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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Monaco.« Das kam von Mark Murphy. Seiner Stimme war anzuhören, dass er sich auf ein paar Wochen in dem reichen Fürstentum an der Riviera freute. Maurice hatte Juan verraten, dass Murph sich im Zauberladen sogar einen Smoking bestellt hatte, um im berühmten Kasino von Monaco James Bond zu spielen.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Juan, »du kommst schon noch hin. Max und ich haben andere Pläne.«
    Hali Kasims Stimme drang aus dem Walkie-Talkie. »Radarkontakt, Juan. Ist soeben auf dem Schirm aufgetaucht. Entfernung etwa hundert Meilen, Kurs Ost.«
    »Verfolge das Signal und halte mich auf dem Laufenden.« Juan legte die zu einem Schalltrichter geformten Hände an den Mund, um dem Kapitän der
Tallahassee
Bescheid zu sagen, während sich die
Oregon
stetig von dem U-Boot entfernte. »Wir haben soeben einen Blip auf dem Radar reinbekommen. Er befindet sich östlich von uns, die Entfernung ist ziemlich groß, aber vielleicht wollen Sie lieber schnell verschwinden.«
    »Roger und danke.« Der Kapitän winkte. »Wir haben das Schiff auf der Herfahrt schon gesehen. Die Signale des Passivsonars ließen auf ein treibendes Wrack schließen, und wir bekamen über unsere Sensoren nichts weiter herein, keine Radarstrahlung und keinerlei Funksignale. Noch nicht einmal einen automatischen Notruf. Natürlich konnten wir das nicht näher überprüfen, aber Sie wollen vielleicht nachschauen. Wenn es ein Wrack ist, wartet unter Umständen eine stolze Bergungsprämie.«
    »Das wäre zu überlegen«, sagte Juan mit aufkeimendem Interesse. Er könnte eine Prisenmannschaft auf dem Schiff zurücklassen, um es nach Karatschi zu bringen, während die
Oregon
vorausfuhr. »Irgendeine Idee, wie groß der Kahn ist?«
    »Dem Klang der Wellen nach, die gegen seinen Rumpf schlagen, schätzt mein Sonarspezialist, dass es etwa so groß wie Ihr Schiff sein müsste, an die hundertachtzig Meter oder so.«
    »Danke für den Tipp, Captain. Ich denke, das schauen wir uns mal an.«
    »Viel Glück,
Oregon.
« Danach verschwand der letzte Mann im Niedergang des Kommandoturms.
    Sekunden später schäumte das Wasser im Bereich der Ballasttanks auf, als Meerwasser hereinströmte und die darin enthaltene Luft hinausdrückte. Die See begann am Heck zu kochen, als der Reaktor die einzelne siebenflügelige Schraube in Gang setzte. Die Schwanzflossen verschwanden unter der ruhigen Meeresoberfläche, und eine Welle spülte über den Bug des U-Boots. Es sank schnell, verschwand in seinem heimischen Element und ließ nur eine minimale Turbulenz zurück, die sich bald beruhigte, so dass man meinen konnte, das Kriegsschiff habe nie existiert.
    »Eine ziemlich beschissene Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.« Max’ Miene verfinsterte sich. Er litt zwar nicht unter Klaustrophobie, aber trotzdem hatte Hanley für enge Räume nicht viel übrig.
    »Linc ist in seinen Tagen bei den SEALS einige Einsätze auf U-Booten mitgefahren. Er meint, sie seien gemütlicher als einige Hotels, in denen er gewohnt hat.«
    »Linc ist auch anspruchslos. Ich habe die Läden gesehen, die er bevorzugt. Man kann sich dort stundenweise einmieten und muss für frische Bettwäsche extra bezahlen.«
    Wind kam auf, als die
Oregon
mit zunehmender Fahrt nach Osten fuhr. In ein paar Minuten würde sie der magnetohydrodynamische Antrieb derart beschleunigen, dass man sich wie in einem ausgewachsenen Hurrikan vorkam, wenn man sich auf dem Deck aufhielt. Die Deckmannschaft hatte den Ladebaum gesichert, und der Rollwagen war in den Torpedoraum zurückgebracht worden.
    »Was meinst du dazu, Max?«
    »Was soll ich wozu meinen?«
    »Zu dem Wrack da draußen. Halten wir an und werfen einen schnellen Blick darauf, oder sehen wir zu, dass wir nach Karatschi kommen?«
    Max zog Cabrillo in den Schutz einer Treppe, wo er seine Pfeife anzünden konnte. »Kyle wird seit vorgestern vermisst. Meine Ex glaubt, sie weiß, bei wem er ist – bei irgendeiner Gruppe von Freunden, für die sie nicht viel übrig hat. Was mich zu der Überlegung bringt, dass das Ganze vielleicht gar nicht so ernst ist, wie sie meint. Wir brauchen mindestens vierundzwanzig Stunden, um nach L. A. zu kommen, sobald wir in Pakistan angelegt haben, daher macht eine Stunde zusätzlich – um ein Geisterschiff zu inspizieren – eigentlich nichts mehr aus.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Juan und blinzelte heftig, weil ihm gerade heiße Asche aus Max’ Pfeife ins Gesicht geweht wurde.
    »Tut mir leid.« Max legte eine Hand schützend um

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