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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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durchschnittliches amerikanisches Einfamilienhaus. Die unterirdische Garage bot Platz für zwanzig Autos. Zwei mehrere Millionen teure Grundstücke waren gekauft und eingeebnet worden, damit die neuen Eigentümer dort auch über das verfügen konnten, was sie sich wünschten, und Bautrupps hatten drei Jahre lang rund um die Uhr gearbeitet, um das mit einer Mauer umgebene Anwesen fertig zu stellen. In einer Stadt, die an schamlose Demonstrationen von Reichtum gewöhnt war, rief das Anwesen befremdliches Kopfschütteln hervor, als es zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
    Die Eigentümer waren Thomas und Heidi Severance. Sie waren keine Schauspieler und auch keine Moguln in der Filmindustrie, allerdings hatte Thom Severance ein paar Jahre als Manager für ein Filmstudio gearbeitet. Sie waren die Verwalter und Hüter des Nachlasses jenes verstorbenen Dr. Lydell Cooper, des Gründers des Responsivismus, und standen nun einer ständig im Wachstum begriffenen Institution vor. Das Geld, um das Haus zu erbauen, das gleichzeitig als kalifornische Zentrale der Vereinigung fungierte, war von Spendern auf der ganzen Welt gekommen. Jedoch hatte man den Löwenanteil unter der Elite Hollywoods eingesammelt, die sich immer zahlreicher zum Responsivismus bekannte.
    Thom Severance hatte zu den Ersten gehört, die die Brillanz von Dr. Coopers revolutionärem Werk,
Wir vermehren uns zu Tode,
erkannt hatte und den Autor aufsuchte, um ihm zu helfen, seine Botschaft zu verbreiten. Da war es ganz natürlich, dass Thom in Coopers Tochter, Heidi, eine Verwandte im Geiste fand. Sie heirateten bereits zwei Monate, nachdem sie sich kennengelernt hatten, und es war ihre unbändige Energie, die den Responsivismus zu jenem weltweit einzigartigen Phänomen hatte heranwachsen lassen, als das man ihn heute betrachten kann. So wie Cooper es ausdrücklich gewünscht hatte, übernahmen sie nach seinem Tod die Führung und setzten seine Arbeit fort. Ihr Charisma hatte vor allem Interessenten aus der Unterhaltungsindustrie angezogen, und als die Oskar-Preisträgerin Donna Sky der Welt verkündet hatte, sie praktiziere den Responsivismus schon seit einigen Jahren, explodierte die Popularität dieser Gruppierung geradezu.
    Thom Severance war einen Meter achtzig groß, und seine chirurgisch perfektionierten Gesichtszüge verliehen ihm eine Ehrfurcht gebietende Aura. Er war dreiundfünfzig Jahre alt, doch sein hellbraunes Haar schien noch in voller Pracht erhalten, und seine Augen hatten nichts von ihrem unwiderstehlichen Reiz verloren. Das hellbeige Leinenjackett, das er trug, war für seine Figur ein wenig zu groß geschnitten, doch anstatt von seinem durchtrainierten Körper abzulenken, ließ ihn der weite Schnitt noch muskulöser erscheinen. Wenn er lachte – was er sehr häufig tat –, kontrastierten seine blendend weißen Zähne mit der Sonnenbräune, auf deren Erhalt er stets und sorgfältig bedacht war.
    Heidi stand ihm zur Seite. Sie war zwar nur zwei Jahre jünger als Thom, sah jedoch aus, als sei sie höchstens Ende dreißig. Sie war das klassische, sprichwörtliche California Girl mit perfekt getöntem blondem Haar, strahlend blauen Augen und der Figur einer Profisportlerin. Ihr Hals war ihr wertvollstes Gut, lang und elegant geschwungen, und sie verstand es, ihn zu nutzen, indem sie stets ausgeschnittene Tops und Halsketten mit makellosen Diamanten trug.
    Jeder für sich betrachtet, waren Thom und Heidi ausgesprochen attraktive Leute. Zusammen bildeten sie ein derart auffälliges und fesselndes Paar, dass es kaum verwunderte, dass sie stets im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses standen. Und vor allem hier, bei einem Fest der Responsivisten, das veranstaltet wurde, um die offizielle Eröffnung der neuen Zentrale zu feiern.
    »Herzlichen Glückwunsch, Thom«, sagte ein bekannter Regisseur, schlängelte sich heran und küsste Heidis glänzende Wange mit selbstverständlicher Vertrautheit. »Dir auch, Heids. Ihr solltet beide stolz auf euch sein. Ich weiß, dass Dr. Cooper es wäre.« Er sprach den Namen voller Ehrfurcht aus. »Für zukünftige Generationen wird dieses Zentrum der Ort sein, von dem aus die drohende Flut der Überbevölkerung endlich zurückgedrängt wurde.«
    »Es wird ein Hoffnungsstrahl für die Welt sein«, erwiderte Heidi Severance. »Wie uns mein Vater erklärte, wird der Beginn unseres Kampfes die schwierigste Phase sein. Aber wenn sich die Botschaft erst verbreitet und die Menschen erkennen, was auf dem

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