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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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mich nicht erinnern, dass du noch vor ein paar Jahren die gleichen Probleme hattest.«
    »Es sind nicht die Jahre«, stöhnte Hanley. »Es ist der Kuchen.«
    Cabrillo setzte sich auf eine Bank und zog sich im Gegensatz zu den anderen einen Trockenanzug über seine Kleidung. »Linda, hast du schon die Vor-Checks durchgeführt?«
    »Wir sind startbereit.«
    »Und was ist mit dem Hängegerüst?«
    »Ist gesichert«, kam Max mit sichtlichem Stolz ihrer Antwort zuvor. Er hatte es konstruiert und seinen Zusammenbau in der Werkstatt der
Oregon
beaufsichtigt. Juan ließ sich von einem Ingenieur ein Kommunikationsheadset geben und rief das Operationszentrum. »Hali, hier ist Juan. Wie sieht es draußen aus?«
    »Das Radar zeigt die normale Prozession von Tankern während der Einfahrt in den Golf … und der Ausfahrt. Da sind auch noch ein Containerschiff, das vor etwa zwei Stunden ins Hauptdock von Bandar Abbas gelotst wurde, sowie eine Handvoll Feluken und Daus.«
    »Nichts von der Marinebasis?«
    »Dort ist alles ruhig. Ich habe sämtliche Frequenzen abgesucht, und außer dem üblichen Geplapper zwischen Schiffen auf See ist nicht viel los.«
    »Ich hoffe, du arbeitest an deinen Fremdsprachenfähigkeiten.« Es war ein ständiger Scherz zwischen den beiden. Hali Kasim war der Sohn libanesischer Eltern, konnte jedoch kein Wort Libanesisch oder Arabisch sprechen, eine von vier Sprachen, die Cabrillo fließend beherrschte.
    »Tut mir leid, Juan, aber diese Arbeit lasse ich lieber die Übersetzungsalgorithmen des Computers für mich erledigen.«
    »Eric, Murph – seid ihr einsatzbereit?«
    Wenn Cabrillo ein Team an Land schickte, gab es keine besseren Spezialisten für die Navigation des Schiffes und die Bedienung der Waffensysteme als Stone und Murphy.
    »Jawohl, Meister«, antworteten die beiden unisono. Murph fügte hinzu: »Du kannst es sehen, wir beide können sofort gehen, um drüben unseren Mann zu stehen.«
    Juan krümmte sich innerlich und stöhnte stumm. Murphs neuestes Hobby war Stegreifdichtung, auch Slam Poetry genannt, und obgleich ihm die Mannschaft ständig das Gegenteil bescheinigte, hielt er sich für einen wahren Meister dieser Straßenkunstrichtung. »Haltet euch für einen Kommunikationstest bereit, sobald wir im Nomad sitzen.«
    »Alles klar«, erwiderte Hali.
    Linc und Eddie rafften die wasserdichten Taschen und Säcke zusammen, die die Waffen und die übrige Ausrüstung enthielten, und kletterten damit auf das Mini-U-Boot. Sie verschwanden durch eine kleine Luke in seinem Rumpf. Max und Cabrillo folgten ihnen, wobei Juan dem dicken Stahlrumpf abergläubisch einen Klaps gab, ehe er in das Tauchboot einstieg. Die Fahrt zur Küste würde eine Stunde dauern, daher nahmen sie auf den Sitzen an den Flanken des Bootes Platz, anstatt die Hälfte des Teams in die zwei Personen fassende Tauchschleuse zu zwängen. Alle vier würden ihre Tauchausrüstung erst während der Fahrt zum Ufer anlegen.
    Linda Ross schlängelte sich an Juan und Max vorbei und nahm den Platz des Piloten ein. Das war ein niedriger Sessel, umgeben von Batterien von Schaltern, Skalen und Computermonitoren, deren gedämpftes Leuchten ihrem Gesicht einen gespenstisch grünen Schimmer verlieh.
    »Wie versteht ihr mich,
Oregon?«
, fragte sie, nachdem sie sich ihr Headset über das wuschelige Haar gestülpt hatte.
    »Hundert Prozent.« Ihr Kommunikationssystem benutzte eine 132-Bit-Verschlüsselung und wechselte jede Zehntelsekunde die Frequenz, so dass ein Abhören oder ein Entschlüsseln absolut unmöglich war.
    Die Männer im hinteren Teil des Tauchboots meldeten sich ebenfalls. Die Tauchhelme, die sie tragen würden, besaßen integrierte Ultraschall-Sender-Empfänger, die die Kommunikation zwischen ihnen, dem Nomad und der
Oregon
erlaubten.
    »Okay, ihr könnt das Tor öffnen«, befahl Linda.
    Die Beleuchtung im Moon Pool wurde gedämpft, damit unter Wasser nicht zu sehen war, wie die Kieltore aufschwangen. Der Mechanismus, der das Tauchboot absenkte, wurde eingeschaltet. Das Mini-U-Boot durchlief ein Ruck, und dann begann es würdevoll zu sinken. Das warme Golfwasser leckte an den Bullaugen, ehe der Auftrieb des Gefährts dafür sorgte, dass es im Wasser schwebte. Nun erst lösten sich die Halteklammern, und das Nomad war frei.
    Linda aktivierte die Ballastpumpen, sog langsam Wasser in die Tanks und bugsierte das Boot vorsichtig durch die Öffnung im Rumpf der
Oregon.
Obwohl sie dies schon einige Dutzend Mal gemacht hatte, waren ihre

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