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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Haftmine deponiert war, um eine Lücke ins Mauerwerk zu sprengen. Linda Ross hatte sich nahe genug postiert, um den Alarm zu hören, und würde George Adams über Funk anweisen, mit dem Robinson herüberzukommen, um ihre Beute schnellstens auszufliegen. Er würde direkt auf der Straße landen und hätte das Team an Bord, ehe einer der Wächter überhaupt begriff, was geschehen war.
    Eine Tür neben Juan wurde aufgestoßen, und ein verschlafener Mann in Pyjamahose trat in den Korridor hinaus. Cabrillo rammte dem Mann den Ellbogen unters Kinn und schleuderte ihn auf den Boden, wo er wie eine schlaffe Puppe liegen blieb. Vor ihnen schob ein anderer Mann den Kopf aus seinem Schlafraum. Selbst mit dem bewusstlosen Kyle Hanley auf seiner Schulter wich Linc zur Seite aus und verpasste dem Responsivisten einen Schwinger. Der Kopf des Mannes knallte gegen den stählernen Türrahmen, und während Juan an ihm vorbeirannte, verdrehten sich seine Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Er kippte wie ein gefällter Baum nach hinten.
    Eddie hielt instinktiv inne, als sie die äußere Tür erreichten. Juan schaute abermals auf sein Ärmeldisplay, aber Linda korrespondierte im Augenblick offenbar mit Adams, denn die Kamera der kreisenden Drohne zeigte lediglich das Meer nördlich von ihnen. Er konnte ihre mädchenhafte Stimme in seinem Ohrhörer ausmachen, aber der Alarm war zu laut, um ihre Worte verstehen zu können. Alles, was er mitbekam, war ihr drängender Tonfall.
    Er fackelte nicht lange und öffnete die Tür. Dabei hielt er die Glock im Anschlag. Abgesehen von dem Alarm, der durch das ganze Lager hallte, sah alles so ruhig aus wie zuvor. Nirgendwo waren rennende Wächter oder irgendeine andere Bewegung zu sehen. Es schien, als wären noch nicht einmal zusätzliche Lampen aufgeflammt.
    Befreit von dem Lärminferno der Alarmglocke im Schlafhaus, presste Juan die Hände auf die Ohren, um verstehen zu können, was Linda rief.
    »– schnellstens ab. Wachen auf der anderen Seite. Gomez kommt runter. Beeilt euch.«
    Er fingerte an seiner Nachtsichtbrille herum, als ein Trio von Männern in grauen Uniformen um die Ecke eines Gebäudes in der Nähe auftauchte. Juan brauchte einen Sekundenbruchteil zu lange, um zu erkennen, dass sie bewaffnet waren. Einer von ihnen eröffnete mit einer Maschinenpistole sofort das Feuer und deckte sie mit einem Kugelregen ein, der den Verputz durch die Luft wirbelte, als die Projektile ins Schlafhaus einschlugen. Cabrillo warf sich auf den Bauch und feuerte. Er zielte genau und traf den Wächter voll, doch anstatt zu Boden zu gehen, stolperte der Mann nur ein paar Schritte rückwärts.
    »Nichts wie rein!«, rief er seinem Team zu, kroch zurück in den Korridor und schloss die Tür mit einem Fußtritt. Er brüllte, um über dem Lärm der Alarmglocke verstanden zu werden. »Sie haben Maschinenpistolen und Kevlarwesten. Unsere Plastikmunition kann sie noch nicht mal bremsen.«
    »Das ist, als ginge man mit einem Messer in eine Schießerei«, antwortete Eddie.
    Eine weitere Maschinenpistolensalve hämmerte in die Gebäudewand und schien den gesamten Bau zu erschüttern.
    Linc rammte einen Stuhl unter den Türknauf, damit die Tür von außen nicht geöffnet werden konnte. Dann griff er nach oben und riss den Trichterlautsprecher aus seiner Halterung, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ich würde eher sagen, dass wir mit einer Luftpistole in einem Artillerieduell mitmischen.«

14
    Cabrillo brauchte nur eine Sekunde, um einen Plan zu entwickeln. »In Kyles Zimmer gibt es ein Fenster. Die Rückseite dieses Gebäudes scheint der Umfassungsmauer viel näher zu liegen.«
    Er führte sie durch den Korridor zurück und zeigte jedem, der aus seinem Zimmer schaute, seine Pistole. Der Anblick der Waffe reichte völlig aus, sie davon zu überzeugen, dass es für sie besser war, in ihren Zimmern zu bleiben. Kyles Zimmergenosse setzte trotz des Durcheinanders seinen Betäubungsschlaf fort. Juan eilte durch das Zimmer und feuerte mehrere Schüsse auf das große Panoramafenster am Ende des Zimmers ab. Die Plastikprojektile schlugen heftig genug ein, um die Scheibe zu lockern, ehe er sich mit seinem ganzen Körper dagegenwarf. Ein Scherbenregen ergoss sich auf ihn, während er sich über den verdorrten Rasen rollte. Dann spürte er ein paar kleine Schnitte in seinen Händen und seinem Nacken.
    Da mittlerweile in mehreren Schlafzimmern Licht brannte, hatte er einen ungehinderten Blick auf die aus Zementblöcken

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