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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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errichtete Mauer in fünfzehn Metern Entfernung. Die Wachen konzentrierten ihr Feuer weiterhin auf den Hauseingang und mussten erst noch das Gebäude umrunden. Glas knirschte hinter ihm, als Murph, Linc und Eddie durch das zerschmetterte Fenster stiegen.
    Juans Aktion hatte ihnen bestenfalls ein paar Sekunden Zeit verschafft.
    Die Sprengladungen, die Eddie gelegt hatte, befanden sich etwa in der Mitte der Umfassungsmauer, wobei die Stelle allein wegen der Position der Kameras und nicht wegen ihrer taktischen Lage ausgesucht worden war. Um dorthin zu gelangen, müssten sie etwa hundert Meter freies Gelände überqueren, ein ideales Schussfeld für die Wachen des Responsivisten-Lagers.
    »Linda, gib mir einen kurzen Lagebericht.« Cabrillo brauchte einen detaillierteren Überblick, als ihm das kleine e-Papier-Display in seinem Ärmel liefern konnte.
    »Warst du das, der gerade durch ein Fenster geflogen ist?«
    »Ja. Wie ist die Lage?«
    »Drei Wächter befinden sich in der Nähe des Eingangs zum Schlafhaus, und ein weiteres Dutzend hat sich über das Gelände verteilt. Alle sind schwer bewaffnet, und zwei sitzen auf Quads. George ist unterwegs. Du müsstest den Chopper eigentlich längst hören.«
    In diesem Moment drang das Rotorgeräusch des Robinson durch die Abendluft an Juans Ohren. »Sag Max, er soll sich ebenfalls in Bewegung setzen. Es könnte sein, dass wir zu Plan C wechseln müssen.«
    »Juan. Ich bin im Netz«, meldete sich Max Hanley per Funk. »Wir sind in diesem Augenblick unterwegs. Habt ihr Kyle?«
    »Haben wir. Im Augenblick geht es ihm gut, aber wir müssen schnellstens weg von hier.«
    »Keine Sorge, die Kavallerie ist im Anmarsch.«
    »Das haben sie auch bei Little Bighorn gesagt, als Custer erschien, und du weißt ja, wie das endete.«
    Der Lärm des herannahenden Helikopters steigerte sich zu einem Crescendo, und kurz bevor der Hubschrauber über die Mauer donnerte, nickte Juan Eddie zu. Sie brauchten sich nicht abzusprechen. Da Plan A gescheitert war, schalteten sie nahtlos auf Plan B um. Eddie hielt den Sprengzünder in den Händen. Er wartete einen Moment, während sich ein Wächter auf einem geländegängigen Quad der Bombe näherte, und dann löste er ihn lässig aus.
    Ein Abschnitt der Mauer explodierte in einer Wolke lodernder Flammen und weißen Staubs. Der Wächter wurde von seinem Fahrzeug gefegt und flog sechs, sieben Meter durch die Luft, ehe er auf dem Erdboden landete und noch ein paar Meter weiterrollte. Das ATV war auf die Seite gekippt, während sich seine Ballonreifen nutzlos drehten. Zementbrocken regneten wie Hagel auf das Lager herab, während der Pilz aus Staub und Flammen in den Himmel stieg.
    Das Team lief um sein Leben. Dabei hielt Linc – trotz Kyle Hanley auf seiner Schulter – das Tempo locker mit. Als sie die Ecke des Gebäudes erreichten, wagte Juan einen vorsichtigen Blick. Einer der Wächter, die als Erste das Feuer eröffnet hatten, lag auf dem Boden, das Gesicht blutig von einer Kopfwunde, die von einem Zementtrümmerteil verursacht worden sein musste. Er wurde gerade von einem anderen Wächter versorgt, während der dritte versuchte, die Tür aufzubrechen.
    Indem er sorgfältig zielte, verschoss Juan die restlichen vier Patronen seiner Glock. Da er wusste, dass die Oberkörper für die Plastikprojektile unverwundbar waren, er jedoch Hemmungen hatte, die Wächter zu töten, feuerte er zwei niedrig gezielte Schüsse auf jeden Mann ab. Die beiden Kugeln würden sie nicht gerade entmannen, aber für einige Wochen wären ihre edelsten Körperteile geschwollen. Sie sackten schreiend in die Knie und griffen sich in hilfloser Qual zwischen die Beine.
    »Arme Säcke«, sagte Juan und erleichterte sie um ihre Waffen. Sie hatten Mini-Uzis bei sich, die auf kurze Distanz Hervorragendes leisteten, aber bei größeren Entfernungen so gut wie nutzlos waren. Eine warf er Eddie zu und die andere Linc, der mit einem bewusstlosen Mann auf seiner Schulter ein besserer Schütze war als Murph in einem Schießstand mit aufgelegter und fixierter Waffe.
    Der schwarze Robinson R44 dröhnte plötzlich über sie hinweg und flog dabei so niedrig, dass der Rotorwind beinahe die Ziegel von den Dächern blies. George Adams drehte über dem Lager eine Pirouette und bediente sich des Rotorwindes, um einen Sandsturm zu entfesseln. Der Kreisel aus Sand diente einerseits dazu, Juan und den anderen Deckung zu gewähren, und andererseits, die Wachen von ihnen fern zu halten.
    Bei dem

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