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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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als die Scheidungsvereinbarungen von ihm verlangten. Ihre Tochter hatte sich zu einer klugen, ehrgeizigen Frau entwickelt, doch ihr Sohn, Kyle, gehörte zu den Menschen, die meinten, dass ihnen das Leben einiges schulde, und wies, egal, wie man sich ihm auch näherte, sämtliche Angebote, ihm bei der Suche nach seinem Lebensweg behilflich zu sein, immer strikt zurück.
    Juan wusste, dass Max alles in seinen Kräften Stehende tun würde, um dem Jungen zu helfen, und er hatte eine Vermutung, weshalb sein stellvertretender Kommandeur mit seinem Problem nicht gleich zu ihm gekommen war. Hätte er es getan, so würde Juan ihm sofort die Dienste der Corporation angeboten haben, den Jungen zu retten. Um einen solchen Gefallen aber würde Max niemals bitten. »Mein Gott, kann dieser Kerl stur sein.«
    »Das Gleiche hat er über dich gesagt«, erwiderte Hux. »Er hatte noch nicht einmal entfernt in Erwägung gezogen, sich mit dieser Geschichte an dich zu wenden, weil er sicher war, dass du von ihm verlangen würdest, deine Hilfe anzunehmen. Er machte mir aber unmissverständlich klar, dass dies allein sein Problem sei, nicht das der Corporation, und dass er es alleine lösen würde.«
    Cabrillo hätte nichts anderes erwartet, aber das bedeutete noch nicht, dass er von Hanleys Eigensinn nicht enttäuscht war. »Was hat er vor?«
    »Sobald wir den Torpedo übergeben haben, will er dich bitten, die
Oregon
nach Karatschi umzuleiten. Es ist die nächste Stadt mit einem internationalen Flughafen, von wo aus er nach Los Angeles fliegen kann. Was danach geschehen soll, wusste er noch nicht genau.«
    Juan schaute auf die Uhr. In zwei Stunden sollten sie den Rendezvouspunkt erreichen. Nach der Übergabe könnten sie innerhalb von zwanzig Stunden in Karatschi einlaufen. Der Gulfstream Jet der Corporation befand sich zur Zeit in Monaco, wo er für ihre nächste Mission vorbereitet wurde. Obwohl er die Maschine rechtzeitig in die größte Stadt Pakistans holen könnte, glaubte er, dass ein normaler Passagierflug doch die schnellere Reisemöglichkeit wäre. Es hieße, dass Waffen und andere technische Geräte, die die Sicherheitschecks in den Flughäfen nicht überstehen würden, zurückgelassen werden müssten. Aber er unterhielt genügend Kontakte in Los Angeles, um schnell zu beschaffen, was sie brauchten. Daher machte er sich deswegen keine großen Sorgen.
    Er legte sich im Geiste eine Liste von Fragen zurecht, würde aber damit warten, bis er sich mit Max persönlich unterhielt.
    Der Computer des Schiffes ließ die Beleuchtung im Swimmingpoolbereich zwei Mal aus- und angehen. Juan hatte ihn darauf programmiert, ihn darauf aufmerksam zu machen, wenn das Rendezvous bevorstand und er sein Schwimmtraining abbrechen musste. Er zog sich einen Frotteebademantel über und schlüpfte in ein Paar Badelatschen. Hux begleitete ihn, als er den Raum mit dem Swimmingpool verließ. Er achtete darauf, das wasserdichte Schott fest zu verriegeln. »Ich rede heute mit ihm und mach ihm klar, dass er mit seinen Absichten vollkommen auf dem Holzweg ist«, sagte er.
    »Deshalb habe ich dir davon erzählt. Max kann es allein nicht schaffen.« Es war nicht zu übersehen, dass Julia erleichtert war, und es konnte auch kein Zweifel bestehen, dass Juan seinem besten Freund helfen würde.
    »Danke, Hux. Eines Tages wird Max’ Sturheit ihn noch in Teufels Küche bringen, aber nicht dieses Mal.«
    Anderthalb Stunden später kam ein frisch geduschter Juan Cabrillo ins Operationszentrum geschlendert. Stone und Murphy besetzten ihre Plätze am Ruder und an den Waffenkontrollen. Hali kümmerte sich um die Kommunikation, während Linda Ross das Sonar überwachte. Anders als während ihrer Flucht aus Bandar Abbas herrschte im Raum nun eine entspannte Atmosphäre. Den übrig gebliebenen Torpedo von der
Oregon
umzuladen, wäre ein relativ einfacher Job. Als Max ein paar Minuten später hereinkam, schien sich die Atmosphäre um einige Grad abzukühlen. Er ging direkt zur Maschinenkonsole und sagte kein Wort.
    Juan verließ seinen Sessel und trat zu ihm hinüber.
    »Ich will nichts hören«, sagte Hanley, ohne von seinem Computermonitor hochzuschauen.
    »Wir nehmen Kurs auf Pakistan, sobald unser Job erledigt ist. Ich lasse von jemandem Flugtickets für uns besorgen. Morgen früh setzen wir uns dann beide zusammen und überlegen die nächsten Schritte.« Max schaute zu Cabrillo hoch und wollte schon protestieren, aber Juan hob Einhalt gebietend eine Hand. »Unser nächster

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