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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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besorgt habe, sollte Ihnen als Beweis dafür reichen, was ich für Sie tun kann.«
    Butterfields Miene behielt ihren säuerlichen Ausdruck, doch er schien besänftigt zu sein. Er wandte sich an Eric. »Wann müssen wir diese Mission starten?«
    »Anhand der von NORAD übermittelten Daten habe ich ausgerechnet, dass wir morgen früh um genau acht Uhr vierzehn und einunddreißig Komma sechs Sekunden in Position sein müssen.«
    »Ich kann Ihnen den genauen Zeitpunkt nicht garantieren. Wir brauchen etwa eine Stunde, um hoch genug zu steigen, und weitere sechs Minuten für die Brennphase.«
    »Eine Minute mehr oder weniger dürfte keinen Unterschied machen«, meinte Eric, um seine Bedenken zu zerstreuen. »Mr. Butterfield, ich möchte Ihnen nur den Ernst der Lage bewusst machen. Millionen von Leben hängen von uns ab. Ich weiß, das klingt wie eine Zeile aus einem billigen Spionageroman, aber es entspricht der Wahrheit. Wenn wir versagen, droht der Erde und ihren Bewohnern eine unbeschreibliche Katastrophe.«
    Er öffnete seinen Laptop, um dem Flugzeugingenieur einige Aufnahmen von der
Golden Dawn
zu zeigen. Die Szenen sprachen für sich selbst, daher verzichtete Eric auf einen Kommentar. Als die Sequenz endete, sagte er: »Die meisten der Toten waren an der Entwicklung des Virus beteiligt. Die Leute, die hinter dieser Sache stecken, haben ihre eigenen Leute ermordet, um ihr Schweigen zu gewährleisten.«
    Butterfield sah vom Computer auf. Unter der Sonnenbräune war sein Gesicht aschfahl. »Ich bin dabei, mein Junge. Hundertprozentig.«
    »Danke, Sir.«
    »Sind Sie schon mal extremen Beschleunigungskräften ausgesetzt gewesen, mein Sohn?«, fragte Taggart.
    »Als ich in der Navy war, wurde ich von einem Flugzeugträger katapultiert. Das waren etwa drei oder dreieinhalb g.«
    »Wird Ihnen schnell übel?«
    »Deshalb bin ich hier und nicht mein Partner. Ich bin Mitglied der American Coaster Enthusiasts, kurz ACE. Meine Ferien verbringe ich mit Vorliebe auf den wildesten Achterbahnen. Dabei ist mir nicht ein einziges Mal schlecht geworden.«
    »Das reicht mir. Und dir, Rick?«
    »Von mir aus brauchen Sie keine Haftungsausschlussklauseln zu unterschreiben. Ich bürge für mein Flugzeug, solange Sie für Ihre Gesundheit bürgen.«
    »Meine Firma unterzieht uns jedes halbe Jahr einem gründlichen Gesundheits-Check. Bis auf meine Augen, wegen denen ich eine Brille tragen muss, ist bei mir alles im grünen Bereich.«
    »Na schön. Wir haben vor morgen früh noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen.« Butterfield schaute auf seine Rolex, die er an der Innenseite seines Handgelenks trug. »Mein Team müsste in ungefähr zwanzig Minuten hier sein. Sie sollten sich mitsamt Ihrer Ausrüstung zuerst auf eine Waage stellen, damit ich Gewicht und Trimmung ausrechnen kann, und dann, denke ich, sollten Sie bis zu Ihrem Flug in Ihrem Flugzeug bleiben. Ihre Piloten können im Hotel in der Stadt übernachten. Ich lasse sie von einem meiner Leute hinfahren.«
    »Das ist mir recht. Äh, Mr. Butterfield, ich habe eine Bitte.«
    »Und–?«
    »Ich würde mir gerne das Flugzeug ansehen.«
    Butterfield nickte und verließ das Büro mit Eric, Taggart und Overholt im Schlepptau. Neben dem verhüllten Flugzeug hing eine Fernbedienung an einer langen Schnur von der Decke des Hangars herab. Er drückte auf einen Knopf, und eine Winde begann die Plane hochzuziehen.
    Leuchtend weiß lackiert mit kleinen blauen Sternen, ähnelte das Trägerflugzeug mit dem Namen
Kanga
keiner anderen Maschine auf der ganzen Welt. Es hatte Tragflächen, die an die Schwingen einer Möwe erinnerten, ähnlich der berühmten Corsair aus dem Zweiten Weltkrieg, jedoch waren sie hoch am Rumpf angesetzt und nach unten abgewinkelt, so dass die Maschine auf einem hohen Fahrwerk ruhte. Sie verfügte über zwei Strahltriebwerke oberhalb eines einsitzigen Cockpits und hatte zwei Holme unter den Tragflächen, die sich zu einem doppelten deltaförmigen Schwanzleitwerk spannten.
    Stones Interesse galt dem, was unter dem großen Flugzeug hing. Die ’
Roo
war ein raketengetriebener Gleiter mit einer einzigen geraden Tragfläche, die nach oben angewinkelt werden konnte, um Auftrieb zu erzeugen, nachdem der Raketentreibstoff verbrannt worden war. Ausgelegt für Geschwindigkeiten oberhalb von zweitausend Meilen in der Stunde, war die ’
Roo
ein suborbitales Weltraumflugzeug. Es war nicht das erste privat finanzierte Flugzeug, hielt aber den Höhenrekord von hundertzwanzig Kilometern oder

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