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Setz dich über alles weg

Setz dich über alles weg

Titel: Setz dich über alles weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Bard
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Zusammen mit dem Hauptschalter war auch der
Ölbrenner abgestellt worden.
    Mr. McNaughten kam ins Wohnzimmer. Ich
las zum fünfzehnten Male: ›Zehn kleine Negerlein... dann waren’s nur noch
neun...‹ vor, in dem vergeblichen Bemühen, die Kinder von der Küche
fernzuhalten. »Darf ich für ein paar Stunden das Wasser abstellen? Sie können
ja einen Kessel füllen — für den Fall, daß es länger dauert, als ich hoffe.«
    Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß
ich die Kinder vor dem Lunch zu baden pflegte, und ob seiner Meinung nach das
Wasser bis dahin wieder angestellt sein würde. Er tätschelte Sallys Kopf,
sagte: »Allzu häufiges Baden nimmt das natürliche Hautöl, und die Kinder
erkälten sich!« — er könne nichts versprechen, aber bevor er nach Hause ginge,
würde er das Wasser wieder anstellen. Ob ich den Herrn Doktor bitten möchte,
ihm noch einmal das Rheumamittel zu bringen, er habe die letzte Kapsel vor zwei
Wochen genommen und die Schachtel verloren. Sally nieste und sagte, ich solle
Papa bitten, ihr auch eine Pille mitzubringen, sie habe sich erkältet.
Mississip führte Mari an der Hand herein und meinte, es wäre besser, die Kinder
nicht in die Küche zu lassen, sie könnten sich weh tun und ob das richtige
Hausmachersuppe sei, was da so gut rieche...
    Wir saßen am Eßtisch und aßen
Hausmachersuppe. Die Kinder bewunderten die Stullendosen und wollten von allem
etwas abhaben.
    Mississip berichtete ausführlich von
sämtlichen Erkältungen, die er sich, seit er im hohen Norden lebte, zugezogen
hatte, von sämtlichen Ärzten, die er aufgesucht hatte, was der Apotheker sagte,
und er hätte entdeckt, am besten sei, den ganzen Winter ein leichtes Senfpflaster
auf der Brust zu tragen und vor dem Schlafengehen einen schönen kleinen Grog zu
trinken. Seit er im hohen Norden lebte, hätte er schon öfters befürchtet, er
leide an der galoppierenden Schwindsucht, aber Dr. Jim hätte versichert, es sei
eine ganz gewöhnliche Erkältung. Ob ich es nicht komisch fände, daß die Herren
Ärzte alle möglichen schweren Krankheiten zu behandeln verstünden, aber noch
immer nichts gegen einen simplen Schnupfen ausrichten könnten!
    Und dann der arme McNaughten mit seinem
Rheuma! Dr. Jim behauptete, es sei Ischias. Er befürchtete, es sei Arthritis,
sein Bruder habe Arthritis und sei völlig verkrüppelt, aber in seinem Fall
handle es sich um eine Muskelzerrung... Nachdenklich kaute er ein Stück mit
Erdnußbutter bestrichenen Sellerie. Er persönlich habe herausgefunden, wenn er
kein Brot esse und nichts, was Mehl enthält, sei der Rheumatismus nicht
annähernd so beschwerlich. Wahrscheinlich leide er an einer jener Allergien,
von denen neuerdings so viel die Rede sei.
    Mari, Sally und Heidi wollten ein
Stückchen mit Erdnußbutter bestrichenen Sellerie haben. Er holte ein Messer aus
der Tasche, schnitt den Sellerie in drei Teile und gab jeder ein Stück.
Sellerie sei gut für Kinder, sie würden davon energischer.
    Jake konnte weder Sellerie noch Gurke,
noch Kohl vertragen — sie stießen ihm auf. Zwiebeln nicht — komischerweise —
anders als bei den meisten Menschen! Er könnte so viele rohe Zwiebeln essen,
wie er nur wollte, aber keinen Sellerie, keine Gurke, keinen Kohl. Er habe noch
nie darüber nachgedacht, aber wahrscheinlich sei das auch eine Allergie. Er
schnitt drei Streifen von seinem Apfelkuchen ab und gab jedem der Kinder eine
kleine Schnitte.
    Dick war gegen Schokolade und Terpentin
allergisch. Junge, Junge, er leide an der berühmten Bleikolik, die alle
Anstreicher plagt. Jedesmal, wenn er mit einer Arbeit fertig sei, müsse er zwei
bis drei Tage zu Hause bleiben, um die Kopfschmerzen loszuwerden. Gottverd —
Entschuldigung! — bei Gott, wenn er mal ein bißchen Geld auf einer Bank hätte,
würde er Fischer werden, und es würde ein wahres Glück sein, wenn sich
herausstellte, er sei gegen Fische allergisch! Ja, meine Lieben, ich habe immer
solches Glück! Er teilte seinen Apfel und gab jedem der Kinder ein Stück ab...
    Er leide an Migräne und manchmal sei es
so schlimm, daß er nicht aus den Augen gucken könne. Ja, sicher, der Herr
Doktor hätte ihm einige Spritzen gegeben, und die Kopfschmerzen seien für eine
Weile besser geworden, aber Gottverd — Entschuldigung! — bei Gott, wenn einer
so dumm sei, Anstreicher zu werden, obwohl er an der Anstreicherkrankheit
leide, wie sollte man dann von einem Arzt erwarten, daß er ihn kuriere? Er
müßte sich mal den Kopf untersuchen

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