Setz alles auf Leidenschaft
machen?“
„Wenn ich das nur wüsste.“ Mitfühlend berührte Tara Brookes Arm. „Wir wissen ja, dass Ian ein Wissenschaftler ist, doch leider neigt er dazu, alles zu Tode zu analysieren. Aber ich glaube, wenn er einmal alles bedenkt und ehrlich zu sich selbst ist, wird er erkennen, dass du das Beste bist, was ihm je begegnet ist.“
Hoffentlich hatte Tara recht. Doch sie wusste ja nicht alles, zum Beispiel kannte sie nicht den wahren Grund ihres Aufenthalts.
Selbst wenn Ian es schaffte, mit der Vergangenheit und dem damaligen Trennungsgrund abzuschließen, was würde er denken, wenn er herausfand, dass sie unter falschen Vorzeichen hier war?
„Da kommen ja unsere Westmoreland-Männer.“ Tara unterbrach ihre Gedanken. „Wie haben sie uns nur gefunden? Sie müssen uns gerochen haben. Ich glaube, sie würden uns überall auf der Welt finden.“
Brooke sah Ian an, während er und sein Cousin Thorn auf ihren Tisch zukamen. Ihr Herz schlug schneller. Mit zitternden Händen stellte sie ihr Glas ab.
Zu ihrer Überraschung zog Thorn sie an sich und umarmte sie herzlich. Er war immer der mürrischste der Westmorelands gewesen, hatte sich durch die Ehe aber zum Positiven verändert.
Brooke erinnerte sich: Damals, bei Dares Hochzeit, war es Tara und Thorn nicht besser ergangen als ihr und Ian. Einige Monate später hatte Delaney ihr am Telefon erzählt, dass die beiden vorhatten zu heiraten. Brooke war sogar eingeladen worden, aber aus Rücksicht auf Ians Gefühle hatte sie abgesagt.
Thorn entließ Brooke aus seinen Armen und fragte: „Und, hat dir Tara schon die gute Nachricht überbracht?“
Brooke hob eine Braue und blickte zu Tara. „Nein, was gibt es denn Neues?“
„Wir erwarten ein Baby“, verkündete Thorn mit einem stolzen Grinsen.
Brooke stand auf, ging zu Tara hinüber und umarmte sie. „Herzlichen Glückwunsch. Ich habe es noch nicht gewusst.“
„Wir wissen es selbst erst seit einigen Tagen und haben es bisher noch niemandem gesagt“, erwiderte Tara und lächelte ihrem Mann zu. Die Liebe, die sie füreinander empfanden, spiegelte sich in ihren Augen wider.
„Ist ja wunderbar. Die Neuigkeit verlangt nach einer Feier. Was meinst du, Ian?“ Fragend blickte Brooke ihn an.
Er lächelte. „Ja, aber heute geht es nicht, denn ich habe für unser Abendessen schon etwas anderes geplant. Ich habe etwas Besonderes vor.“
„Oh.“ Sicher eine Überraschung für sie.
„Komm doch um sechs Uhr in mein Observatorium, okay?“, bat er.
Sie nickte. „Gern.“
Ian sah auf die Uhr. „Ich hasse diese Eile, aber ich habe um vier Uhr einen wichtigen Termin.“ Schon drehte er sich um, um zu gehen.
Brooke wusste, dass sie ihm jetzt von ihrer Unterhaltung mit Malcolm berichten musste. „Ian, kann ich dich eine Minute sprechen?“
Er lächelte ihr zu. „Jetzt nicht, Liebling, aber wir können uns heute Abend ausführlich unterhalten, das verspreche ich dir.“ Und mit diesen Worten ging er.
Brooke sah an sich herab, als sie Ians Aufzug betrat. Sie trug eine bequeme schokobraune Hose und ein kurzärmeliges beiges T-Shirt. Ian hatte ihr keine Hinweise gegeben, was die Kleidung betraf. Er hatte nur von etwas Besonderem gesprochen. Brooke glaubte, er wollte einen romantischen Abend zu zweit genießen, daher hatte sie legere Kleidung gewählt.
Der Aufzug schien heute schneller zu fahren als sonst. Einen kurzen Atemzug später hielt er schon auf der Etage des Observatoriums an.
Die Türen öffneten sich, und da stand auch schon Ian und bat sie herein. Sofort wurde ihr heiß. Im Hintergrund sah sie in romantischem Kerzenlicht einen für zwei gedeckten Tisch. „Hoffentlich bin ich nicht zu früh dran.“
„Ich freue mich, dass du schon da bist“, antwortete er und küsste sie, dass ihr Hören und Sehen verging.
In diesem Moment zählte nichts, nicht einmal der Gedanke, dass er in dieser Nacht vielleicht die Gelegenheit nutzen und sich von ihr verabschieden wollte. Denn in den kommenden Tagen würden ihn die Vorbereitungen für die Geburtstagsparty in Anspruch nehmen. Und wenn es so wäre! Sie bereute nichts.
Jetzt küsste er sie nicht mehr, aber hielt sie noch fest in den Armen. „Bestimmt war damals eine Sternschnuppe über uns“, flüsterte er leise und zog mit seinem Daumen die Linie ihrer Lippen nach. „Seitdem gibt es nur zärtliche Leidenschaft zwischen uns.“
Lächelnd dachte sie an die unzähligen Male, die sie einander seitdem geliebt hatten, und gab ihm insgeheim recht. „Das war
Weitere Kostenlose Bücher