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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Scheinwerfer auf den Masten erzeugten blendende Zonen grellen Leuchtens. Er gewann eine Minute oder weniger, ehe sie begriffen, dass es nicht einer ihrer Leute war, der das ATV steuerte. Er kurvte herum, als suchte er nach den Eindringlingen, während er in Wirklichkeit nach dem Wächter Ausschau hielt, der am weitesten von jeder Beleuchtung entfernt war. Er entdeckte einen Mann, der sich dort, wo zwei der Umfassungsmauern zusammentrafen, hinter einen der vertrockneten Bäume duckte. Da er nicht wusste, welche Sprache der Wächter beherrschte, winkte ihn Cabrillo zu sich und bedeutete ihm mit einer Geste, er solle auf das ATV aufspringen.
    Der Wächter zögerte keine Sekunde. Er rannte zu Juan herüber und schwang sich auf den Platz hinter ihm, stützte sich mit einer Hand auf Cabrillos Schulter ab, während er in der anderen die Maschinenpistole hielt.
    »Nicht dein Glückstag, Kumpel«, murmelte Juan und nahm das Gas zurück.
    »Ich habe alle«, rief Linda Ross. »Wir sind jetzt auf der Hauptstraße.«
    Juan schaute zu den Jeeps und sah, dass der erste bereit war, die Verfolgung aufzunehmen. Neben dem Mann am Steuer und dem Wächter auf dem Beifahrersitz saßen noch zwei weitere bewaffnete Männer auf dem Rücksitz und hielten sich an dem stählernen Überrollbügel fest. Er wusste, dass seine Leute sehr gut auf sich selbst aufpassen konnten, aber sie waren praktisch unbewaffnet und saßen in einem Van mit einem platten Reifen, der nicht schneller als achtzig Stundenkilometer fahren konnte. Der Ausgang war unvermeidlich, vor allem als auch noch der andere Jeep die Verfolgung seines Teams aufnahm.
    Es wurde Zeit, für eine gerechtere Verteilung der Chancen zu sorgen.
    Der Wächter, der auf dem Rücksitz von Cabrillos ATV saß, tippte ihm auf die Schulter und deutete ihm mit einer Geste an, sie sollten zur Rückseite des Schlafhauses fahren. Juan schien der Aufforderung nachzukommen und beschleunigte gleichmäßig auf dem ebenen Terrain. Er konnte die Blicke der anderen Wachen geradezu körperlich spüren, daher wartete er bis zur allerletzten Sekunde, ehe er den Lenker hart nach rechts riss. Die Ballonreifen fraßen tiefe Furchen ins Erdreich, und hätte sich Juan nicht mit seinem gesamten Gewicht in die entgegengesetzte Richtung gelehnt, wäre das Quad sicher umgekippt. Nachdem es wieder sicher auf vier Rädern stand und auf die Bresche in der Mauer zusteuerte, gab Juan Gas. Er wand dem Wächter die Mini-Uzi aus der Hand und schob sie sich in den eigenen Gürtel. Der Wächter war für eine Sekunde verwirrt, erholte sich aber schnell von dem Schreck. Er schlang seinen Arm um Juans Hals, wobei sein sehniger Bizeps mit roher Kraft auf Cabrillos Kehlkopf und Luftröhre drückte.
    Juan keuchte und würgte. Er strengte seine kräftigen Lungen an, kleine Atemzüge zu machen, während er das ATV mit zunehmendem Tempo zum Loch in der Mauer lenkte. Das Loch hatte einen Durchmesser von zwei Metern, und darunter befand sich ein unordentlicher Haufen von geborstenen Zementblöcken und losem Mörtel. Sie näherten sich ihrem Ziel mit sechzig Stundenkilometern und hatten nur noch fünfzehn Meter zu fahren, als Kugeln in die Mauer einschlugen. Die Wachen der Responsivisten hatten das flüchtende Fahrzeug gesehen und angenommen, dass die beiden Männern, die darauf saßen, diejenigen waren, die in ihr Lager eingedrungen waren. Zementbrocken und Staub spritzten aus der Mauer, als das ATV regelrecht mit Kugeln überschüttet wurde.
    Juan konnte die Hitze der Geschosse spüren, die um sie herum durch die Luft flitzten. Er spürte auch, wie eines sein künstliches Bein streifte. Er ignorierte diesen Vorfall jedoch und konzentrierte sein träger werdendes Bewusstsein auf das Loch. Seine Lungen verkrampften sich vom Sauerstoffmangel, während der Wächter seinen Griff verstärkte und mit jedem Quäntchen seiner Kraft versuchte, seiner Beute das Leben aus dem Körper zu pressen.
    Kommt schon, Bastarde! Zielt ein einziges Mal richtig!
dachte Juan, während sich sein Gesichtsfeld von außen nach innen zunehmend verdunkelte, als blickte er in einen immer länger werdenden Tunnel.
    Trefft doch endlich mal!
Cabrillo wusste, dass dies sein letzter Gedanke auf dieser Erde wäre.
    Dann erhielt er einen mächtigen Stoß, so als bearbeitete jemand seine Wirbelsäule mit einem Vorschlaghammer. Der würgende Griff des Wächters lockerte sich. Er gab einen gurgelnden Laut von sich, während er über Juan zusammensackte und das Blut seiner perforierten

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