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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Severance ließ sich in einen Sessel sinken und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Reiß dich zusammen. Das alles ist doch gar nicht so schlimm.«
    »Du hast gut reden«, quengelte Severance wie ein trotziges Kind. »Du wirst ja nicht mit einem Haftbefehl gesucht. Du hältst dich sicher im Hintergrund, während ich abstürze.«
    »Verdammt noch mal, Thom. Hör mir zu. Das FBI hat keine Ahnung, was wir vorhaben. Sie haben vielleicht eine Vermutung, dass wir irgendetwas planen, aber sie wissen nicht was. Das Ganze ist eine – wie nennen sie es? – Schleppnetz-Aktion. Sie haben sich einen Durchsuchungsbeschluss für unsere Unterlagen besorgt, aber nur in der Hoffnung, irgendetwas Belastendes zu finden. Und wir wissen beide, dass es nichts Derartiges gibt.
    Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass unsere Bücher absolut sauber sind. Die Organisation der Responsivisten arbeitet ohne Profit, daher zahlen wir auch keine Steuern, trotzdem reichen wir unsere Jahresabschlüsse regelmäßig und pünktlich bei der IRS ein. Solange ihr beiden, du und Heidi, keine Dummheiten gemacht habt – wie zum Beispiel: für das Gehalt, das ihr euch bewilligt, keine Einkommenssteuer zu bezahlen – haben sie nichts in der Hand. Ihr habt doch eure Steuern bezahlt, oder?«
    »Natürlich haben wir das.«
    »Dann hör endlich auf, dir Sorgen zu machen. In dem Haus dürfte sich nichts befinden, was sie hierher führen könnte. Vielleicht kommen sie dahinter, dass wir auf den Philippinen einen Betrieb hatten, aber wir können dazu erklären, dass es sich um eine Beratungsstelle für Familienplanung gehandelt hat, die jedoch kaum frequentiert wurde, weshalb wir sie auch kurzerhand geschlossen haben. Die Filipinos sind vorwiegend katholisch, daher ist absolut nichts Ungewöhnliches daran.«
    »Aber der Zeitpunkt der Razzia, so dicht vor dem Termin, an dem wir das Virus freisetzen wollen?«
    »Reiner Zufall.«
    »Ich dachte, du glaubst nicht an Zufälle.«
    »Das tue ich auch nicht, aber in diesem Fall bin ich mir sicher, dass es doch einer ist. Das FBI weiß absolut nichts. Thom, vertrau mir.« Als Severance’ Miene sich dennoch nicht entspannte, fuhr Cooper fort: »Hör zu. Wir tun Folgendes: Du gibst eine Pressemitteilung heraus, in der du verlangst, dass die lächerlichen Anschuldigungen sofort fallen gelassen werden. Du verurteilst die Aktionen des FBI als schwere Verletzung deiner Bürgerrechte. Das Ganze sei reine Schikane, und du seiest bereits im Begriff, eine Zivilklage gegen das Justizministerium vorzubereiten. Du weißt, was ich meine. Der Hubschrauber, mit dem wir unser Personal transportieren, steht immer noch hier auf der Insel. Ich fliege damit nach Izmir, wo unser Düsenjet wartet. Sag Heidi, sie soll aus Kalifornien verschwinden. Ich erwarte sie und ihre Schwester in Phoenix und bringe sie her. Wir hatten zwar nicht geplant, früher in den Bunker umzuziehen als kurz bevor das Virus seine Wirkung entfaltet, aber diesen Zeitpunkt um ein paar Monate vorzuverlegen, ist auch kein Beinbruch. Danach, das garantiere ich dir, dürfte eine Anklage wegen angeblichen Betrugs gegen dich auf der Prioritätenliste der Regierung ziemlich weit unten rangieren.«
    »Was ist mit dem Senden des Signals?«
    »Das ist eine Ehre, die ich dir überlasse.« Cooper durchquerte den Raum, so dass er Severance eine verkrümmte Hand auf die Schulter legen konnte. »Alles wird gut gehen, Thom. Dein Mann, Kovac, wird auf der
Golden Sky
denjenigen, der Zach Raymond getötet hat, eliminieren, und in ein paar Stunden werden all unsere Teams mit dem Virus in Stellung sein. Wir sind hier. Das ist unser Moment. Lass ihn dir von so etwas wie einer lächerlichen Razzia nicht verderben, okay? Und bedenke, selbst wenn sie dein Haus mit allem, was darin ist, beschlagnahmen, darf unsere Bewegung ihren größten Erfolg feiern. Den können sie uns nicht wegnehmen, und sie werden uns ganz gewiss nicht aufhalten.«
    Severance blickte zu seinem Schwiegervater hoch. Es war manchmal höchst verwirrend, dieses Gesicht eines Mannes mittleren Alters zu betrachten und zu wissen, dass sein Besitzer bereits weit über achtzig Jahre alt war. Lydell war mehr als ein Schwiegervater gewesen. Er war ein Mentor und die treibende Kraft hinter Thoms Erfolg gewesen. Cooper war auf dem Höhepunkt seiner Karriere in der Versenkung verschwunden, so dass er das, was er geschaffen hatte, von außen schützen konnte. Er hatte seine eigene Identität aufgegeben, um sie bis zu diesem Punkt zu

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