. Sie hatte zwei Brüder, von welchen der eine – ein Matrose – fort war. Der andere war jünger. Sarahs Vater hatte irgendetwas für den Schuster gemacht, so dass dieser für den jüngeren Bruder Schuhe herstellte, die sie im Laden abholen wollte.“
    Eine weitere Pause. „Was?“, fragte Rob. „Kannst du noch deutlicher werden?“
    „Es war irgendein Handwerksprodukt,“ sagte ich, „etwas, das er für Schuhe eintauschte… Es hat etwas mit Fischernetzen zu tun. Das Dorf lag direkt am Meer. Dies war im Umkreis von einigen Dörfern der einzige Schusterladen. Sarahs Vater stellte Fischernetze aus Seetang her, aus getrocknetem Seetang. Sie flochten ihn wie Seile ineinander und stellten danach die Netze her.
    Die Fischer besaßen schlichte Holzboote, und an guten Tagen fingen sie Berge von Fisch. Irgendein schwärzlicher Fisch, wobei einige Exemplare nur wenige Zentimeter, andere hingegen sehr groß waren, aber der Durchschnitt lag bei etwa 40 Zentimetern. Ja, sie fischten das ganze Jahr über, es war nicht jahreszeitlich bedingt. Das Wasser war im Winter warm, was auch der Grund für den Nebel war. Landwirtschaft war wegen des schlechten, steinigen und sehr hügeligen Bodens nicht ertragreich, so dass sie vom Fischfang abhängig waren.“
    „Kennst du den Namen des Dorfes?“, fragte Rob.
    Ich hatte alles gesehen, was ich beschrieben hatte, und jetzt erschien der Name einfach in meinem Kopf.
    „Levonshire. Dort wohnten weniger als 300 Menschen. Der Ort lag an der Nordostküste Englands. Die Menschen bezogen ihre Nahrung noch von einem anderen Dorf weiter nördlich. Aus verschiedenen Gründen war der Boden dort besser.“
    Ich sah noch mehr. Ich glaubte, dass ich Rob jede Szene schilderte, die ich sah, aber dann stellte er wieder eine Frage, und ich merkte, dass ich schon geraume Zeit nichts mehr gesagt hatte.
    ,,Was bauten sie dort an?“, fragte er, und ich versuchte mich soweit zusammenzunehmen, dass ich fortfuhr zu sprechen, während ich gleichzeitig meinen Fokus auf diesen sich verändernden, seltsamen Szenerien beließ.
    „Ich sehe Tomaten. Aber ich erinnere mich gelesen zu haben, dass man zu jener Zeit die Tomaten nicht aß. Aber ja, die Leute in den kleineren Dörfern aßen sie. Und es gab auch Weizen und Gerste. Sie besaßen schöne Kühe.
    Der Schuster war ein alter Mann. Er war der Küster einer Kirche. Es gab eine kleine, nichtkatholische Kirche. Es war eine anglikanische Kirche. Der Schuster läutete dort die Glocken. Seine Frau war 53 und hieß Anna. Sie trug eine Brille, hatte weiß-graues Haar und war dick und schmutzig.
    Im Laden gab es auch einen Jungen. Er war nicht ihr Sohn, sondern der Lehrling des Schusters. Er schlief in der Küche. Sein Name war Albert, Albert Lang. Ich glaube, er war elf Jahre alt. Der Schuster und seine Frau hatten keine eigenen Kinder. Sie hatte mit ihrer Brille Probleme… Kaum jemand besaß eine Brille. Sie war handgemacht; sie mussten das Glas schleifen. Die Brille war eher ein Vergrößerungsglas in einem Rahmen auf ihrer Nase.
    Der Schuster war relativ vermögend, aber nicht reich. Als er starb, war er 53 Jahre alt. Albert, der Junge, war noch zu jung, um seinen Platz einzunehmen, so dass das Dorf für einige Jahre keinen Schuster mehr hatte. Für eine Weile arbeitete der Junge dann als Fischer. Dann kam ein anderer Schuster, und Albert half ihm im Geschäft… Er heiratete, und seine Frau hieß ebenfalls Sarah. Sie war eine Cousine von Sarah Wellington. Die meisten Menschen waren miteinander verwandt, da sie ja sonst nirgends hingehen konnten.“
    Für ein paar Minuten sagte ich nichts. Ich weiß nicht, ob meine Augen offen oder geschlossen waren, und

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