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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gegensatz zu Bergman stellte Strong Befehle niemals in Frage. »Den Maschinenraum räumen und niemanden hineinlassen. Verstanden.«
    Kovac holte seine Pistole unter der Windjacke hervor. »Zieh los und such sechs bis sieben Frauen. Mir ist es egal, ob es Passagierinnen sind oder ob sie zum Personal gehören. Bring sie so schnell wie du kannst hierher. Außerdem geh in meine Kabine und hole unsere restlichen Waffen.« Ehe Bergman wieder um eine Begründung bat, fügte Kovac hinzu: »Thom Severance ist tot, der Plan ist gescheitert, und die Leute, die dafür verantwortlich sind, befinden sich auf diesem Frachter. Und jetzt geh!«
    »Ja, Sir.«
    Der Serbe verriegelte die Brückentür, ehe er einen Schalldämpfer auf den Lauf seiner Automatik schraubte und leidenschaftslos die beiden Matrosen und einen der Brückenoffiziere erschoss. Die eingehenden Berichte wurden durch die blökenden Nebelhörner übertönt, daher wusste der zweite Offizier nicht, was gerade geschah, bis er die Laufbrücke verließ und die Leichen sah. Er hatte gerade noch Zeit, Kovac anzusehen, ehe zwei dunkelrote Flecken auf seinem gestärkten weißen Uniformhemd erschienen. Sein Mund bewegte sich stumm einige Sekunden lang, ehe er an der Wand zusammenbrach und zu Boden sackte.
    Da er damit rechnete, dass die Schiffsleitung des Frachters eine Leine zum Kreuzfahrtschiff hinüberwerfen würde, trat Kovac an die Kontrollen. Dort befanden sich ein Wählrad, um von den Maschinen des Schiffes ein höheres oder niedrigeres Tempo zu fordern, und ein einfacher Joystick zum Bedienen des Steuerruders. Ein derart großes Schiff zu manövrieren war so einfach wie das Lenken eines Angelboots.
    Er schob den Geschwindigkeitsregler auf Maximum und lenkte das Schiff von dem verrosteten Frachter weg. Die
Golden Sky
war erst ein paar Jahre alt, und obwohl bei ihrem Bau eher auf Luxus als auf Geschwindigkeit Wert gelegt worden war, vertraute er darauf, dass er mit ihr den Frachter weit hinter sich lassen könnte.
    Sie begannen auseinanderzudriften, wobei er den Frachter an Tempo leicht übertraf, aber nur für wenige Sekunden. Der Frachter legte ebenfalls an Geschwindigkeit zu und imitierte seinen Schwenk. Kovac ärgerte sich, dass das Schiff, das aussah, als würde es sich jeden Moment in einen einzigen Haufen Rost verwandeln, so schnell manövrieren konnte. Er überprüfte die Geschwindigkeitskontrolle und stellte fest, dass wenn er den Wahlhebel hochzog, er eine Einstellung mit der Bezeichnung EMERGENCY power erreichte.
    Also wählte er diese Einstellung und schaute zu, wie sich ihre Geschwindigkeit steigerte. Als er hinausblickte, sah er, wie der Frachter allmählich zurückfiel. Kovac gab einen kehligen Laut der Zufriedenheit von sich. Es würde eine oder zwei Stunden dauern, um genügend Distanz zwischen die beiden Schiffe zu legen, damit er anhalten und ein Rettungsboot zu Wasser lassen konnte. Aber das war nicht so schlimm.
    Als ob der Frachter mit ihm spielte, beschleunigte das Handelsschiff jedoch wieder und ging auf eine Position, nicht mehr als zehn Meter von der
Golden Sky
entfernt. Ein kurzer Blick auf den Geschwindigkeitsmesser verriet, dass das Kreuzfahrtschiff mit sechsunddreißig Knoten durch die See stampfte. Diese Geschwindigkeit konnte der Frachter unmöglich schaffen, geschweige denn über einen längeren Zeitraum beibehalten.
    Kovacs Frust verwandelte sich schon bald in Wut. Aus dem Korridor hinter der Kommandobrücke drang der Lärm von Maschinenpistolenfeuer, gefolgt von einem Chor schriller Schreie. Er rannte zum einzigen Eingang des Steuerhauses und legte den Riegel um, während er die Pistole im Anschlag hielt. Der Kapitän des Schiffes lag in einer größer werdenden Pfütze Blut auf dem Teppichboden, und vier andere Offiziere drängten sich im Laufgang zusammen. Sie mussten versucht haben, Bergman zu überrumpeln, als er zurückkam. Hinter ihnen hatte sein Assistent sieben Frauen aufgereiht, die entsetzt auf das Geschehen starrten.
    »Rein! Sofort!«, schnaubte Kovac und gab den Frauen mit seiner Waffe ein Zeichen, die Brücke zu betreten.
    Sie gehorchten und kamen unter Bergmans wachsamem Blick herein. Tränen strömten über ihre Wangen.
    »Unterlassen Sie das auf der Stelle«, verlangte der dienstälteste Offizier.
    Kovac schoss ihm ins Gesicht und schloss die schwere Stahltür der Kommandobrücke.
    Er packte eine der Frauen, eine dunkelhaarige Schönheit, in der er eine Kellnerin aus dem Speisesaal erkannte, und eilte zum Steuerruder

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