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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Funkmast zu erkennen. Dort befand sich ihr Ziel. Sie brauchten sieben Minuten, um es im Kriechgang zu erreichen.
    Juan nahm seine Nachtsichtbrille ab, legte die Hände trichterförmig um seine Augen und presste sein Gesicht gegen ein Fenster. Ein matter Lichtfleck schimmerte vor der hinteren Wand: ein Computer im Standby-Modus. Wie ihre vor Beginn der Mission durchgeführte Beobachtung ergeben hatte, befand sich dort das Büro des Lagerchefs.
    Er entdeckte einen Alarmsensor am Fensterrahmen, der aktiviert würde, sobald jemand das Fenster öffnete. Er holte ein Gerät aus seiner Kampfjacke und richtete es auf den Alarmsensor. Ein rotes Lämpchen leuchtete auf. Dann führte er das Gerät über die Glasscheibe, um festzustellen, ob irgendwelche Drähte zwischen den beiden Scheiben eingebettet waren. Doch das Gerät zeigte nichts dergleichen an. Wenn dies der höchste Grad an Sicherheit war, den die führende Firma in Korinth liefern konnte, dann sollte er vielleicht einen Berufswechsel in Erwägung ziehen und sich in Griechenland zukünftig als Fassadenkletterer betätigen.
    Er brachte zwei kleine Saugnäpfe an der Scheibe an und ritzte dann das Fenster mit einem Glasschneider an. Dabei ging er so behutsam zu Werke, dass das Schneidegeräusch nicht lauter als ein leises Kratzen war. Er hörte einen deutlichen Seufzer, als sich das Vakuum zwischen den Scheiben aus Isolierglas mit Luft füllte. Er reichte Mark den Glasschneider und zog das Fenster mit Hilfe der Saugnäpfe vorsichtig aus dem Rahmen. Dann wiederholte er den Vorgang bei der inneren Scheibe und stellte sie im Büro anschließend auf den Boden.
    Juan schwang sich über die Fensterbank und drang in das Gebäude ein. Als Mark ihm durch das Fenster gefolgt war, zog Cabrillo die Jalousie herunter. »Wir sind im Büro.«
    »Roger«, antwortete Eddie.
    Juan deutete auf den Computer. »Jetzt bist du dran.«
    Murph dehnte seine Finger, bis die Knöchel knackten, nahm dann hinter der Konsole Platz und drosselte die Helligkeit des Bildschirms, ehe er das System weckte. Aus einer Gürteltasche angelte er ein abgenutztes elektronisches Gerät, das von getrocknetem Klebstoff zusammengehalten wurde. Er stöpselte es in den USB-Eingang des Computers. Sekunden später erschien ein grinsender Totenschädel auf dem Monitor. Als er verschwand, begann Mark mit geschickten Fingern die Tastatur zu bearbeiten, während er mit der anderen Hand die Maus hin und her schob, genauso wie ein Kind es mit einem Spielzeugauto tun würde.
    Juan ließ ihn in Ruhe arbeiten und inspizierte das Büro, wobei er seine kleine Kugelschreiberlampe benutzte und darauf achtete, dem Fenster fern zu bleiben, für den Fall, dass die Jalousie am Rand nicht ausreichend dicht schloss oder eine Lücke aufwies. Auf der Website der Responsivisten hatten sie erfahren, dass der Chef dieses Lagers ein Kalifornier namens Gil Martell war. Eine kurze Suche erbrachte, dass Martell vor seinem Beitritt zu der Gruppe in Beverly Hills Luxusautomobile verkauft hatte und sein Name mehrmals im Rahmen polizeilicher Ermittlungen über einen Autoschieberring aufgetaucht war. Er wurde auch angeklagt, aber mehrere wichtige Zeugen verschwanden vor der Verhandlung nach Mexiko, und die Anklage wurde fallen gelassen.
    Die Möblierung des Raums entsprach Cabrillos Erwartungen: Schreibtisch, Hausbar, zwei Sessel, ein Sofa an einer Wand sowie ein Couchtisch. Alles wirkte gediegen und teuer. Der Perserteppich unter dem Couchtisch war ein glatt geknüpfter antiker Kilim, der bei einer Versteigerung sicherlich einen ansehnlichen Preis erzielen würde. Gerahmte Fotos zierten die Wände, offensichtlich war es Martells eigene Ruhmesgalerie. Einige der Leute, die zusammen mit Martell in die Kamera lächelten, hatte Juan noch nie gesehen, während andere leicht zu erkennen waren. Er fand mehrere Fotos mit Donna Sky. Selbst auf diesen ungestellten Schnappschüssen war die Schönheit des Filmstars nicht zu übersehen. Mit ihrem dunklen Haar, den Mandelaugen und den aufregendsten Wangenknochen im Filmbusiness war sie der Inbegriff einer Hollywoodikone.
    Cabrillo fragte sich unwillkürlich, was wohl in ihrem Leben schiefgelaufen sein musste, dass sie es zuließ, von einer Sekte vereinnahmt zu werden.
    Ein weiteres Foto weckte seine Neugier. Es war schon älteren Datums und zeigte Martell und einen anderen Mann an Bord eines Segelboots. Es war mit »Verlier den Glauben nicht. Lydell Cooper« unterzeichnet. Der Schnappschuss musste gemacht worden

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