Setz alles auf Leidenschaft
Zeitpunkt, um Spielchen zu spielen.
Er wusste, was sie beide brauchten. Und sie wusste es auch. Sie mussten einen Schlussstrich ziehen, durften nicht mehr daran denken, was sie einander bedeutet und miteinander geteilt hatten.
Auf einmal bekam er eine Gänsehaut. Gleich würde er sie wiedersehen und den Nachmittag mit ihr verbringen. Der Gedanke daran erregte ihn.
Im Augenblick war sie noch störrisch, aber wenn sie erst auf dem Segelboot waren … Er würde sie daran erinnern, wie viel Spaß sie einst zusammen gehabt hatten. Und der Tag würde so enden, wie sie beide es wollten.
Eine Stunde später war die Besprechung schließlich zu Ende. Ians Herz klopfte wie wild. Er eilte zu seinem Penthouse, um sich umzuziehen. Gerade wollte er seinen privaten Aufzug betreten, als er eine Stimme hörte.
„Mister Westmoreland?“
Er drehte sich um. „Ja?“, fragte er Cassie, eine junge Frau, die im Büro des Resorts beschäftigt war.
„Diese Nachricht wurde heute Morgen für Sie hinterlassen.“
Sie gab ihm einen verschlossenen Umschlag. „Danke.“ Er riss ihn auf und las.
Ich habe es mir anders überlegt und komme doch nicht mit zum Segeln.
Brooke.
Ian runzelte die Stirn. So einfach ließ er sich nicht abservieren.
„Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Sir?“
Erst jetzt bemerkte er, dass Cassie noch immer neben ihm stand. Er hob den Kopf und sah sie an.
Nicht zum ersten Mal nahm er in ihren dunklen Augen einen sehnsüchtigen Ausdruck wahr. Und er verstand eine sexuelle Anspielung, wenn er mit einer konfrontiert wurde. Was wusste er über Cassie? Sie war frischgebackene Hochschulabsolventin mit einem Diplom in Hotelmanagement.
Schon als Riverboat-Kapitän hatte er beschlossen, niemals etwas mit seinen Angestellten anzufangen. Daher und weil er geschäftlich so viel zu tun hatte, war es fast ein Jahr her, dass er zuletzt mit einer Frau geschlafen hatte. Trotzdem: Die Einzige, die er begehrte, hatte ihm gerade einen Korb gegeben.
Brooke stützte eine Hand in die Hüfte und sah sich die Kleidungsstücke an, die sie auf das Bett gelegt hatte. Sie überlegte, was sie für ihren Shopping-Nachmittag anziehen sollte.
Die Designer-Caprihose, die sie im vergangenen Monat in San Francisco erstanden hatte, hätte sie zum Segeln mit Ian angezogen. Sie war modischer als die Shorts aus Baumwolle, die ihr aber beim Einkaufsbummel mehr Bewegungsfreiheit ließen. Gerade wollte sie die Caprihose zurück in den Schrank hängen, als es an der Tür klopfte.
Sie ging zur Tür und fragte sich, ob es wohl die Dame vom Zimmerservice war, die das Frühstücksgeschirr abtragen wollte.
Brooke wollte nicht feige sein, aber sie hatte an diesem Morgen im Zimmer gegessen, um Ian nicht zu begegnen. Sie brauchten mindestens ein paar Tage Abstand voneinander, damit er seinen unsinnigen Vorschlag überdenken konnte. In der Zwischenzeit würde sie ihm aus dem Weg gehen.
Bei den vielen Annehmlichkeiten, die das Resort zu bieten hatte, würde ihr das nicht schwerfallen. Ian brauchte Zeit, um sich zu beruhigen, und sie konnte währenddessen versuchen, sein Verhalten besser einzuschätzen.
Sie sah durch den Spion und merkte, wie sich augenblicklich ihr Herzschlag beschleunigte. Es war Ian! Hatte er ihre Nachricht nicht bekommen?
Nervös öffnete sie die Tür. Er trug eine Kakihose sowie ein blaues Poloshirt und hielt einen Picknickkorb in der Hand. Sie hatte vergessen, wie gut er aussah, wenn er leger gekleidet war. Im Anzug wirkte er todschick und elegant, aber in Freizeitkleidung geradezu umwerfend sexy.
„Bist du fertig?“, fragte er und riss sie damit aus ihren Gedanken.
Erstaunt runzelte sie die Stirn und zog ihren Morgenmantel enger um sich. „Hast du meine Nachricht nicht bekommen?“
Ohne ihre Erlaubnis abzuwarten, ging er an ihr vorbei ins Zimmer und antwortete lächelnd: „Doch. Aber ich habe gedacht, das kann sich nur um einen Fehler handeln.“
Fragend sah sie ihn an. Wie kam er nur darauf?
„Falsch gedacht. Es handelt sich nicht um einen Fehler. Ich gehe nicht mit zum Segeln.“
Er stellte den Korb auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Warum nicht? Hast du Angst, mit mir allein zu sein?“
„Ich bin nur vorsichtig, Ian“, antwortete sie, bemüht, nicht die Fassung zu verlieren.
„Warum denn?“
Ha! Das fragte er noch!
Verwirrt entgegnete sie: „Deine Spielchen sind für mich nichts Neues.“
Unschuldig sah er sie an. „Welche Spielchen?“
Sie zögerte keinen Augenblick mit ihrer
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