Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
funktionierte?«
    »Weil einer meiner ersten Einsätze für die Agentur darin bestand, ins Kosmodrom in Baikonur einzudringen, wo das Ding mit einer Rakete der Energia-Klasse in den Erdumlauf gebracht werden sollte, und es lahmzulegen. Ich habe es dergestalt manipuliert, dass der Satellit wegen des Magnetfelds der Erde kein Signal empfangen kann. Er reagiert nur, wenn die Befehle von einem Punkt oberhalb der Atmosphäre kommen.«
    »Warum konnte das Ding nicht schon auf der Startrampe vernichtet werden?«
    »Es war eine bemannte Mission. Zwei Kosmonauten flogen mit, um manuell die Sonnenzellen auseinanderzuklappen. Der Vogel war drei Tage lang in Position, ehe sie feststellten, dass an dem Schätzchen herumgebastelt worden war.«
    »Konnten sie nicht einfach ein verstärktes Signal von der Erde senden?«, wollte Hali wissen.
    »Das hätte die Elektronik verdampfen lassen.«
    »Konnten sie denn kein Signal von ihrer Raumstation, der
Mir,
senden?«
    »Sie wussten, dass sie aufgeflogen waren, daher ließen sie das Ding unbeachtet auf einem polaren Orbit kreisen.«
    »Meinst du denn, es funktioniert noch immer?«, fragte Eric.
    »Solange es nicht von irgendwelchem Raumschrott getroffen wurde, müsste es in bester Verfassung sein.«
    Cabrillo erwärmte sich für die Idee. »Okay, mein Freund, du hast eine Alternative zu einem Atomangriff gefunden. Wie aber sollen wir einen Transceiver hundert Kilometer hoch in den Weltraum bringen, um den Satelliten zu steuern?«
    »Wenn ihr mir die Codes von Ivan Kerikov besorgen könnt« – Stone tippte wieder und rief ein weiteres Bild auf –, »bringe ich ihn hiermit hoch.«
    Juan und die anderen waren wegen der Kühnheit des Plans für einige Sekunden einfach sprachlos. Es war Cabrillo, der als Erster seine Stimme wiederfand. »Eric, hiermit bist du im Spiel. Ich rufe Overholt an, um deinen Transport zu organisieren. Eddie und Linc entwickeln einen Plan, dem russischen Waffenhändler noch heute Abend die Waffencodes abzuluchsen. Danach laufen wir aus.«
    »Willst du immer noch zur Insel Eos?«, fragte Eddie.
    »Ich gebe Max nicht auf.«

31
    Als er sich im Spiegel betrachtete, konnte Juan nicht entscheiden, wo sein Gesicht aufhörte und wo Kevin Nixons maskenbildnerische Arbeit begann. Er blickte auf die vergrößerten Fotos, die Kevin als Vorlage an den Spiegelrahmen geklebt hatte, und dann wieder auf sein Gesicht. Sie glichen sich aufs Haar. Die Perücke, die er trug, hatte genau die gleiche Farbe, und auch die Frisur war absolut identisch.
    »Kevin, du hast dich selbst übertroffen«, stellte Juan fest und zupfte den Papierkragen weg, den Kevin ihm um den Hals gelegt hatte, um das Frackhemd zu schonen, das er trug.
    »Dich aussehen zu lassen wie den arabischen Terroristen Ibn al-Asim, ist noch gar nichts. Wenn du mich gebeten hättest, dich zu einem ihrer Flittchen zu machen, dann hättest du sagen können, ich habe ein Wunder vollbracht.«
    »Sie sehen aus wie James Bond mit Wampe«, stellte Mike Trono auf der anderen Seite von Kevins unaufgeräumter Werkstatt fest.
    In seiner besten James-Bond-Imitation schoss Juan zurück: »Das Hausmeisterpersonal sollte höchstens zu hören, nicht aber zu sehen sein!«
    Mike und Jerry Pulaski trugen Uniformen, die jenen der Hausmeistertruppe des weltberühmten Casino de Monte Carlo perfekt entsprachen und deren Design während einer kurzen Nachmittagsmission beschafft worden war. Kevin und seine Leute horteten Hunderte von Uniformen, von der eines russischen Generals über die eines Verkehrspolizisten in Neu-Delhi bis hin zu dem Anzug eines Pariser Zoowärters. Daher hatten sie nur ein paar Minuten gebraucht, um einen handelsüblichen Overall wunschgemäß zu verändern.
    Mike und Jerry schleppten eine schwere Abfalltonne auf Rollen sowie einen rollenden Putzeimer und ein Plastikschild mit der Aufschrift ACHTUNG! bodenglätte!
    Der Chefsteward erschien in der Türöffnung, so stumm und unaufdringlich wie eh und je. Er trug eine frisch gestärkte weiße Schürze über seinem Anzug. Es gab eine ständige Debatte unter den Mitgliedern der Oregon-Mannschaft, ob er seine Schürze stets wechselte, ehe er die Pantry verließ, oder ob er sich ganz einfach niemals selbst bekleckerte. Letztere Möglichkeit wurde ganz eindeutig von den meisten favorisiert. Er hielt einen verschlossenen Plastikbehälter in den Händen, als sei er mit lebendigen Schlangen gefüllt, und sein Gesicht hatte einen finsteren Ausdruck.
    »Um Himmels willen, Maurice«,

Weitere Kostenlose Bücher