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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und Mark an den vorderen Konsolen sitzen, das Schiff lenken und seine Waffensysteme für den Verteidigungsfall vorbereiten. Im hinteren Teil des Operationszentrums sollte Max die Maschinenmonitore überwachen – wie eine Henne ihre Küken. Und auch Linda sollte dabei sein, bereit, überall dort helfend einzuspringen, wo sie gerade gebraucht wurde. Eddie und Linc schienen genauso zu empfinden. Sie hielten sich nur selten länger im Operationszentrum auf, aber da sich so viele ihrer Freunde in akuter Gefahr befanden, gab es im Augenblick keinen anderen Ort, wo sie lieber hätten sein wollen.
    »Nichts, Juan«, meldete Hali von seiner Station auf der Steuerbordseite des Hightech-Raums aus.
    Dies war das dritte Mal in Folge, dass sich Linda und Mark nicht wie vereinbart gemeldet hatten. Hali hatte sich mit der Schifffahrtslinie in Verbindung gesetzt und sich bestätigen lassen, dass die Verbindung zur
Golden Sky
nicht gestört sei. Er hatte sogar im Kommunikationszentrum des Schiffes angerufen und sich als Bruder eines Passagiers ausgegeben, um ihm mitzuteilen, dass einer ihrer Eltern im Sterben liege. Die hilfsbereite Telefonistin hatte ihm versprochen, die Nachricht an Kabine B123 – eine Nummer, die er willkürlich ausgewählt hatte – weiterzuleiten. Der Passagier hatte nicht zurückgerufen, was letztlich überhaupt nichts bewies, da der betreffende Passagier vielleicht seine Eltern längst verloren hatte und das Ganze für einen grausamen Scherz hielt. Juan hatte davon abgesehen, sein Glück noch einmal mit dem gleichen Vorwand zu versuchen, da die Telefonistin vielleicht misstrauisch geworden wäre.
    Obwohl die
Oregon
über ein schier unerschöpfliches Waffenarsenal und die besten seegängigen Kommunikationssysteme verfügte, blieb ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten – abzuwarten, bis sie sich in Reichweite der Insel Eos befanden. Und zu hoffen, dass sich irgendeine andere Möglichkeit von selbst ergab. Max hatte es immerhin geschafft, sich vor seinen Verfolgern lange genug zu verstecken, um eine Nachricht zu senden, und der schlachterprobte alte Kämpe hatte vielleicht auch noch den einen oder anderen Trick in petto. Juan müsste sich auf jeden Fall bereithalten, um zu helfen, wenn es für seinen Freund eng werden sollte.
    Dann war da aber eben noch die Situation mit Mark und Linda. Juan hatte keine Ahnung, was sich auf der
Golden Sky
abspielte. So wie er die Lage beurteilte, waren sie als blinde Passagiere entlarvt worden und auf einem Schiff gefangen, das Severance zweifellos längst mit seinem Virus präpariert hatte. Sie hatten bisher noch nicht in Erfahrung bringen können, was Max mit seinem Hinweis gemeint hatte, dass dieses Virus noch etwas Schlimmeres als den Tod seiner Opfer bewirkte. Aber das war nicht mehr so wichtig. Falls sie es nicht schafften, den Transmitter zu zerstören, gehörten zwei seiner besten Leute zu den Ersten, die diesem Virus ausgesetzt wären.
    Juan gab einen Befehl in seinen Computer ein. Auf dem Monitor verschwanden die vertickenden Sekunden der Digitaluhr. Der Countdown lief deprimierend schnell, und er wollte ihn einfach nicht mehr sehen. Die Minutenanzeige reichte völlig aus, ihn daran zu erinnern, dass die Zeit knapp wurde.

34
    »Das FBI hat unser Anwesen in Beverly Hills überfallen«, sagte Thom Severance, während er in Lydell Coopers unterirdisches Apartment stürmte. Seine Stimme drohte vor Panik schrill zu werden.
    Cooper hatte sich auf einem Sofa ausgeruht und richtete sich nun auf. »Sie haben was?«
    »Das FBI hat mein Haus, unser Hauptquartier, gestürmt. Es ist vor ein paar Minuten passiert. Meine Sekretärin hat mich über das Satellitentelefon benachrichtigt. Sie haben einen Durchsuchungsbeschluss für unsere sämtlichen Geschäftsunterlagen sowie die Mitgliederlisten. Außerdem haben sie einen Haftbefehl für Heidi und mich wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung. Gott sei Dank hält sich Heidi zur Zeit mit ihrer Schwester in unserer Jagdhütte in Big Bear auf, aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis sie sie finden. Was sollen wir tun? Sie sind uns auf der Spur, Lydell. Sie wissen alles.«
    »Beruhige dich! Sie wissen überhaupt nichts. Das FBI benutzt seine Gestapomethoden, um uns einzuschüchtern. Wenn sie über unseren Plan Bescheid wüssten, hätten sie jeden in Kalifornien verhaftet und sich mit den türkischen Behörden in Verbindung gesetzt, um sich auch diese Anlage hier vorzunehmen.«
    »Aber alles bricht zusammen. Ich fühle es.«

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