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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ohrenbetäubenden Pulsieren der peitschenden Rotorblätter und dem Chaos ringsum konnte niemand sagen, woher dieses neuerliche Gewehrfeuer kam. Ein Gewimmel weißer Spinnennetze erschien plötzlich in den Windschutzscheiben des Piloten und des Kopiloten. Glühende Metalltrümmer lösten sich von der Außenhaut des Fliegers, als sich Kugeln in seinen Rumpf bohrten. George ließ den Chopper wie einen Preisboxer im Ring hin und her tänzeln, aber der Strom von Leuchtspurgeschossen riss nicht ab und schlug weiter ein, bis eine Rauchwolke aus dem Motorgehäuse quoll.
    Hektisch wechselte Juan die Frequenz seines Funkgeräts und brüllte: »Verschwinde von hier, George. Hau ab! Das ist ein Befehl!«
    »Ich bin dann mal weg, tut mir leid«, meinte Adams. Damit wendete der Hubschrauber wie eine Libelle und schwebte über die Mauer davon, eine Rauchspur hinter sich herziehend, die schwärzer war als die Nacht.
    »Was nun?«, wollte Murph von Juan wissen.
    Fünfundsiebzig Meter freies Gelände erstreckten sich vor ihnen, und die Responsivisten waren bereits auf den Beinen und im Begriff, sich zu organisieren. Das Team der Corporation hatte in einem flachen Drainagekanal Deckung gefunden, aber lange würden sie sich dort nicht halten können. Die Wachen stellten bereits Suchtrupps zusammen, und ihre Taschenlampen zerschnitten die Dunkelheit.
    »Wo bist du, Linda?«, fragte Cabrillo.
    »Direkt außerhalb der Mauer und nicht weit von dort entfernt, wo ihr eine Lücke hineingesprengt habt. Könnt ihr zu mir rauskommen?«
    »Negativ. Zu viele Wachen und nicht genug Deckung. Ich könnte darauf schwören, dass dieses Lager eher einer Kaserne ähnelt als einem Ferienheim für Spinner.«
    »Dann, glaube ich, wird es Zeit für eine Ablenkungsaktion.«
    »Hoffentlich klappt das.«
    Über Funk konnte er hören, wie ein Motor beschleunigte, aber Linda gab keine Antwort.
    Dreißig Sekunden später wurde das Haupttor des Anwesens aus seinen Angeln gerissen, und das Heck des Vans, den sie gemietet hatten, brach hindurch. Seine Stoßstange war verbogen. Das Dutzend oder mehr Wachen, die das Gelände sicherten, drehten sich wie ein Mann um. Einige begannen auf diese neueste Gefahrenstelle zuzurennen und bemerkten die Schatten nicht, die aus einem abgedeckten Abzugskanal kletterten und auf die Lücke in der Mauer zurannten.
    Maschinengewehre eröffneten das Feuer auf Lindas Van, und vierzig Einschusslöcher klafften in seiner Karosserie, ehe sie den Rückwärtsgang einlegen und losfahren konnte. Die Reifen schleuderten Geröll und Sand hoch, ehe sie griffen, und dann zog sie sich aus dem nachlassenden Geschosshagel zurück.
    Während sie zur Mauer rannten, meldete sich Juan bei Linc und Eddie. »Holt eure Magazine raus und gebt sie mir.«
    Sie stellten seine Bitte nicht in Frage und reichten ihm die Magazine wie Staffelläufer, die einander den Stab übergeben. »Weiter geht es also mit Plan C, und wir sehen uns in Kürze.«
    »Wo willst du hin?«, keuchte Mark kurzatmig.
    Cabrillo dachte, dass sie wirklich dafür sorgen mussten, dass Murph mal den Fitnessraum des Schiffes aufsuchte. »Sie haben einen von Lindas Reifen erwischt. Vor dem Hauptgebäude stehen ein paar Jeeps. Sie werden uns schnappen, ehe wir auch nur einen Kilometer zurückgelegt haben. Ich werde sie aber aufhalten, damit ihr es bis zur Brücke schafft.«
    »Das sollte eigentlich mein Job sein«, protestierte Eddie.
    »Negativ. Du bist jetzt für Max’ Sohn verantwortlich. Viel Glück.«
    Juan entfernte sich von dem qualmenden Trümmerhaufen, der mal die Mauer gewesen war. Das ATV lag noch immer auf der Seite. Abgase stiegen aus seinem Auspuff auf. Er wandte sich um und sah, wie seine Männer durch die Bresche kletterten, ehe er die Handgriffe umfasste. Dann gab er vorsichtig Gas, bewegte das Lenkrad hin und her und bediente sich der Kraft des Quads, anstatt seine eigene Energie bei dem Versuch zu vergeuden, das sechshundert Pfund schwere Fahrzeug wieder aufzurichten. Es hüpfte auf seinen Gummireifen, und er schwang sein Bein über den Sitz und gab schon Gas, ehe er noch richtig auf seinem Platz saß.
    Der 750 Kubikzentimeter-Motor des ATV röhrte wütend, als er sich über den braunen Rasen entfernte. Eine Gruppe von Wächtern rannte zu den offenen Jeeps, während diejenigen, die sich näher bei der Mauer befanden, die Verfolgung von Juans Team wieder aufnahmen.
    Cabrillo behielt den Vorteil seiner Nachtsichtbrille, aber weitere Lampen wurden überall im Lager angeknipst. Die

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